Dienstag, 22. Februar 2011

Erdbeben in Christchurch

Unglaublich! Gestern zur Mittagszeit (!) gab es erneut ein Erdbeben in Christchurch mit der Stärke 6.3. Diesmal war das Beben aber näher am Stadtzentrum und nur in 5km Tiefe. Gebäude, die seit dem 4. September 2010 bereits angeschlagen waren, bekamen jetzt wohl noch den Rest.

Das Schlimme ist aber, dass es zur Mittagszeit passierte und die ganze Stadt voller Leute war. Bereits jetzt redet man von mehr als 60 Toten...

Unvorstellbar, wenn ich denke, dass Adi und ich erst noch vor einigen Tagen zusammen durch die Innenstadt liefen und zum Beispiel auch mehrere Male bei der Kathedrale vorbei kamen....


Ich versuche auch so bald als möglich mit Alistair und seiner Familie Kontakt aufzunehmen, ob alles in Ordnung ist bei Ihnen. Ausserdem befinden sich auch noch Ofer und Raviv (Israel) in Christchurch.

Montag, 14. Februar 2011

Ich bin zu Hause!

Nach 7 Monaten Neuseeland war nun Schluss. Ich bin am 14. Juli 2010 gestartet und am 14. Februar 2011 zurück gekehrt. Eine lange Zeit, die trotzdem so schnell vorbei ging. Die 4 Monate Studium in Auckland gingen wie im Flug vorbei und ich freute mich riesig aufs Reisen. 3 Monate lang habe ich mit meinem Van beide Inseln unsicher gemacht - meine fahrende Wohnung war genial!

Hier ein paar kleine Statistiken:
- ~ 12'000 Bilder (42 GB)
- 31 Panoramas (3 GB)
- 465 Videos (73 GB)
- 2 Stativ
- 1 kaputtes Objektiv
- 20'200km gefahren
- ~ 912km gewandert (ohne Steigung) auf ca. 26 'richtigen' Wanderungen
- 9 Great Walks
- 150km im Kayak
- 38 Nächte in Hütten
- 5 Nächte im Zelt
- 3 Missionen erfolgreich (Alle Great Walks, Kiwi sehen, Kiwi Schild nach Hause nehmen)

Ich wurde herzlich am Flughafen begrüsst und der Alltag geht bald weiter. Ich war bereits wieder im Büro und nächster Montag beginnt mein letztes Semester.

Sonntag, 13. Februar 2011

Ein einmaliges Erlebnis zum Schluss!

Wie langweilig wäre es doch, den letzten Tag nur in Christchurch und am Flughafen zu verbringen. Da gibt es viel Bessere Dinge, die man hier machen kann. Wir haben uns zum Schluss noch ein Leckerbissen aufgespart - DELFIN SCHWIMMEN. Das kann man in Kaikoura machen.

Morgens um 05.00 Uhr waren wir bereits wach und assen Früchtebrot. Um 05.15 Uhr mussten wir nämlich schon da sein. Es ging dann nicht lange und da mussten wir uns in einen Neopren-Anzug einkleiden. Schnorkel und Maske und Flossen durften natürlich auch nicht fehlen. Nach einer 10-minütigen Busfahrt gelangten wir zu unserem Boot.

Es war ja noch früh am Morgen und deshalb war auch die Sonne noch nicht aufgegangen. Während den nächsten 15 Minuten durfte ich dann wohl der schönste Sonnenaufgang während meiner 7 Monate Neuseeland geniessen - wunderbar. Als dann im rötlichen Licht auch noch einige Delfine anfingen zu springen, war der Moment perfekt.

Aber das war natürlich noch nicht alles. Wenig später mussten wir uns wasserbereit machen und nach dem Horn-Signal gings los ins kühle Nass. Was dann passierte, kann man in Worten nur schlecht ausdrücken - das muss man erlebt haben. Delfine überall. Plötzlich taucht einer direkt neben dir auf und du erschrickst, aber nur beim ersten Mal, weil das war ab jetzt der Normalfall. Sie schwammen auch direkt auf dich zu. Unzählige von Delfinen. Man musste ständig Geräusche in den Schnorchel machen, das lockte die Delfine an. Hatte man mal einen Spielgenossen, konnte man Kreise drehen und er Delfin machte dasselbe... es war einfach nur gigantisch.

Beim zweiten Wassergang tauchte ich ein ins Wasser und sah auf einen Blick wohl ein Dutzend Delfine. Dumm nur, dass dann der ganze Schwarm nur vorbeischwamm und nicht wirklich an uns interessiert wat. Dieses Mal dauerte es nur 5 Minuten und wir mussten zurück zum Boot.

Der dritte und letzte Wassergang war nochmals richtig toll mit etlichen von Delfinen. Die Delfine heissen Dusky Delfine und sind wirklich sehr verspielt. Einfach einmalig das Ganze, ich kann es nur immer wieder sagen.


3. Mission
Nach den Delfinen mussten wir noch 2 1/2 Stunden nach Christchurch fahren. Dort besuchten wir Alistair und ich konnte sogleich auch meine 3. Mission zu 100% abschliessen. :=)

Bye Bye New Zealand
Und nun sind wir am Flughafen und haben bereits unsere 51.3 Kilogramm eingecheckt und warten jetzt noch eine Stunde bis wir boarden müssen. Nach 7 Monaten Neuseeland ist jetzt Schluss und es war eine geile Zeit, die ich nicht missen möchte. Die letzten 4 Tage mit schönem Wetter haben noch einen sehr schönen Abschluss ergeben.


CH-Nummer
Da ich nun Neuseeland verlassen werde, könnt ihr alle die NZ-Natel-Nummer löschen und wieder mit meiner CH-Nummer ersetzen. Wer sie nicht hat, hat genügend Möglichkeiten mich zu kontaktieren.

Samstag, 12. Februar 2011

40% Great Walk

Heute sollte es regnen, aber das tat es nicht wirklich. Es war sehr bewölkt und sah so aus, als es nächstes beginnen würde. Aus diesem Grund beschlossen wir, etwas zu machen, das man auch bei Regen machen kann. Nämlich Rennen. Und da ich die Wanderung schon gelaufen war, war Rennen eine gute Alternative! Unser Gepäck bestand aus dem Camelbak-Rucksack mit 2 Liter Wasser, 7 Riegeln und 1 Videokamera und 1 iPhone mit Cyclemeter-App.

Wir buchten das 09.00 Uhr Wassertaxi. Wir waren dann etwas überrascht, dass wir noch am Land ins Boot einsteigen mussten. Ein Traktor hat uns dann samt Anhänger und Boot an den Beach gefahren. Da es noch Low Tide war, ging es erst mal ein Weilchen, bis wir ans Wasser kamen. Der Traktor leistete vollen Einsatz und wäre wohl bald in den Wellen untergangen – aber wenigstens waren wir jetzt mit dem Boot auf bekanntem Untergrund.

Die Fahrt dauerte rund 1 Stunde und dann kamen wir bei der Bark Bay an. Die Sonne zeigte sich schon ein bisschen und die Hoffnung war gross, dass das Wetter gut wird.

GPS gestartet und Schuhe wieder montiert, ging es los. Die ersten paar Kilometer ging es mehrheitlich durch das Inland. Aber bald war klar, dass das Wetter besser wird. Die Sonne zeigte sich immer mehr. Wir kamen dann an ein paar schönen Stellen vorbei wo man erkennen konnte, wie schön das türkisfarbene Wasser und der goldene Sand aussehen.

In Torrent Bay angekommen, querten wir das Meer bei Low Tide. Das musste ich Adi schliesslich auch noch zeigen. Und da soll mal noch einer behaupten wir könnten nicht über das Wasser gehen. ;)

Das Ganze war ein kleiner Umweg, denn wir rannten anschliessend zum Cleopatras Pool (das Einzige Teilstück, das ich vor 1 ½ Monaten noch nicht sah). Angekommen, waren wir begeistert. Es war niemand da, grünliches Wasser mit Wasserfall im Hintergrund. 2 Minuten später war Adi am planschen, 10 Minuten später dann auch endlich der Kopf unter Wasser. Ich tat ihm das wenig später gleich. Unterdessen hatte aber Adi noch eine „Rutschbahn“ entdeckt, die vom Wasserfall in den Pool führte. Wohl nicht ganz legal das Ganze. Aber es sah lustig aus und Adi schien Freude daran zu haben – denn es folgte noch ein 2. und 3. Durchgang.

Genug pausiert, starteten wir zum letzten Teilstück unseres Halbmarathons. Ich führte die ersten 15 Minuten an, dann übernahm Adi das Zepter. Und wie. Ich konnte ihm ja kaum folgen. Da frage ich mich schon – kaum 7 Monate weg – ist Adi zum Super-Athlet mutiert... Glücklicherweise wollte er dann plötzlich doch ein paar Schritte normal laufen – da hatte ich nichts dagegen.

2 Kilometer vor dem Ende legten wir einen Schwimmstopp ein bei einem schönen Beach. Mit Schuhen und Laufhosen gingen wir im klaren Wasser baden. Eine meiner ersten und letzten wirklichen Bade-Aktionen im Meer während meinen 7 Monaten...

Wer kennt den Effekt vom Salzwasser auf den Wolf? Ich kenne ihn jetzt – und ich sage euch, es brennt. Die restlichen Kilometer waren kein Spass. Aber da muss man halt durch!

Ein gelungener Tag bei schlussendlich sonnigen 30°. So schön kann ein Regentag sein. Das Eis und das kühle Fanta hatten wir nach den 21.91km und 362 Meter Steigung redlich verdient.


Letzter Abend
Wir sind nach dem Abel Tasman Nationalpark weiter gefahren an die Ostküste nach Kaikoura. Hier haben wir ein Cabin in einem Motel gefunden – 7 Betten, 1 Dusche und WC, alles für uns. Das letzte Abendessen in Neuseeland haben wir in einem Restaurant genossen. Gepackt ist auch schon halbwegs, also alles bereit für den morgigen Tag.

Freitag, 11. Februar 2011

1 1/2 Stunden Action!

Für heute hatten wir etwas Spezielles gebucht – nämlich eine Quad Bike Tour. Nachdem ich es in Australien nie geschafft hatte, eine solche Tour zu machen wurde es nun höchste Zeit. Das Wetter war grandios heute und für Westküste-Verhältnisse eher aussergewöhnlich. ;)

Aber zuerst mussten wir den Morgen noch irgendwie durchbringen. Dazu fuhren wir noch zum Cape Foulwind und besichtigten einen nicht sehr spektakulären Leuchtturm. Danach fuhren wir noch zur nahe gelegenen Seelöwen Kolonie. Von dieser Gruppe waren aber nicht gerade viele am Land. Etwa 2 oder 3 Seelöwen konnten wir aus der Distanz erspähen.

Spass pur!
Nun war es an der Zeit, zum Ort des Geschehens zu fahren. Wir waren eine Gruppe von 4. Das Lustige war, die anderen Beiden waren auch Schweizer. Der Instruktor hat uns dann innerhalb von einer Minute schnell die Funktionsweise des Quad erklärt. Das ging etwas schnell. Ich musste dann ab und zu nachfragen. Es wurde also nicht lange gezögert und wir waren mit Gummistiefeln, Helm und schneller, gelber Brille unterwegs.
Zuerst hat mich das ständig durchgeschüttelt und ich war mehr beschäftigt die Gangschaltung richtig zu handhaben. Ich war der erste Fahrer hinter dem Instruktor, weil ich der einzige Anfänger war. So war ich auch ständig unter Druck, damit es den Anderen nicht langweilig wird hinter mir.

Wir sind auf einem 15 ha grossen Gelände herum gefahren, wo es alles vordefinierte Quad Bike Spuren hat. Es ging über Stock und Stein, Wald und Wurzeln, Sand und Wasser. Kurven gab es auch und dann musste man das Gewicht richtig verteilen, man wollte ja nicht umkippen und $30 Strafe bezahlen.

Bei einem Fluss konnten wir noch durch das Wasser fahren. An einigen Stellen gab es Schlammlöcher und man musste aufpassen, dass man nicht stecken blieb. Aber das gelang nicht immer. So ist sicher jeder einmal stecken geblieben und es dauerte dann immer ein wenig, bis der Quad wieder draussen war.

Wenn man in einer solchen Gruppe unterwegs ist, kann es auch schnell mal vorkommen, dass man den Anschluss verliert. Aber wir haben uns jeweils schnell wieder gefunden.

Es war echt sehr viel Spass und das Geld auf jeden Fall wert!


Neuseelands längste Hängebrücke
Auf dem Weg in Richtung Nelson haben wir noch einen Stopp eingelegt bei der längsten Hängebrücke. Wir mussten sogar $5 bezahlen, damit wir drüber laufen konnten. Wenigstens konnten wir auf der anderen Seite noch eine 15 Minuten Wanderung anhängen, wo man noch die Schlucht etwas besser erleben konnte. Die Brücke an sich ist nett, aber nicht gerade der Höhepunkt. Das Seilbähnli neben dran wo man wie auf dem Spielplatz von A nach B fahren kann war zu viel des Guten. Dafür haben wir zum Glück nicht bezahlt!


Aussichten
Wir sind nun in Marahau (Nördlich von Nelson) angekommen. Wir werden hier übernachten und uns morgen den Abel Tasman Track ansehen, beziehungsweise ich werde ihn Adi zeigen.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Raus aus der Stadt

Als dann der Van weg war, gingen wir Einkaufen. Zum Beispiel brauchten wir Messer, Gabel und Löffel. Irgendwie komisch, sich um Dinge zu kümmer, die vorher mit dem Van selbstverständlich waren. Aber ich bin froh, ist der Van jetzt weg – jetzt können wir den Rest noch voll auskosten und dann mit dem Hybrid-Turbo-Wagen direkt an den Flughafen fahren und dort abgeben.

Nächste Station war noch etwas mehr im Zentrum. Dazu kann ich nur sagen, dass meine 3. Mission nun zu 50% abgeschlossen ist.

Dann fuhren wir noch ganz in die Stadt und trafen Raviv und Ofer (kannte ich vom Rees-Dart Track). Raviv hatte mich gester zufällig in der Stadt gesehen. Es war jedenfalls lustig, die Beiden nochmals zu sehen. Wir gingen in eine Bar etwas Trinken und quatschten dann noch dumm um die Wette.

Es war dann höchste Zeit, endlich die Stadt zu verlassen. Nach drei Tagen City hatten wir endlich genug – auch vom vielen Fast Food den wir verschlangen. Unser nächstes Ziel war der Arthur’s Pass. Wohin genau und was wir machen könnten, wussten wir noch nicht. 20km vor dem eigentlichen „Pass-Dorf“ fanden wir einen Campingplatz an einem See und schlugen dort mein Zelt auf. Man merkte, dass Adi noch nicht viele Male Zelten war in seinem Leben. ;)

Das Kochen stellte sich dann als etwas schwierig dar. Wir mussten nur mit einem Kocher auskommen und meinen kleinen Camping-Pfannen. Und dafür hatten wir echt zu viel vor. Zwiebeln anbraten, Fleisch braten, Zucchini, Peperoni und Pilze dünsten und dann natürlich noch Pasta kochen und schlussendlich alles zusammen mischen. Spätestens das Mischen war wieder unmöglich. Gut war es allemal! Zum Bild: Beat’s Portion (links), Adi’s Portion (rechts).


Avalanche Peak
Strahlendblauer Himmel, so was hatten wir schon länger nicht mehr gesehen. Das wollten wir natürlich ausnutzen und starteten zu einem Berg. 7km insgesamt mit ca. 1100 Metern Steigung. Zuerst ging es denn Wald hoch und danach immer schön auf dem Bergrücken hoch bis zum Gipfel. Der Weg war alles Andere wie eine Autobahn, sondern man brauchte doch ab und zu beide Arme um sich hoch zu ziehen. Adi’s Tagesform liess etwas zu wünschen übrig, aber wir meisterten die Besteigung dennoch in 1h 45 Minuten anstatt in 4 Stunden! ;=) Die Aussicht vom Gipfel war grandios.


Wir kamen da oben dann noch Besuch von einigen Keas (grosse, gemeine Vögel), die vor allem am Lunch von ein paar anderen Wanderern interessiert waren. Die Vögel an sich sind aber sehr schön anzusehen. Wer findet den Kea auf dem Bild?


Der Abstieg war nicht der gleiche Weg als der Aufstieg – das war gut. Bergab ging es trotzdem ziemlich steil und das mag ich noch immer nicht richtig. Unten auf dem Parkplatz konnte ich meine Beine so richtig spüren.

Devil’s Punchbowl
Wir waren aber noch nicht direkt beim Auto und so machten wir noch einen kleinen Abstecher zu einem grossen Wasserfall (Devil’s Punchbowl). Der Weg dorthin war touristisch, das heisst es hatte viele Treppenstufen (rauf und runter) und die töteten mich fast. Bei der Aussichtsplattform war dann Schluss und man konnte nicht näher ran. Der Wasserfall war ziemlich imposant, nicht wie meine Bilder.

Weiterfahrt an die Westküste
Wir versuchten danach nochmals unser Glück mit der Westküste und dem Wetter. Es stellte sich heraus, dass wir Glück hatten. Die Sonne schien. Etwas ganz Neues. Wir fuhren bis zu den Pancake Rocks. Auch eine Touristenattraktion. Die Felsen, welche direkt am Meer sind, haben eine spezielle Form und wurden wohl durch das Wasser so cool geformt. Zusätzlich gibt es durch die Wellen immer wieder Orte, wo das Wasser hoch spritzt und das sieht ziemlich toll aus. Obwohl es touristisch ist, der 30-minütige Stopp und die Glacé haben sich auf jeden Fall gelohnt!


Minigolf-Duell
Wir sind nun in Westport angelangt. Hier übernachten wir für einmal ganz luxuriös (letzte Nacht hatte ich kein Mätteli im Zelt). Wir haben auf dem Campingplatz ein Cabin gemietet. Das ist so ein kleines Häuschen mit zwei Betten.
Bevor wir kochten, lieferten wir uns aber noch ein sehr spannendes Duell auf den extrem spannenden Minigolf-Bahnen (viel Ironie). Am Schluss gewann ich mit 2 Schlägen Vorsprung. ;)

Aussichten
Die letzten drei Tage brechen an und wir haben für morgen schon was vor, aber das können wir an dieser Stelle natürlich nicht schon verraten.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Der Van ist verkauft!

Das Ende
Es hat mich jemand versucht aufs Handy anzurufen (natürlich bezüglich Van) und am Dienstagnachmittag rief ich zurück. Es war Mathieu. Sie seien an meinem Van interessiert und ich sagte, dass er ihn sofort anschauen könne. Also fuhren Adi und ich in die Stadt und 20 Minuten später trafen wir Mathieu und Lina (französisches Paar).

Er hatte eine Ahnung von Autos und wusste auch, was man von einem 25-jährigen Gefährt erwarten kann und was nicht. Sie waren sehr positiv überrascht vom Van. Dies war der 4. Van den sie bisher gesehen hatten und klar der Beste! Sie hatten aber noch einen anderen Van zum anschauen und würden uns nachher Bescheid geben.

Um 19.00 Uhr war klar, sie wollen den Van. Also machten wir für den nächsten Morgen ab, um das Finanzielle zu regeln und den Van umschreiben lassen. Eine halbe Stunde später haben wir sie jedoch auf der Strasse getroffen (Christchurch ist ja klein...) und sind dann mit ihnen noch ein paar Bier trinken gegangen (natürlich, ich habe bezahlt).

Nächster Morgen wollten sie die Online-Überweisung direkt auf mein Schweizer Konto machen – aber leider funktionierte das nicht. Der Gang auf die Bank viel auch nicht viel Positiver aus. So habe ich im Moment noch nicht alles Geld, aber der Glauben und das Vertrauen, dass ich es kriege.

Wir fuhren dann auf den Flughafen und Adi und ich versuchten ein Auto zu mieten. Das ist ja normalerweise eine schnelle Sache. Dachten wir. Europcar, Hertz, Avis, Thrifty, Omega, … wie sie noch alle heissen – keine Autos mehr verfügbar – alles ausgebucht. Na toll! Dank der Touristeninformation kamen wir dennoch zu einem Auto. Wohl das Letzte und auch nicht das Billigste. Dafür ein extrem umweltfreundliches – mit Hybrid Motor. Von meinem Van zu diesem Auto – ein krasserer Unterschied gibt es wohl nicht.

Zurück auf dem Parkplatz stand noch immer der Van und jetzt konnten wir alles unser Gepäck in das „kleine“ Auto verfrachten und dann ... ja, dann ... musste ich mich von meinem lieben Van verabschieden. Die offizielle Schlüsselübergabe fand statt und Mathieu und Lina fuhren davon. In meinem ... ähm, ihrem Van. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall eine sehr schöne Zeit in Neuseeland und viel Spass mit dem Van!


Der Anfang
Ich hatte seit einigen Tagen Kontakt mit Daniel (Deutscher), der Interesse an meinem Van hatte. Zum ersten Mal letzten Donnerstag. Wir haben fast täglich mit einander geschrieben und es stellte sich heraus, dass er ihn wirklich will. So haben wir im Regen an der Westküste entschieden, extra wegen Daniel (weil er den Van so früh wie möglich wollte) nach Christchurch zu fahren.

In Christchurch am Montag angekommen, den Van komplett ausgeräumt, geputzt und unsere sieben Sachen (Ich 6, und Adi 1) gepackt. Am Dienstagmittag, wollte Daniel einen Mechanik-Check mit dem Van machen. Kein Problem – es kam dabei nichts heraus, das ich Daniel nicht schon im Voraus gesagt habe. Aber damit war er wohl noch nicht zufrieden und wir fuhren noch zu einem richtigen Mechaniker. Der meinte, die Bremsen kosten vielleicht $250 zu reparieren. Und alles Andere, das in der Zukunft liegt, wie Rost und Kupplung, was bei einem 25-jährigen Van wohl so kommt irgendwann, kann man halt nicht voraus sagen. Aber Daniel konnte es trotzdem … na ja, es kam so, wie ich nicht geplant hatte (ich hatte nur Plan A: Daniel) und er sagte, er wolle ihn nicht. Interessant dabei ist, dass er den Van innen drin nie anschaute. Zwei Stunden vorher sagte er noch, dass er genau so einen Van von der Ausstattung haben wollte. Er schaute ihn nie an, interessierte sich doch nicht dafür und über den Preis redeten wir nie …

Schade ist, ich kann hier mit Schreiben nicht ausdrücken, wie wütend ich auf Daniel war. Seine Art in dem Moment konnte ich nicht verkraften und drückte das auch ihm gegenüber so aus. Ich schloss die Türen des Vans und fuhr los... und die nächste Strasse rein und rief Mathieu an.

Und zum Schluss
Zum Glück haben Mathieu und Lina nun den Van und nicht Daniel, weil er hat ihn definitiv nicht verdient!

Adi’s interessanter Kommentar: „Verchauft esch verchauft ond mer sötted eus au en Van zuetue i de Schwiiz.“

Montag, 7. Februar 2011

55 Stunden REGEN

Tja, ich habe eigentlich keine Worte. Sobald wir zur Westküste kamen, begann es an zu regnen. Aber nicht so leicht, das einem egal ist. So richtig stark. Und es hörte nicht mehr auf, für ganze 55 Stunden...

Ja, und was macht man so, wenn es immer regnet? Nichts - richtig. Beim Franz Josef Gletscher fanden wir ein Thermalbad wo wir einige Stunden verbrachten. Normalerweise macht man an der Westküste Wanderungen, Ausflüge, ... alles Dinge, für die man gutes Wetter braucht.

Dann, ein neuer Tag, es regnete noch immer. Ich sass ans Steuer und beschloss erst wieder anzuhalten, wenn die Sonne scheint. Dumm ... es dauerte 7 Stunden bis wir in Christchurch ankamen (weil ja der Arthur's Pass wegen zu viel Regen auch noch geschlossen war und wir via Lewis Pass einen Umweg fahren mussten) und es regnete auch dort. Dort blieben wir aber.

Und jetzt noch die Neuigkeit des Tages, wir werden heute den Van verkaufen (sofern er den Mechanik-Check überlebt). Und dann werden wir ein Auto mieten und mit dem die restlichen Tage (hoffentlich in der Sonne) herumkurven!

Übrigens, von der ganzen Westküste gibt es nur ein einziges Foto.

Sonntag, 6. Februar 2011

Vom South Point zum Mt Cook

Von Te Anau ging es in Richtung Süden, auf der Scenic Route bis nach Invercargill. Wir kamen aber nicht ganz so weit. In Clifden gingen wir nämlich noch eine Höhle anschauen. Ausgerüstet mit Stirnlampe begaben wir uns in die „Unter-Tag-Welt“. Es ging über Stock und Stein, manchmal in einer richtigen Halle, manchmal nur so, dass der Hintern gerade noch so durch passte. Manchmal übersah man auch mal gerne, dass die Decke doch nicht so hoch ist. So schlängelten wir uns immer weiter rein in die Höhle, ca. 30 Minuten lang. Dann kamen wir zu einem See. Dort kamen wir nicht mehr weiter. Adi meinte, eine Richtung ginge, aber zurück wohl nicht mehr. Wir taten uns dann schwer, das ganze fotografisch festzuhalten.

Auf dem Weg zurück kamen wir auch einmal auf die glorreiche Idee, unsere Lampen auszuschalten. Was wir dann sahen waren etliche Glühwürmer. Adi’s Kommentar zu diesem Spektakel: „D’Glüehwürmli händ mech beidrockt. S’het usgseh wie en Sternehimmel, es händ nor no d’Sternschnuppe gfehlt...“.

Ich versuchte auch das wieder fotografisch festzuhalten. Aber da das Licht ziemlich Mangelware war, blieb es wohl mehr bei einem Versuch. Gut zu wissen ist aber dennoch, dass die Glühwürmer tatsächlich Würmer sind und wenn man sie anfasst, dass dann der „Glühpunkt“ mit ihnen wandert – also doch eine Art Sternschnuppe...

Monkey Island
Weiter auf der Scenic Route wurde es nun schon später und als wir bei der Monkey Island, ca. 50 km vor Invercargill ankamen, entschieden wir uns dort zu übernachten. Der Campingplatz war gratis und die Aussicht toll. Es windete nur ein „bisschen“ und es war entsprechend kalt.

Schiebetüre
In Invercargill hatten wir eigentlich nur ein Ziel – die Schiebetüre reparieren zu lassen. Dazu konnten wir aber nicht zu einem normalen Mechaniker gehen, weil diese das betroffene Teil nicht hatten und auch nicht bestellen konnten. Also wir mussten auf den Schrottplatz – oder auch genannt „Wrecker“ auf Englisch (So ein Autoschrotter, Typ der die kaputten und alten Autos auseinander nimmt – wie sagt man dem?). Ich hatte mir in Te Anau schon ein paar Adressen heraus gesucht, um nicht auf verlorenem Posten zu stehen. Beim ersten Ort schickte man uns einfach weiter zum nächsten Platz. Dort half man uns wenigstens und verwiesen uns auf den 3. Ort. Dort angekommen, fanden wir einfach mal viele schrottreife Wagen, aber keine Nase. Plötzlich fuhr mal einer zu, der den Inhaber kannte. Er machte für uns ein Telefon und fuhr dann davon, um ihn zu „wecken“. Nach 15 Minuten kam er zurück und bat uns ihm nachzufahren. Am Ziel angekommen, wurde nicht lange getrödelt und gequatscht, sondern sie fingen auch gleich damit an, die Schiebetüre auseinander zu nehmen. Ob sie das Teil überhaupt haben, schien ausser Frage. Etwa 2 Stunden später, 2 Leute beschäftigt, funktionierte die Türe wieder einwandfrei. Läppische $50 musste ich hinblättern.

South Point
Nach der erfolgreichen Reparatur langweilte ich mich zuerst noch im Internet-Café und beobachtete, wie die Fortschrittsanzeige beim Bilder hochladen ewigs dauerte. Für 10MB hochzuladen dauerte es sicher 40 Minuten und er wurde nicht mal fertig. Das letzte Bild konnte nicht mehr hochgeladen werden... wenn ich dann zu Hause bin, freue ich mich nach 7 Monaten auf schnelles Internet.

Es ging dann endlich los in Invercargill und wir liessen diesen Schachbrett-Ort hinter uns. Nächstes Ziel war der südlichste Punkt der Südinsel (Slope Point). Das Wetter war bewölkt und die Landschaft dementsprechend nicht sehr gewaltig. Dennoch machten wir den 10-Minuten-Weg bis zum „Wegweiser“ und ich drückte wieder mal aus, wie schön es doch wäre, wenn die Sonne scheinen würde.


Otago Peninsula
Wir hatten noch ein Tagesziel, nämlich die Otago Peninsula neben Dunedin. Dort soll man Pinguine um 21.30 Uhr beobachten können. Und da wir zeitlich etwas knapp dran waren, konnten wir auf dem Weg nach Dunedin nicht mehr viele Male anhalten. Wir mussten den Nugget Point auslassen (wurde uns empfohlen). Wir kamen dann ca. um 20.00 Uhr beim Zeltplatz in Portobello an und erledigten noch schnell die wichtigsten Dinge, zum Beispiel mal wieder Waschen und eine Dusche nehmen (die erste nach der Wanderung).

Pünktlich um 21.15 Uhr waren wir dann ready an der Pilots Beach, am nördlichsten Punkt der Peninsula. Wir merkten bald, dass dies kein Insider-Tipp war. Es hatte sogar einen Offiziellen, der vor allem zum Wohl der Pinguine da war. Wir lernten dann, dass die Pinguine erst später ans Land kommen, wenn es dunkel würde. Somit warteten wir noch eine Weile bis es wirklich dunkel war und das Bilder machen oder Video schiessen unmöglich war. Dennoch konnte man dann eine ganze Gruppe kleiner blauer Pinguine ans Land kommen und trotteten in unsere Richtung. Der Offizielle zündete mit seinem roten Licht zu den Pinguinen. Es waren Dutzende. Einige von Ihnen watschelten einfach durch die Menge von Leuten hindurch, auf der Suche nach ihren „Höhlen“ und den hungrigen Jungen. Ein Pinguin watschelte ca. 30 Zentimeter von meinem rechten Fuss vorbei. Ziemlich cool.

Der 4. Februar
Heute war die Idee noch mehr Pinguine zu sehen. Doch dieses Ziel war schnell begraben, weil die meistens nicht durch den Tag hindurch zu sehen sind. Dann sind sie nämlich auf Fischfang. Schade. Aber wir hatten ja welche gesehen. Unser Programm sah vor, dass wir in Richtung Mt Cook fahren. Die Wetteraussichten dort schienen auch nicht so rosig zu sein. Dennoch fuhren wir los, auf der Inland-Route. Dazu mussten wir auch noch einen Pass überqueren auf einer ca. 50-60km langen Gravel-Road. Adi fuhr und so konnten wir sicher 40-50km/h schneller fahren als wenn ich gefahren wäre. Der Danseys Pass bot schöne Landschaften und viele Schafe. Sehr viele Schafe. Auf der Strasse. Zuerst warteten wir am Ende der Herde bis alle die Brücke überquert hatten. Dann dachten wir, das war es nun. Aber auf den folgenden 15 Kilometern hatte es immer noch Schafe auf der Strasse – das Eine dümmer als das Andere. So dauerte die Überfahrt halt etwas länger...


Erstaunlicherweise machten wir die Fahrt bis zum Mt Cook Village in einer guten Zeit und waren bereits nach 4 Uhr nachmittags dort. Es war immer noch gutes Wetter. Wir zögerten nicht lange. Wir buchten die Müller Hütte für denselben Abend. Eine Stunde später hatten wir 5 Spiessli gegessen und unsere Rucksäcke waren gepackt.

5 Minuten auf der Wanderung – das Stativ vergessen – wieder zurück zum Van. Dann waren wir aber endgültig startklar. Die 1040 Meter Steigung und 5 Kilometer absolvierten in rekordverdächtigen guten 2 Stunden. Anstatt 3 ½. Die Aussicht auf den Mt Cook und die umliegenden Gletschern majestätisch. Trotz einigen Wolken hatten wir dennoch einigermassen viel Sonne, obwohl diese ja eigentlich schon am Untergehen war.


Angekommen in der Hütte kochten wir zuerst einmal Spaghetti (was für ein Zufall). Kaum die letzte Gabel verschlungen, verzog ich mich mit dem Stativ, Kappe und Jacke nach draussen, denn der Sonnenuntergang war da. Es tat mir ja leid, aber ich setzte mich genau auf den höchsten Felsen zwischen Hütte und Mt Cook. Ich weiss nicht, in wie vielen Bildern der Anderen ich wohl auch erscheine. ;) Aber ich musste da einfach hoch.


Ich verbrachte sicher über eine Stunde damit, die Stimmung auf der Speicherkarte festzuhalten. Aber es war einfach gewaltig, in diesem Moment da oben zu sein. Dass wir die eigentlich geplante Wanderung zum Ball Pass (empfohlen von Julie und Philippe) nicht machen konnten wegen dem Wetter, spielte keine Rolle mehr.

Eisberge
Wir mussten zuerst wieder alles runter wandern und benötigten dafür ca. 1 1/2 Stunden. Dann hatten wir noch den ganzen Tag vor uns. Auf dem Tasman See ein Tal weiter, soll es Eisberge im Wasser haben. Das musste ich sehen. Da nun aber alles schon sehr bewölkt war und auf dem See auch noch Touristen-Boote mit hauptsächlich Japanern herum sausten und mir beinahe verunmöglichten Fotos von den Eisbergen zu machen – wurde ich etwas ranzig!


Weiterfahrt an die Westküste
Die Westküste habe ich noch nicht gesehen. Es gibt da einige tolle Wandergebiete und nette Dinge zu sehen. Attraktionen, die vor allem draussen sind. Alles ist toll. Aber wenn es REGNET, kann man das alles nicht wirklich machen.
Wir fuhren nach dem Mt Cook mehr oder weniger direkt an die Westküste und verweilen derweil in Haast. Und eben, es REGNET. Und mich gurkt das sehr an. Da spielt es keine Rolle, ob ich in Neuseeland bin oder nicht – da wäre ich lieber irgendwo anders. Weil wenn ich schon hier bin, möchte ich ja die schönen Dinge sehen und nicht die Regentropfen zählen. Na ja, kommt Zeit, kommt Rat. Vielleicht müssen wir jetzt doch noch Messer-Schleifen gehen...

Adi’s Kommentar zum Regen: "De Beat esch müehsam wenn’s rägnet. :-)"

Mittwoch, 2. Februar 2011

Letzter Great Walk

Um das vorne weg zu nehmen, ich habe mit der letzten Wanderung meine 2. Mission – alle Great Walks zu absolvieren – erfolgreich gemeistert. Der 60km lange Kepler Track war sehr abwechslungsreich und noch einmal verschieden, von den bisherigen Great Walks.

Tag 1
Ich hoffte auch auf dieser Wanderung wieder auf gutes Wetter. Aber so sah es am ersten Tag noch nicht aus. Es war sehr bewölkt und hätte jeden Moment anfangen können zu regnen. Aus diesem Grund hatten wir auch gar keinen Stress, bis wir einmal starteten. Von den Control Gates des Te Anau Sees bis zum Zeltplatz benötigten wir etwa 1 1/2 Stunden und von dort stieg es dann an. Es wurde nie so richtig steil, aber ich kam deswegen doch ab und zu an den Anschlag und fragte mich, wo Adi die Energie her hat... ich konnte ihn wenigstens einmal stoppen um etwas zu trinken.
Kurz bevor wir aus dem Wald kamen, zog ich die Wind/Regenjacke an, denn ich wusste, wie es auf dem Bergrücken abgehen würde. Es windete und regnete inzwischen. Adi hielt es noch nicht für notwendig. 50 Meter später fing es dann eben an und auch Adi musste jetzt seine Jacke auspacken.
Die nächste gute halbe Stunde dauerte ewig, weil es sehr stark windete und regnete. Es war eigentlich ziemlich unangenehm. Wenigstens war die Sicht nicht ganz so schlimm. Wir kamen dennoch völlig nass bei der Hütte (Luxmore Hut) an und hatten nichts dagegen, am Tagesziel angekommen zu sein.
Zum Abendessen gab es ein Champignon-Risotto mit Zwiebeln und Zucchetti.

Adi’s Kommentar: „Super Wätter!“

Tag 2
Das Wetter war sonnig und blauer Himmel, aber auch einige Wolken. Wir besuchten aber zuerst noch die Luxmore Cave, die nur 10 Minuten von der Hütte entfernt war. Es war allerdings ziemlich rutschig und wir konnten nicht weiter als 30 Meter rein gehen.
Dann ging es aber mit der richtigen Wanderung los. Zuerst einmal ging es hoch bis zum Mt Luxmore, wo wir noch auf den Gipfel stiegen (oder rannten). Die Aussicht war sehr gut und das Bild änderte sich ständig, weil die Wolken so schnell wanderten. Es windete übrigens ziemlich stark hier oben und ich glaube sogar Adi war froh, dass er Handschuhe dabei hatte.
Die nächsten 2 Stunden auf dem Weg waren spektakulär, weil es meistens auf dem Rücken entlang führte. Die Berge rundherum war alle Grasbewachsen und irgendwie rundlich, aber nicht ganz rund. Aber auch nicht do steinig. Wie auch immer – es sah einfach gut aus. Da es ziemlich stark windete und auch ziemlich kalt war, kam es, dass wir sogar Schnee im Gesicht hatten. Aber das Zeugs blieb natürlich nicht haften, weil ja die Sonne auch noch gleichzeitig schien – vier Jahreszeiten in einem Tag sozusagen.

Dann ging es runter in Richtung Hütte (Iris Burn Hut). Und da es ja ein Great Walk war und nicht der Dusky Track, windete sich der Weg runter in vielen, sehr vielen 180° Kurven. Meine Schätzung zuoberst war 75 Kurven, Adi’s Schätzung war 60. Ich fand meine Zahl schon übertrieben. Aber am Schluss waren es 90!!

Adi hatte noch nicht genug vom Laufen und so haben wir noch den nahen Fluss angeschaut, der nicht sehr speziell war. Der Schiefer-Stein-Wettbewerb ging unentschieden aus.

Dann kam noch der Wasserfall-Weg, den wir auch noch machten. Ich war schon vornerein skeptisch, über den Wasserfall am Ende. Wir machten die 15 Minuten ein Weg trotzdem und wir fanden sogar einen Wasserfall.

Beat’s Kommentar zum Wasserfall: „Was esch das?“, Adi’s Kommentar: „De Wasserfall esch sensationell gsi!“

Tag 3
Die angegebene Zeit war sechs Stunden. Der Weg war flach und es war klar, dass man dies unterbieten kann. Der Hüttenwart sagte schon, dass wenn man beim Shelter ankommt, kann man die Zeit verdoppeln. Wir kamen dann knapp nach 1 ½ Stunden bei der Picknick-Stelle an. Und wir haben nicht mal ausserordentlich viel Gas gegeben. Um noch etwas Sinnvolles an diesem Tag zu machen, haben wir neben dem Fluss ein Steinmannli gebaut. Es wurde ziemlich gross und als auch ich nicht mehr hochreichen konnte um mehr Steine zu platzieren, war Schluss.

Nochmals 3 Stunden zu bewältigen und jetzt hatten wir das Ziel, den gesamten Weg in unter 3 Stunden zu laufen, also 3 anstatt 6. Wir schafften das in einer Zeit von 2 Stunden und 53 Minuten. Natürlich waren wir immer noch viel zu früh für Abendessen, so schwammen wir im kalten See und assen unsere Lunch-Sandwiches.

Adi’s Kommentar: „S’Steimannli het sich i minere Kategorie „Grössi“ z’Oberst igordnet.“

Tag 4
Der letzte Tag wurde von der Landschaft her auch nicht mehr spektakulärer und es war mehr noch ein „Jetzt-laufen-wir-halt-auch-noch-den-Rest“-Weg. Es dauerte nochmals 3 Stunden (anstatt 5) bis wir wieder am Anfang waren, wo wir vor 4 Tagen begannen. Somit war der Kepler Track beendet und ich alle 9 Great Walks beendet. :-)

Kepler Challenge
Es gibt ein Rennen, wo man den ganzen Track in einem Wettkampf absolviert. Das ist jeweils am ersten Wochenende im Dezember und irgendwie habe ich schon beschlossen, dass ich das eines Tages machen muss. Ich muss wohl doch noch anfangen zu trainieren... aber gut, habe ich jetzt schon mal den Track gesehen.

Aussichten
Wir fahren nach Invercargill (wo wir hoffentlich die Schiebetüre reparieren können) und weiter nach Dunedin (Pinguine beobachten).

Samstag, 29. Januar 2011

Milford Sound

Nachdem wir Queenstown verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Te Anau. Adi machte seine Erfahrungen mit der Handhabung des Vans und dem Fahren auf der linken Seite. Ich intervenierte zwischendurch mit "Bremsen, bremsen, ...", weil halt die Bremsen mit Vorsicht zu geniessen sind. Nachdem wir dann die ERSTE Abzweigung auf der 1 1/2 stündigen Fahrt verpassten, nahmen wir die 2. Chance aber wahr.

Kurz ein paar Dinge in Te Anau erledigt, wollten wir unter anderem die Schiebetüre flicken lassen (Diese hat wohl alterswegen einige Beschwerden und lässt sich nicht mehr so toll öffnen). Aber es schiebte uns jeder Mech ab und da standen wir noch immer und mussten noch immer über die Vordertüre nach hinten klettern.

Abschrecken von dieser Tatsache liessen wir uns nicht und fuhren los in Richtung Milford Sound. Übernachtet haben wir beim Gunn See, wo es ein DOC Zeltplatz hatte. Wir parkten direkt am See und hatten Sicht, bis ein grosser Campervan diese nahm. Aber es regnete ja sowieso und so war die Aussicht eh nicht das Wichtigste.

Neuer Tag - neues Glück. Der Wetterbericht sagte wie für jeden Tag Regen voraus. Aber dann zeigten sich plötzlich ein paar blaue Wolken und kurz darauf später fing ein sonniger Tag an!

Wir machten dann eine Wanderung zum Lake Marian. Der Wanderweg war eigentlich geschlossen, aber davon wollten wir uns zuerst selber überzeugen. Nach ein paar Absperrversuchen und einem netten Wanderweg erreichten wir den See problemlos. Der See war eine Augenweide und der Weg dahin absolut lohnenswert.


Nun ging es aber definitiv los nach Milford Sound. Die Strasse stieg langsam an und wir sahen zum Beispiel dieses schöne Bild.


Nach der Durchquerung im Homer Tunnel genossen wir die Fahrt bergab in Richtung Milford Sound. Das Wetter wurde immer besser. Ich erinnerte mich noch gut daran, als ich schon im November da war - ich hatte damals ähnliches Wetter. Dies schreckte mich aber nicht davon ab, die bekannten Milford Bilder nochmals zu machen.


Wir hatten dann Hunger und wir dachten, wir machen mal ein kleines Sandwich.


Kurzum entschieden wir uns eine Milford Cruise zu machen (das macht jeder richtige Tourist). Adi meinte dann noch so, dass ich sicher noch irgendjemanden kenne hier und 15 Minuten später traf ich tatsächlich ein israelisches Paar, das ich vor 2 Monaten beim Lake Waikaremoana Walk getroffen hatte. Wir genossen dann die Cruise zusammen und die Cruise war schon spektakulär. Absolut das Geld wert. Wir fanden einige grosse Wasserfälle, die man nur mit einem Boot erlangen kann.


Die riesigen und steilen Felswände machen eben Milford Sound aus und sind sehr aussergewöhnlich, denn man ist ja am Meer. Und wenn man dann auch noch Schnee auf den Bergen sieht, passt das noch einmal nicht so ins "gewohnte" Bild.


Wir fuhren dann am Abend zurück nach Te Anau, wo wir mit Rinus (dem Holländer) noch ein Bier tranken. Wir mussten dann noch unsere Rucksäcke packen, weil wir ja morgen auf die 4-Tages-Wanderung (Kepler Track) aufbrechen - mein letzter Great Walk.

Adi's Kommentar zu Allem: "Unglaublich, dass im Beat sin Subwoofer erst jetzt gflickt worde esch. Mer send sit neuestem öbrigens au bekannt onder em Name 'The Brothers'."

Donnerstag, 27. Januar 2011

Routeburn Track

Die Wanderung, die ich Adi auf den Geburtstag geschenkt habe. Und ich kann sagen, ich hatte mir nichts mehr gewünscht für Adi, gutes Wetter zu haben, um die sensationelle Landschaft in vollen Zügen geniessen zu können (und ich schöne Fotos machen kann).

Wir mussten morgens um 08.00 Uhr in Queenstown bereit stehen. Es ging nicht lange und da haben wir Rinus (ein Holländer, den ich in zwei Hütten auf dem Rees-Dart Track schon gesehen hatte) getroffen haben.

Nach gut 30 Minuten kamen wir in Glenorchy an und wir hielten noch beim Zeltplatz, wo ich schon 2x übernachtet hatte. Wie auch immer, wir erkundigten uns bei einem „Local“ noch über das Wetter und er meinte plump und simpel: „It’s gonna piss down!“

Tag 1
Es war sehr bewölkt. Ich startete mit dem Regenmantel für den Rucksack und die anderen Beiden montierten diesen wenig später auch, weil die ersten Regentropfen vielen bereits. Lustigerweise zeigte sich sogleich die Sonne ein bisschen. Aber das währte nicht sehr lange. Trotz allem, der Fluss, dem wir entlang liefen, hatte eine unglaubliche Farbe.

Ich glaube noch unter 2 Stunden kamen wir bei der ersten Hütte an. Der Ort, wo Rinus sein Zelt aufschlug. Für uns wartete noch ein stündiger Aufstieg zu unserer Hütte (Routeburn Falls Hut). Wir entschieden uns gegen einen Sidetrip, den Rinus machte, weil wir wussten, dass es richtig anfangen würde zu regnen und wir dann immer noch zu unserer Hütte laufen müssten.
So kamen wir noch relativ trocken bei der ersten Hütte an, aber es regnete doch schon so, dass ich kein Foto von den umliegenden Wasserfällen machte. Wir mussten dann den Nachmittag irgendwie totschlagen und ich brachte Adi ein paar Kartenspiele bei, die man in Hütten einfach braucht.
Es hat uns dann noch eine Neuseeländerin angequatscht (obwohl ich mir über die wirkliche Herkunft noch nicht sicher bin) und es stellte sich heraus, dass sie ein bisschen Deutsch kann. Und sie war ja schon mal in Beinwil am See (ja genau, wers glaubt...).

Kommentar Adi: „Esch es Ilaufe met Gwicht gsi. Mini Hüft het weder afo Schmerze (ersti Altersbeschwerde).. Anschinend beni immer zschnell gloffe. Lustigi Schaukelbrüggli, aber ned wörkli herusfordernd. D’Hütte esch Luxus gsi.“

Tag 2
Es regnete noch immer und es sah auch nicht so aus, dass es aufhören würde. Und der Wetterbericht meinte auch nichts Besseres. Der Hüttenwart meinte am Abend über das heutige Wetter: „It looks terrible for tomorrow.“

Adi montierte Regenhosen und Regenjacke. Ich hatte das gleiche Outfit wie immer, 3/4 Hose und Shirt. Ich sparte meine Regenjacke auf. Rinus war mittlerweile auch schon bei unserer Hütte eingetroffen und so liefen wir zusammen los in Richtung Harris Saddle. Es wurde mir erst heute bewusst, dass es mich bisher noch nie so richtig auf einer Wanderung verregnet hatte. Aber heute war der Tag. Die Aussicht war natürlich nichts und ich war wohl mehr enttäuscht als Adi. Wir meisterten die Steigung bis zur Gipfelhütte relativ schnell. Wir konnten dann dort einen Tee kochen und uns ein bisschen aufwärmen. Nun war es auch Zeit für mich ein trockenes Shirt anzuziehen und die Regenjacke auszupacken.

Der Weg führte weiter etwa auf der gleichen Höhe für eine Stunde und wir kämpften uns auf dem Wanderweg, der an verschiedenen Stellen zu einem Bächlein wurde, vorwärts. Dann konnten wir plötzlich zum MacKenzie See sehen und damit auch die Hütte erblicken. Wie verdammt schön wäre die Aussicht gewesen, an diesem Tag, ging mir immer wieder durch den Kopf.

Der Abstieg zur Hütte legten wir ultra-schnell zurück und waren froh, in der Hütte angekommen zu sein. Völlig nass, durch und durch.

Die Geschichte über die Neuseeländerin die gerne sich bemerkbar machte, erreichte heute den Höhepunkt. Ihr Mann und Sohn hatten drei Betten reserviert (man kann in diesen Hütten nicht reservieren) und sie bekamen vom Hüttenwart noch Wolldecken ... ja, es gab noch viele andere Dinge, aber das war echt zu viel des Ertragbaren ... wir hatten ihnen mittlerweile die Namen „Queen“, „King“ und „de armi Mäxli“ gegeben.

Adi’s zweiter Tag: „Sensationells Wätter, super Ussicht. Ich segi anschinend scho weder zschnell gloffe. Ben ufem einzigste Stei wo glitschig gsi esch usgrötscht. Ich han mini ersti Erfahrige met emene sicherheitsfanatische Hüttewart gmacht – well’s z’gföhrlech gsi esch d’Schueh vorem Ofe z’tröchne hämmer sie müesse use tue ond im Räge tröchne.“

Tag 3
Der Wetterbericht für heute war zwar nicht mehr Regen, aber vielleicht nur bewölkt. ABER es war sonnig und ich viel fast vom Hocker, als ich das sah. Schnell war klar, dass wir nochmals zurück auf den Hügel müssen um die Aussicht zu geniessen und Fotos machen. Eine halbe Stunde nach dem Porridge essen war wir oben. Und spätestens da hat wohl auch Adi realisiert, wie es gewesen wäre, wenn wir am Tag vorher immer tolles Wetter gehabt hätten. Dieser Trip hat sich definitiv gelohnt.

Zurück bei der Hütte wollten wir noch schnell beim See vorbei schauen, wenn nicht gerade die Queen da gewesen wäre. Also liefen wir ohne Hallo zu sagen weiter dem See entlag in Richtung Zeltplatz. Dort machten wir noch einen Abstecher zum „Split Rock“, der sich nicht wirklich lohnte. Hauptsache war, dass wir der Queen bei der Hütte nicht begegnen müssen.

Nach dem Nutella-Essen und ein wenig Kleider trocknen, begaben wir uns auf den letzten Abschnitt der Wanderung. Der Weg führte zu meinem Erstaunen mehr bergauf als bergab, aber das war ok. Auf halbem Weg kamen wir bei dem Erland Wasserfall vorbei. 174 Meter hoch. Ziemlich eindrücklich und gewaltige Wassermassen donnerten auf den Wanderweg. Hier kam man nicht trocken durch.

Wenig später erreichten wir die Howden Hütte (wo ich schon einmal übernachtet hatte mit Philippe & Julie vor gut 2 Wochen). Wir machten hier einen Sandwich-Stopp. Wir hatten dann genau noch Zeit, den Key Summit auch noch zu machen (ein kleiner Abstecher vom Hauptwanderweg). Wir konnten dann noch eine gute Aussicht da oben geniessen, bevor wir uns beeilen mussten, um rechtzeitig beim Parkplatz zu sein. Wenn wir gewusst hätten, dass der Bus 40 Minuten Verspätung hat, hätten wir nicht so schnell laufen müssen.

Adi’s 3. Wandertag mit Rucksack: „Wäge de Queen hämmer länger im Bett müesse bliibe ond hätted fast s’gute Wätter verpasst. De Beat het mi ohi Überzügigschraft überzoge, nomol uf de Hügel ufe zlaufe. De Beat esch no vell schneller det ufe gloffe als ich wörd laufe. Mega coole Wasserfall. Ond womer eigentlech scho kei Ziit meh gha händ semmer nomol ufene Hügel ufe ond dete segi anschinend vell, vell zschnell gloffe. D’Salbi het gnötzt – d’Hüft ond Chnüproblem sind wie i Luft ufglöst.“

Zusammenfassung
Eine super Wanderung, wenn das Wetter gut ist, sonst nicht so (und das kann an der Motivation nagen). In 3 Tagen ist sicherlich sehr locker. Ein Buch mitzunehmen in diesem Fall ist empfehlenswert. Übrigens: Mein Great Walk #8.

Mittwoch, 26. Januar 2011

Die Sonne ausgenutzt

Das Wetter war perfekt, wolkenlos. Ein toller erster richtiger Tag für Adi. Wir beschlossen, den Lake Tekapo noch etwas mehr zu sehen und auf den nahe gelegenen Hügel zu wandern. Der war direkt neben dem Zeltplatz. Beim Aufstieg zeigte sich, dass Adi gut in Form ist. Von oben hatten wir eine herrliche Aussicht über den ganzen See. Den extrem-türkisfarbenen See. Wir hatte auf die andere Seite Sicht auf die Schneeberge um den Mt. Cook herum und wir konnten den dunkelblauen Alexandrina See sehen. Der Hügel wird vor allem genutzt um die Sterne zu beobachten, denn es hatte etliche Stern-Observatorien. Wir waren aber nur für den Tag dort.
Wir nahmen den Weg dem See entlang zurück und absolvierten so einen etwa 1 1/2 Stunden Rundweg.

Zitat Adi: „1. Nacht im Van inklusive Ipuffe im Van (das esch wie imene frömde Hushalt womer nüt findet), gmüetlechs Ilaufe ufe Hoger, coole See.“

Lake Wanaka
Da das Wetter so sensationell war, entschieden wir uns noch bis nach Wanaka weiter zu fahren und dort nochmals etwas Wandern zu gehen. Wir fuhren zum Diamond Lake (die Form des Sees sah aus wie ein Diamant). Leider konnten wir dort nicht wirklich baden gehen wie wir das geplant hatten. Wir wanderten deshalb rauf auf den Hügel zu verschiedenen Lookouts. Wir konnten auch den Wanaka See sehr gut sehen.

Schnell war klar, dass wir noch ganz rauf gehen. Von dort oben hatten wir eine 360° Aussicht, unter anderem auf den Mt. Aspiring.

Adi’s Kommentar: „S’Bade hämmer verpasst, Wett verlore. De Beat het ned so richtig ufe Hoge rufe welle (überraschenderwiis) ond schlossändlech semmer glich gange well de Beat eh au gange wär wenner elei gsi wär.“

Moke Lake
Es wurde schon später und wir mussten noch bis Queenstown fahren. Weil ich keine bessere Idee hatte, fuhren wir zum Moke Lake (wo ich schon zweimal war) und übernachteten dort. Wir entschieden uns gegen das Schwimmen dafür für das Abendessen. Es gab Tortillas mit verschiedenen Beilagen und Geschnetzeltem. Packen für die morgige Wanderung mussten wir dann im Dunkeln.

Adi’s Kommentar: „Määääh, es het Schof gha. D’Tortilla – schnell, eifach ond guet. Mer händ es halbs Kilo Gschnätzlets brucht...).

Sonntag, 23. Januar 2011

Adi ist angekommen!


Kaum in Neuseeland angekommen, sind wir einkaufen gegangen und haben die 3-stündige Fahrt bis zum Lake Tekapo angegangen...


Nun sind wir hier und werden wohl eine erste Wanderung machen. Das Wetter am ersten Morgen von Adi ist so gut, dass ich selber Probleme habe, mich zu erinnern, wann ich zum letzten Mal einen wolkenlosen Himmel gesehen habe.

Heute Abend gehts nach Queenstown und morgen beginnen wir mit der ersten Wanderung.

Samstag, 22. Januar 2011

The Mountain Goat

Ohne Ruhetag vom Dusky Track ging es los auf dem Rees-Dart Track. Meinen Van hatte ich in Glenorchy geparkt und mit einem Bus wurde ich zum Start gebracht. Kurz unterwegs auf dem Track habe ich dann schon mal Raviv und Ofer (beide Israel) und Simon (Brite) kennen gelernt. Wir sind dann aber nicht miteinander unterwegs gewesen, weil ich mit meinen vielen Foto-Stopps sowieso kein Tempo einhalten konnte.

Das Wetter war sonnig aber doch mit vielen Wolken. Aber im Grossen und Ganzen ein sehr schöner Tag. Die ersten 3 Stunden führten flach im Tal über Wiesenlandschaften und teilweise ein paar sumpfige Stellen. Dann ging es nochmals für etwa 2 Stunden im Wald aufwärts mit ein paar Partien im offenen Bereich wo man ein paar Flüsse queren musste. Dort sind mir vor allem die vielen Steine aufgefallen mit den bekannten weissen Kreis-Mustern. Dort hätten wir viele Tonnen Steine für zu Hause um das Haus mitnehmen können... wenig später erreichte ich die Hütte.

Meine nächste Mission, wie so viele Male, war ein Feuer zu machen. Nur musste man hier mit Kohle arbeiten und das ist nicht nach meinem Geschmack. Vor allem musste ich ja erst einmal eine Basis haben, damit dann die Kohle-Stücke ins Spiel kommen. Das war gar nicht so einfach, weil es eigentlich nichts zum Anfeuern hatte. Ich ging dann halt erst mal auf Holzsuche in der Umgebung. Nur schwierig, wenn das Zeugs feucht ist. Nach etwa gefühlten 2 Stunden loderte das Feuer endlich und ich konnte nach und nach Kohle-Stücke gekonnt platzieren. Irgendwann tauchte der Hüttenwart auf und meinte, es sei wohl genügend warm und man solle doch die Kohle für kalte und feuchte Tage sparen... ;)

Tag 2
Da der Wetterbericht nicht so viel Gutes voraussagte, beschlossen wir, einfach bis zur nächsten Hütte zu laufen (4-6 Stunden). Heute liefen Raviv, Ofer, Simon und ich zusammen. Wir genossen am Anfang eigentlich noch relativ viel Sonne. Kurz vor dem Rees-Sattel war dann aber fertig mit Sonne. Es wurde dann auf dem Sattel (nach einem netten Anstieg) erwartungsgemäss etwas windig und kühler. Nach einer kurzen Pause und Gipfelfoto ging es abwärts in Richtung Hütte. Irgendwann konnte wir die Brücke und die Hütte von Weitem sehen, aber zuerst mussten wir noch einen etwas steileren Abstieg bewältigen. Es waren sicherlich noch gute 30 Minuten bis zum Tagesziel.

In der Hütte lernte ich dann wieder einmal ein neues Kartenspiel: Durak, so ein israelisches Spiel. Gegen den Abend haben wir dann aber noch Schach gespielt und ein paar Runden Shithead.

Ich habe seit heute einen neuen Übernamen erhalten von den 3 Jungs: Mountain Goat (Bergziege). Wohl deshalb weil ich ständig auf irgendwelche Felsen kletterte, viele Fotos machte und die Gruppe ständig wieder aufholte.

Tag 3
Meine Beine fühlten sich eigentlich relativ müde an, aber ich liess mich trotzdem davon überzeugen, dass eine Abstecher zum Dart Gletscher lohnenswert sei. Und weil das in Richtung des Cascade Saddles war, hängte ich den auch noch gleich mit ran. Wenn man ehrgeizig ist, muss man manchmal Dinge tun, die nicht sinnvoll sind. So wusste ich, dass ich keine Aussicht haben würde auf dem Sattel oben. Aber trotzdem musste ich da rauf. Resultat: Keine Sicht.

Auch wenn ich oben keine Sicht hatte, der Ausflug bis zum Gletscher ist super, schon nur wegen dem Weg. Häufig hat man das viele Moos neben dem Weg auf all diesen Steinen, das sieht einfach toll aus. Wenn man sich dann noch die Sonne dazu denkt, umso besser!

Zurück bei der Hütte, wo wir übernachtet hatten, war es nun 13.00 Uhr, ich wanderte (oder rannte) zwischendurch für 5 Stunden. Die eigentliche Tagesetappe zur nächsten Hütte (6-8 Stunden) stand aber erst noch an. Simon ging „nur“ bis zum Gletscher und zurück zur Hütte (habe ihn aufgeholt auf dem Weg zur Hütte). Ich wanderte also nun mit ihm zur nächsten Hütte. Wir erledigten diese Etappe in 4 ½ Stunden und ich brachte es somit auf 9 ½ Stunden an diesem Tag. Ich denke, das reicht.

Tag 4
Die letzten 16 Kilometer waren meistens auf einem sehr guten Wanderweg und es ging ja meistens leicht bergab. Es war auch heute wieder bewölkt, aber auf halbem Weg wurden wir mit Sonne belohnt und hatten einige sehr schöne Abschnitte inklusive blauem Himmel. Beim Chinaman’s Bluff mussten wir dann noch 2 Stunden auf unseren Bus warten, der uns zurück nach Glenorchy brachte.

Zusammenfassung
Das Rees-Tal ist sicher spektakulärer als das Dart-Tal. Der Ausflug zum Dart-Gletscher und Cascade Sattel (wenn gutes Wetter) absolut lohnenswert. Alles in Allem, ein toller Track. Die Hütten haben einen sehr hohen Standard (mit Spül-Toiletten und Toiletten-Papier).

Fahrt nach Christchurch
Ich war dann etwa 15 Minuten in Glenorchy, wo ich eine Dusche genoss. Dann ging es aber los und ich fuhr los in Richtung Christchurch. Die Fahrt dauerte gut 6 Stunden und ich kam um 22.10 Uhr in der Stadt an. Unterwegs durfte ich dafür noch einen sehr tollen Regenbogen miterleben! Hier bin ich also, am Ende meiner Ego-Reiserei und werde morgen Nachmittag Adi am Flughafen abholen. Dann beginnt eine nicht weniger stressfreie Zeit. ;=)

Dienstag, 18. Januar 2011

Fiordland in einem Track

Zum ersten Mal hörte ich vom Dusky Track als ich in Nelson war und mir Informationen über den Abel Tasman Track holte. Der DOC-Mann erzählte mir davon. Und seither schwirrte er in meinem Hinterkopf umher und wartete darauf, von mir gemacht zu werden.

Da ich auf die 10-Tages-Wanderung auf Stewart Island verzichtete und eine abgespeckte Version machte, hatte ich Zeit für andere Tracks – wie eben, der Dusky Track.

Zuerst einmal ein paar Ausschnitte von meinem Guide: „… ist he Dusky Track, a true wilderness tramp.“. Dann im Flyer des Tracks: „The Dusky Track can be ...
...challenging
...wet
...steep
...difficult
...rough
...Awesome!”

Und jetzt nach dem Track, kann ich mit allem übereinstimmen. Aber zuerst nun wieder zum Anfang. Ich kam am Donnerstagabend in Te Anau an. Schnell war klar, dass man zum „richtigen“ Start der Wanderung nur an einem Montag und Donnerstag kommt (das Boot fährt nur dann). Das passte nicht in meinen Zeitplan, sowie der Wetterbericht, der passte auch nicht, aber darüber später mehr.

Am Freitagmorgen besuchte ich den Typ vom Wasserflugzeug und informierte mich mal über Flüge. Er konnte mir als Einzelperson natürlich nichts anbieten, aber bot an, mich anzurufen, wenn sich was ergibt. Ich habe in der Zwischenzeit alles gepackt, E-Mails geschrieben, ein Beacon organisiert (so ein Gerät, das ein Signal über einen Satelliten sendet, damit sie mich retten kommen), ein Formular ausgefüllt (im Fall der Fälle, dass ich bis am 21. Januar nicht zurück kehren sollte, damit sie mich ebenfalls suchen kommen) und ein bisschen im neuen Buch gelesen... ich war auf Abruf. Dann plötzlich nach dem Mittag rief er an. Wie schnell ich da sein kann. Ich sagte 10 Minuten. Und sage und schreibe, 20 Minuten nach dem Anruf, sass ich im Flieger. So schnell geht’s. Ich hatte nicht mal Zeit mich von meiner Liebsten zu verabschieden...

Ein Scenic Flight über Fiordland, davon können die Meisten nur träumen. Es war wirklich sehr schön und das Wetter an diesem Tag einzigartig (für einmal). Perfekte Bedingungen für einen Flug. Wir flogen eigentlich direkt über den Wanderweg hinweg und ich sah schon die Hütten, wo ich später übernachten würde. Die Landschaft sah schon von oben sehr schön aus. Gelandet haben wir in der Supper Cove. Um 14.00 Uhr war ich am Boden, Rucksack auf dem Rücken und startklar, die erste Etappe bis zur ersten Hütte zu meistern.

Tag 1
Die ersten 45 Minuten, also mein erster Eindruck des Tracks, waren haarsträubend. Der Wanderweg oder besser gesagt, der Kletterweg, war unglaublich anspruchsvoll, anstrengend und mit Rucksack ein Kampf. Ich fragte mich schon, ob das so nun die ganze Wanderung so sein würde. Zum Glück nicht. Nach einem Wasserfall wurde es dann flacher, dafür etwas sumpfiger, aber das spielt ja keine Rolle. Das Wetter war immer noch sehr gut und der Wald, der Bach zur rechten Seite, alles war sehr schön anzusehen. Der Wald war ganz nach meinem Geschmack – Moos soweit das Auge reicht.
Nach 4 ½ Stunden sah ich zum ersten Mal den See, wo die Hütte sein würde. Im See drin waren etliche Baumstämme zu sehen. In der Touristeninformation sagten sie, dass wenn man die Bäume nicht mehr sehen kann, dass man gar nirgends hin gehen soll, sondern einen Extra-Tag in der Hütte verbringen soll. Wie auch immer, ich benötigte dann nochmals etwa eine Stunde, bis ich schlussendlich bei der Hütte angekommen war. Michelle und Brendon waren bereits dort und haben für mich die Meisten Sandfliegen schon umgebracht. Nur die Türe liess sich nicht ganz schliessen, das war etwas ärgerlich.

Tag 2
Ich beschloss, einen Tagesausflug zu machen rauf auf den Berg, raus aus dem Wald und die geniale Aussicht und Landschaft zu geniessen. Alles war perfekt, nur das Wetter nicht. Es war sehr bewölkt, aber regnete noch nicht. Der Weg rauf war sehr, sehr steil. In meinem Reiseführer hat dieser Abschnitt sogar ein „very steep section“ verdient. Und es war wirklich steil und an einem Ort sogar mit Drahtseil ausgerüstet. Der Weg war nicht nur steil, sondern auch anspruchsvoll vom Untergrund her. Wurzeln, Steine und alles Mögliche. Man brauchte eigentlich beide Hände, um da hoch zu kommen. Dumm nur, wenn man mit der Beat-Tagesausflug-Ausrüstung unterwegs ist. Linke Hand: Stativ. Rechte Hand: Kamera + Sack voll Essen, Regenjacke und Sandfliegen-Spray. Ich hatte ja keinen Tagesrucksack. Aber es ging dann schon irgendwie.
Oben angekommen war klar, dass es genial wäre, wenn das Wetter gut wäre. Aber so war es halt „nur“ sehr schön. Ich konnte mir gut vorstellen, wie es mit etwas mehr Licht wäre... wenn das Wörtchen „wäre“ nicht wäre. ;)
Zuoberst entschied ich mich, des Wetters wegen, nicht noch weiter in Richtung Hütte zu laufen, sondern wieder zurück zu meinem Ausgangspunkt. Der Wind war nun schon sehr stark und ein paar Regentropfen spürte ich auch schon.
Zum Glück habe ich mir beim Raufklettern nicht überlegt, wie ich wieder runter komme, sonst wäre ich wohl nie rauf. Der Abstieg war sehr, sehr schwierig und meine Ausrüstung machte es nicht einfacher. Ich brauchte wohl länger für runter, als für rauf, aber das ist eben wie im OL so.

Nacht 2
Es regnete.

Tag 3
Der Bericht ist nur auf mündliche Anfrage verfügbar.

Tag 4
Es regnete nicht mehr. Aber es war immer noch sehr bewölkt. Ich war nun bei der Kintail Hütte und die heutige Etappe sah vor, den Centre Pass zu überqueren, auf der anderen Seite runter bis zur Upper Spey Hütte. Der Aufstieg verlangte zwei Hände (die ich dieses Mal sogar zur Verfügung hatte). Einmal aus dem Wald konnte man runter ins Tal blicken, wo man vor ein paar Stunden angefangen hatte. Auf dem Pass windete es dann ziemlich stark und ich sah mich gezwungen, eine Jacke anzuziehen. Von hier oben konnte man dann in beide Täler blicken. Leider liess es das Wetter nicht zu, den Mt Memphis zu besteigen, von wo man eine sensationelle Aussicht hätte. So ging es nun wieder runter in Richtung Wald. Dieser Abschnitt des Waldes war wieder einmal ausserordentlich grün, moosbewachsen und schön. Es ging steiler runter, als vorerst angenommen. Aber sobald als flach wurde, waren wir auch schon bei der Hütte angekommen. Ein kurzer Tag.

Tag 5
Ich entschied mich, das 11.00 Uhr Boot anzuzielen und musste dafür früh aus den Federn. Ich startete mit Wandern um 06.10 Uhr. Die 4-5 Stunden Wanderung + 45 Minuten auf der Strasse bis zum Hafen absolvierte ich schlussendlich in gut 4 Stunden. Der Weg war am Anfang noch etwas dunkel. ;) Aber es wurde dann immer heller und ich fand den Weg problemlos. Es war wieder mal ein etwas flacherer Abschnitt, aber trotzdem mit vielen sumpfigen Stellen versehen. Die Wanderschuhe, die schon seit Tag 1 nass waren, blieben nass. Nass bedeutet, tropfnass.
Die Strasse am Schluss war der Killer. Ich benötigte sicherlich mehr als diese 45 Minuten. Aber die Motivation auf dieser ultrabreiten und langweiligen Strasse war auch gleich Null.

Zusammenfassung & Tipps
Ein super Track. Sehr anspruchsvoll und anstrengend, aber sehr zu empfehlen (für Erfahrene Wanderer). Man sollte genügend (mehr als notwendig) Essen mitschleppen, denn es kann gut sein, dass man irgendwo einen Extra-Tag einlegen muss (aus Wetter-technischen Gründen). Man sollte beim Hauroko See anfangen und das gesamte Ding machen, es lohnt sich allemal. Ein Beacon gehört zur Grundausrüstung auf diesem Track und ist eine gute Versicherung.

Sandfliegen
Ich glaube ich habe noch nie so viele dieser sehr ärgerlichen Insekten auf einem Track gesehen. Die Supper Cove ist wohl die Brutstätte. Aber sie lieben auch die Hütten und vor allem die Toiletten. Wenn man dort die Türe aufmacht und man vor lauter schwarzem Schwarm den Deckel nicht mehr sehen kann ... jedenfalls, man sollte bereit sein, das Geschäft schnell abzuwickeln, sonst gute Nacht. Auf dieser Wanderung haben sie mich manchmal sogar während dem Wandern genervt, das kam bisher noch auf keinem Track vor...

Brücken
Auch einzigartig auf dieser Wanderung waren die Brücken (wenn es denn welche hatte). Das waren so drei Drahtseile. Eines zum Draufstehen und zwei für die Hände. Gleichgewicht halten war von Vorteil. Aber nach den ersten Brücken hatte man den Dreh raus.

Verrückte Leute
Es gibt übrigens noch Verrücktere Leute wie mich. Zwei Deutsche haben den gesamten Track in 4 Tagen gemacht. Normalerweise braucht man für alles 7-10 Tage. Zudem, in meiner vorletzten Hütte, kamen drei um 22.30 Uhr bei der Hütte an. Kletterten also den Weg im Dunkeln runter. Das ist einfach nur fahrlässig. Und vor allem haben sie uns geweckt... und um 23.00 Uhr noch Abendessen gekocht.

Aussichten
Ich muss mich mal etwas erholen. Aber das mache ich später... denn morgen beginne ich bereits wieder eine 4-Tages-Wanderung (Rees-Dart). Das muss einfach noch reingequetscht werden, bevor Adi am Sonntag in Christchurch ankommt.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Marathon+ auf der Kiwi Insel

Es gibt in Neuseeland noch etwas mehr als 60‘000 Kiwis, ca. 20‘000 davon leben allein auf der kleinen Insel „Stewart Island“ die noch südlicher als die Südinsel Neuseelands ist. Es gibt wohl keinen anderen Ort auf dieser Welt der weiter entfernt ist von zu Hause.

Zu dieser Tatsache kommt noch dazu, dass es einen Great Walk auf dieser Insel gab, also gab es für mich nichts Anderes, als die Insel zu besuchen. Nachdem ich mich von Philippe und Julie verabschiedet hatte, buchte ich die Fähre für die Insel um 17.00 Uhr und setzte mich somit selber unter Druck, denn ich hatte noch eine 2-3 Stundenfahrt vor mir. Es klappte natürlich alles wie geplant und der Rucksack war innert Minuten gepackt und ich bereit für zum Einsteigen.

Ursprünglich wollte ich eine 10-Tages Wanderung absolvieren, im berühmten Schlamm der Insel mich durchquälen und dabei mit etwas Glück einen Kiwi in der freien Natur zu beobachten. Doch dafür hatte ich jetzt keine Zeit mehr. Also entschied ich mich, den Great Walk (36 km) zu rennen. Damit würde ich die 3-Tages-Wanderung in einem Tag absolvieren. Gesagt getan, wollte ich am Morgen zum Start der Wanderung. Dass ich dafür auch noch 5km laufen musste, war nicht einkalkuliert. Dann gings aber ans Rennen und ich legte das erste Teilstück zur ersten Hütte (Port William Hut) in gut einer Stunde zurück. Der Weg war super gravel, wie gemacht zum Rennen. Es ging auf und ab. Zwischendurch testete ich meine mentaler Bergauf-Strategie.

Nach einem kurzen Stopp, rannte ich weiter zur zweiten Hütte (Northarm Hut). Für diesen Abschnitt brauchte ich etwas länger, nämlich 1h 45 Minuten. Der Weg war aber auch anspruchsvoller. So war es nicht nur noch Gravel, sondern ein wunderbarer, enger Waldweg, mit ein paar Schlammpartien. Auch hier spürte ich dass Steigung involviert war. Etwas müde, legte ich einen etwas längeren Stopp ein und besichtigte noch den speziellen Beach gleich nebenan.

Das nächste und letzte Teilstück war wohl das Schlimmste. Die nächsten 40 Minuten rannte ich nicht viel, sondern war dem Schlamm beschäftigt. Ich hatte ihn also doch erlebt, den berühmten Schlamm dieser Insel. Ich schaffte es bis knapp unters Knie mit dem rechten Bein, aber nur weil ich nicht aufpasste. Meine Laufschuhe, ursprünglich weiss, sahen nun etwas anders aus und rochen auch entsprechend. Da kam der Beach (Sawdust Bay) gerade recht und ich wusch mich so gut es ging. Ich entdeckte dann um die Ecke noch einen ganz netten Fleck, den ich gleich als Foto-Stopp missbrauchte.

Zurück auf dem Weg sollte es ja nicht mehr so weit sein bis ins Ziel. Meine Beine wurden schwer und meine Motivation liess nach, so dass die Steigungen umso länger wurden. Dann nach 40 Minuten hätte ich schwören können, ich sei am Ziel. Kurz vorher hatte ich gerade noch meinen letzten Riegel gegessen. Doch dann kam der Dämpfer – noch 5km. :( Ich war fix und foxi, dennoch quälte ich mich rauf auf den Hügel, meistens laufend. Endlich oben angekommen, konnte ich kaum noch bergab rennen. Dann endlich die Strasse. Zwar war nun die Wanderung fertig, aber mein Hostel noch lange 2km entfernt.

Ich habe also den Great Walk in 4h und 40 Minuten absolviert. Mein Great (Run) Walk #7.

Fauler Abend
Ich war dann aus irgendwelchen Gründen sehr müde. Ich ass als ich zurück kam vom Rennen etwa 300g Pasta und hatte ein lange, verdiente Dusche. Danach lag ich im Bett und stand bis am nächsten Morgen eigentlich nicht mehr auf. Ich hatte irgendwie keinen Hungen auf Abendessen.

Neuer Tag, neue Pläne
Ich hatte ja noch etwas anderes im Kopf auf Stewart Island, nämlich einen Kiwi zu sehen. Dafür gab es die bekannte Möglichkeit, zur Mason Bay zu gehen, denn dort in der Umgebung wurden regelmässig Kiwis gesehen. Nur, muss man irgendwie dahin kommen. Wenn man nicht die 10-Tages-Wanderung macht, bleibt eigentlich nur noch das Flugzeug als Option. Ich wählte dann wohl die weniger bekannte Variante. Ich nehme ein Wassertaxi zur Freshwater Hütte, wandere 3-4 Stunden in Richtung Mason Bay und nehme den Flieger zurück. Weil man aber das Wassertaxi nur bei Flut nehmen kann, musste ich warten bis 18.30 Uhr.

Zeit vertreiben auf Ulva Island
Es gab dann hier noch mal so eine Attraktion. Nämlich die Insel „Ulva Island“, welche 10 Minuten vom „Land“ entfernt war. Dort gibt es etliche Vögel zu beobachten. Also entschied ich mich, 4 Stunden lang auf dieser kleinen Insel zu vertrödeln. Es war dann ganz nett, wirklich. Es hatte einen schönen Beach und verschiedene Wanderwege, wo ich vor allem versuchte, die anderen Touristen zu vermeiden. Das gelang relativ gut, indem ich immer in die andere Richtung lief. Ich quasselte und pfeiffte mit den Vögeln – ob sie mich verstanden haben weiss ich allerdings nicht.

Mein Wassertaxi
Eine 40-minütige Fahrt mit dem Wassertaxi auf dem sehr rauhen Meer stand an. Die Wellen schlugen das kleine Boot rauf und runter und man musste sich gehörig festhalten. Am Schluss wurde aber alles etwas ruhiger sobald es ins seichtere Wasser ging. Die letzten paar Kilometer fuhren wir gar auf einem Fluss aufwärts bis zur Hütte.

Abendspaziergang
Kiwis kann man bekanntlich am besten morgen früh oder zum Eindunkeln sehen. Also machte ich eine stündige Wanderung, bewaffnet mit Foto-und Videokamera, in der Hoffnung einen Kiwi zu sehen. Ich wurde aber nicht belohnt. In der einsamen Hütte ging ich dann bald schlafen (hätte ich doch mein Buch gestern noch nicht beendet...).

Morgenstund hat Gold im Mund...
Ich hatte keine Ahnung wann denn Sonnenaufgang ist. Der Wecker war auf 04.00 Uhr gestellt. Hellwach und voller Tatendrang stellte ich fest, dass es noch stockfinster war. Ich habe dann einen Tee gekocht und mich anschliessend bis 05.00 Uhr wieder ins Bett gequält. Dann war Porridge auf dem Programm und um 05.45 Uhr verliess ich die Hütte in Richtung Mason Bay.

Es war kalt und windig. Ich hatte Shirt, Pullover, Jacke und Kappe an. In der rechten Hand die Videokamera, links die Fotokamera.

07.00 Uhr
Ich hörte viele Geräusche, aber dann hörte ich ein anderes Geräusch. Ein Tier das durch den Busch huscht. Rechts geschaut und meinen Augen nicht getraut. War das ein Kiwi? Unsicher, skeptisch. Videokamera läuft? Wo ist er? Dann sah ich etwas davon laufen. Immer noch skeptisch. Rucksack abgelegt und dem Weg zurück gefolgt in die Verfolgung. Nach 5 Minuten gab ich auf. Zurück beim Rucksack höre ich es wieder. Rechts geschaut. Da war er – der Kiwi! Ich habe ja schon viele Bilder gesehen, aber dass er auch tatsächlich so aussieht, glaubte ich erst dann. Und war auch ganz gross, sicher fast Knie-Höhe. Ich war überglücklich, dass es geklappt hat.

07.30 Uhr
Mit meiner bereits erfolgreichen Mission hatte ich nun keine Erwartungen mehr, aber kein Grund nicht auf weitere Kiwi-Geräusche zu lauschen. Da war doch was. Und tataaa, mein zweiter Kiwi. :-)

Dabei blieb es auch. Zwei war mehr als ich erwartet hatte – viel mehr. Fotobeweise habe ich keine, aber dafür Videos. :-)

Die Wanderung an sich war äusserst langweilig. Aber das war mir ja schlicht egal.

Bei der Mason Bay Hütte angekommen, habe ich mal noch etwas mehr gegessen. Und ich musste ja noch etwas Zeit totschlagen, bis ich um 13.00 Uhr meinen Flieger haben würde. Zwei Stunden vor dem Flug ging ich dann schon mal zur Landebahn (Beach) und schaute mich im sehr schönen Dünengelände um. Jetzt sah ich auch zum ersten Mal an diesem Tag die Sonne. Aber es war sau windig.

Ruckliger Flug
Um 12.58 Uhr wurde ich schon ziemlich skeptisch, wo denn mein Flieger ist. Dann brauste er aber sogleich heran und landete auf dem Beach. 4 Leute stiegen aus und ich stieg ein. Der Flug zurück war ziemlich kurz, aber umso ruckliger. Der Pilot hat ein paar nette Schlenker mit dem Flieger gemacht, so dass es mir wie auf einer Achterbahn vorkam.

Zusammenfassung
+ 1 Great Walk
+ 2 Kiwis

Aussichten
Ich bin nun in Te Anau und hoffe auf gutes Wetter. Wenn alles so ist wie ich will, gehe ich auf eine längere Wanderung morgen, wie lange, keine Ahnung.

Montag, 10. Januar 2011

Merci et au revoir!

Julie et Philippe - merci beaucoup pour le temps nous avons passe ensemble. C'etait magnifique, brilliante, extraordinaire et superbe. Je vous souhaite pour les autres travailles bonne chance et prendrez son pied. Vous etes une inspiration pour combien de gens comment vous allez par la vie - inclusive moi.

Je me réjouie à l'avance de voire vous de nouveau, peut-etre a la Reunion ou Amérique du Sud ou la France ou la Suisse.

Merci!

Sonntag, 9. Januar 2011

Eine neue Nummer 1

Ich könnte ja jetzt noch meine Fahrt nach Queenstown länger beschreiben, aber es gibt viel Spannenderes als das zu berichten. Nämlich die neueste Wanderung, die ich heute beendet habe. Das gute Stück heisst Greenstone & Caples Track. Das sind eigentlich zwei Wanderungen, die ich einfach aneinander gereiht habe und somit eine 4-Tages-Tour ergab.

Aber zuerst einmal der Reihe nach. Ich traf Philippe und Julie auf einem Campingplatz in der Nähe von Queenstown. Und schon zum zweiten Mal ist es mir passiert, dass ich an einem Ort übernachtet habe, wo ich zuvor schon einmal einen Geocache gefunden hatte. ;) Und bereits zum dritten Mal, dass ich die Beiden traf, regnete es. Wie könnte es auch anders sein. Leider sagte auch der Wetterbericht nicht sehr viel Gutes voraus. Zum Abendessen gab es Burritos und meine weltbekannten Pasta.

Julie und Philippe haben den Routeburn Track gebucht gehabt für heute. Nur war eben das Wetter nicht so toll und so wollten sie dies ändern. Das ging aber nicht, weil alles bereits ausgebucht war (welch ein Wunder...). So war klar, dass wir heute anfangen würden zu wandern, trotz des Wetters.

Für mich hiess das, dass ich den Greenstone Track mache und die Beiden dann bei der Howden Hütte treffe. Also am Tag 2. Und genau so machten wir das. Ich fuhr zum Start meiner Wanderung. Der Weg dahin war allerdings mehr abenteuerlich, als ich das gedacht habe. Ich musste einige Flüsse mit dem Van durchqueren. Aber das Wasser hielt sich in Grenzen so dass ich sicher durchkam. Am Start der Wanderung war es nun doch schon 15.00 Uhr und ich hatte noch sicher 3 Stunden vor mir. Gepackt hatte ich noch nicht. Das alles schnell oder zu schnell erledigt legte ich los und es war ziemlich bewölkt.

Tag 1
Nach knapp einer halben Stunde kam ich an einem kleinen Wasserfällelchen vorbei und wollte mal mein Stativ einsetzen. In dem Moment realisierte ich, dass ich das Verbindungsstück Kamera-Stativ im Van vergessen hatte. Habe dann den Rucksack schnell hinter einen Baum geworfen und bin zurück zum Van gerannt und wieder zurück. Na ja, so kann’s gehen.

Nach rund der Hälfte der Strecke zur ersten Hütte (Greenstone Hut) fing es schlussendlich doch noch an zu regnen. Im Wald drin war das gar nicht spürbar, aber wenn es wieder ins Offene ging, spürte man es doch. Und spätestens jetzt durfte ich mir die Frage stellen, warum ich denn die Regenjacke auch im Van vergessen hatte... nicht dass ich sie anziehen würde während dem Wandern, aber einfach so. Gut, unterwegs fand ich dann eine Stirnlampe die im Schlamm blinkend da lag, dachte mir, ich nehme sie mal mit und frage mal in der Hütte (Jetzt ist klar, ich habe jetzt neu 2 Lampen).

Nass und tropfend kam ich doch noch vor Kochenszeit (19.00 Uhr) in der Hütte an und ich war nicht der Letzte. Kurz nach mir kamen noch Zwei an die heute 8 ½ Stunden unterwegs waren. Da ich ja nun Kleider wechselte, fiel mir auch noch auf, dass mein Pullover wohl in der Nähe der Regenjacke sein muss.

Tag 2
Es sollte heute durch den Tag hindurch besseres Wetter geben. Als es dann aber die ganze Nacht durch regnete und auch am Morgen immer noch regnete war ich schon ein bisschen skeptisch. Aber um ca. 10.00 Uhr zeigte sich plötzlich stellenweise blauer Himmel und ich sah das als gutes Zeichen. Ich packte schnell meine sieben Sachen und legte eine halbe Stunde bereits los.

Nach einer etwas öden ersten Stunde wurde es dann aber so richtig toll. Die Sonne zeigte sich nun und ich lief in einem Tal (eigentlich die ganze Wanderung) mit einem Fluss und nun im offenen Buschgebiet wo auch Schafe und Kühe weideten. Es war einfach eine genial schöne Landschaft hier. Das Licht passte und die Gegend und ich kam fast nicht mehr vom Fotografieren weg. Das änderte sich dann wenig später, als die Wolken wieder die Überhand gewannen.

Der Weg war lange heute, aber selten langweilig. Durch den vielen Regen ergaben sich einige interessante Stellen wo man es kaum vermeiden konnte, nasse Füsse zu kriegen. Nach rund 5 Stunden erreichte ich endlich die erste Hütte (McKellar), wo ich aber nur einen kleinen Essens-und-Trinken-Stopp einlegte. Von hier waren es immer noch zwei Stunden (obwohl ich hoffte, es seien weniger). Eigentlich der gesamte Weg von hier bis zur Howden Hütte war super genial und ebenbürtig zum Milford Track. Das Moos, das ich bisher nur in Milford so gesehen hatte, war auch hier grosszügig vorhanden. Sehr schön.

Dann endlich kam ich bei der Hütte an. Ich hatte kaum mein Zeugs verstaut, trafen auch schon Julie und Philippe ein. Sie hatten gerade ihre 8 Stunden wandern abgeschlossen und war auch entsprechend froh, angekommen zu sein.

Tag 3
Wie beim Milford Track kam mir auch hier eine sehr fragwürdige Idee. Ich wollte den Sonnenaufgang auf dem Key Summit (ein Aussichtspunkt 45 Minuten von der Hütte) sehen. Dass man wohl die Sonne nicht aufgehen sieht in den Bergen, kam mir dann auf dem Gipfel in den Sinn, als ich um 05.25 Uhr oben war. Toll toll, es war saukalt und keine Sonne weit und breit, wie auch, bei diesen Bergen rundherum. Ich wartete lange, sehr lange und dann gab ich auf. Ich war schon am Runterlaufen, als ich eine Bergspitze sah, die nun Licht kriegte. Scheisse, ich musste nochmals rauf. Dann habe ich doch noch ein paar Fotos gemacht bevor ich ziemlich durchgekühlt definitiv aufgab und zurück zur Hütte ging und das Feuer startete.

Wir hatten heute aber noch andere Ziele. Wir hatten noch eine 6-Stunden-Strecke vor uns und so legten wir los. Die erste Stunde kannte ich bereits von gestern, aber dann kamen wir zu einer Abzweigung zum Caples Track. Der führt über einen Sattel und dann in ein weiteres Tal hinein. Bevor es anfing zu steigen, mussten wir noch ein paar Schlamm-Stellen überwinden. Da ich in Front war, machte ich überall den Wasserstand-Test. Es sah ja nicht soooo tief aus, aber als ich plötzlich bis zur Hüfte im Wasser stand war ich schon etwas überrascht. Gestunken hat es etwa so wie die Schwedischen-Oringen-Sümpfe.

Nun ging es aber bergauf zum Sattel. Und dieser Wanderweg ist nichts für Anfänger. ;) Es war steil und man musste häufig auch die Hände gebrauchen um hoch zu kommen. Alles war aber im Wald und meistens waren die Wurzeln unsere besten Freunde. Der Wald war genial schön und zwischendurch konnte man auch wieder die tolle Aussicht geniessen.

Als wir dann oben ankamen, übertraf dies nochmals alles. Es war erstens ein super Gefühl nach der harten Arbeit oben angekommen zu sein, und zweitens hatten wir perfektes Wetter und Aussicht. In der Ferne ragte ein Matterhorn-verdächtiger Berg hervor. Wir hatten dann auf dem Sattel Lunch.

Der Abstieg war nochmals sehr anspruchsvoll, aber nicht ganz so steil wie der Aufstieg. Dafür wurde jetzt der Wald umso gigantischer. Und jetzt kommt der Moment, wo der Milford Track einpacken kann. Dieses Teilstück vom Sattel bis zur nächsten Hütte waren unglaublich. Das Moss, das Grün und der Fluss… ich dachte mir schon während dem Laufen, dass ich das wohl nicht in Worte fassen kann. Ich konnte es leider auch mit Bildern nicht wirklich gut festhalten, jedenfalls nicht so, wie es mich bewegt hat diesen Wald zu sehen. Es war mehr als perfekt. Einfach wunderbar.

Julie und Philippe wurde es dann langsam langweilig in diesem Wald weil es zog sich ziemlich lange bis zur Hütte (Upper Caples Hut). Ich hätte wohl noch zwei Stunden mehr in so einem Wald laufen können...

Tag 4
Auch heute durften wir perfektes Wetter ohne jegliche Wolken begrüssen – welch ein Luxus. Wir hatten noch ungefähr 4-5 Stunden vor uns zurück zu meinem Van. Der Anfang war fast etwas langweilig, der Wald war nicht mehr ganz so spektakulär wie am Vortag. Aber es ging dann nach dieser ersten Stunde oder so wieder ins Offene und es war hier etwa vergleichbar mit Tag 2 für mich. Wir befanden uns wieder in einem Tal mit einem Fluss und Bergen links und rechts. Die Farbe des Wassers war sehr eindrücklich und kombiniert mit dem Busch und dem blauen Himmel ist das einfach toll. Ein Wanderweg kann nie zu 100% interessant sein und so ergaben sich wieder ein paar „schwache“ Stellen, aber alles in allem war auch dieser letzte sehr toll. Unterwegs hatten wir noch eine Lunchpause auf einer Kuhwiese eingelegt. Während dem Siesta der Beiden habe ich dann mal herausgefunden, wie ich meine Kamera richtig benutzen soll und habe dann noch ein paar tolle Fotos gemacht vom Rest der Wanderung.

Zusammenfassung
Wer 4 Tage Zeit hat, nicht auf die Touristen-Wanderungen (Great Walks) Lust hat und noch einen richtigen Wanderweg wünscht, dem kann ich den Greenstone/Caples-Track wärmstens empfehlen. Gutes Wetter empfehlenswert. Man kann das Ganze natürlich auch mit dem Routeburn kombinieren. Mit Routeburn beginnen und entweder mit Greenstone (einfacher) oder Caples beenden (so haben es Philippe und Julie gemacht).
Ich fand es wirklich eine ganze tolle Wanderung und freue mich jetzt schon mit Adi auf dem Routeburn wieder in die selbe Gegen zu kommen.