Mittwoch, 29. Dezember 2010
Knights in shining armour
Meine Retter in Not - dann wenn der Schlüssel im Van drin ist, aber alle Türen geschlossen sind. Wenigstens die Pizza war gut.
Eine türkis-goldene Autobahn
Ich habe soeben Great Walk #5 absolviert. Der Abel Tasman Coast Track war wiederum eine sehr andere Wanderung als das was ich bisher gemacht habe. Der Weg führte mehrheitlich die Meerküste entlang und man konnte immer wieder beeindruckende Beaches sehen. Zum Glück ging es nicht nur der Küste nach und es ging mal wieder rein in den Regenwald um die Abwechslung am Leben zu erhalten. Der Weg ist eine Autobahn, zweispurig und kinderwagengerecht. Kommt mal eine Wurzel muss man gerade aufpassen, weil sich die Füsse nicht ans grosse Heben gewöhnt sind. Die Beaches sind sagenhaft. Der Sand ist goldig und das Wasser türkis-blau. Der Regenwald grün. Und der Himmel dunkelblau. Fürs Fotografieren: ideal. So ist es, wenn alles so ist wie es sein sollte, wie bei mir am ersten Tag von Marahau nach Anchorage. Ich lief sozusagen von Beach zu Beach und hatte jedes Mal das Gefühl, die Neuere ist jetzt noch besser als die Letzte. Aber das dachten sich wohl auch viele Andere, denn die Beaches waren ziemlich belagert. Immer wieder eine Herausforderung, ein Foto ohne Leute zu machen. Ein Foto ohne Boot hingegen wurde sehr schwierig. Was da alles auf dem Wasser unterwegs war, unglaublich: Kayak, Wasser-Taxi, Wasser-Töff, Wasser-Skis, Segelboote, Wakeboards, ... hunderte von Geräten.
Mein Begleiter
Ich reise anscheinend nicht mehr allein. Nach Tongariro und Nelson Lakes habe ich es wieder mal geschafft, einen groben Regentag einzufangen. Der zweite Tag präsentierte sich grau. Dennoch regnete es zu Beginn noch nicht. Aber die „schwarze Wand“ mit Regenbogen war ersichtlich. Da man auf dem Abel Tasman Track sich nicht nach Gemüt auf die Wanderung begibt, sondern eher nach dem Zeitplan der Gezeiten, war eine Ebbe-Querung um ca. 08.00 – 09.00 Uhr nach der Hütte erforderlich. Weil dies nicht die letzte Passage des Tages war, musste ich mir überlegen, was ich denn innerhalb dieser ca. 12 Stunden denn alles so tun soll. Ich begab mich auf einen Side-Trip. Der „Falls River Track“ tönte zwar gut, aber entsprach bei Weitem nicht meinen Erwartungen. Für die angegeben 3 Stunden brauchte ich zwar nur 2, aber am Ende des Weges war nicht viel zu sehen. Leider. Zum Glück konnte ich unterwegs noch ein paar Überwachsene-Steine-im-Fluss-mit-Regenwald-im-Hintergrund-Fotos machen. Somit war es wenigstens nicht ganz ein Reinfall.
Zurück zum Regen. Inzwischen hat es angefangen zu nieseln und das ist ja ganz angenehm. Aber ich befand mich im Regenwald und kombiniert mit etwas Sonne verwandelte sich das in eine Sauna. Ich machte mit meinem Schweiss dem Regen in Anzahl Tropfen wohl Konkurrenz. Nach zwei Stunden kam ich zur Bark Bay Hütte, wo ich meinen verlängerten Lunch-Stopp einlegte. Verlängert deshalb, weil ich auf die Flut warten musste. Ich spielte ein bisschen „Canasta“ mit einem tschechischen Paar. Das ist wohl dort ein bekanntes Spiel.
Etwas lesen (aber nicht zu viel, nicht dass das Buch zu früh fertig ist) und schlafen und dann war es dann etwa 16.00 Uhr, so dass ich langsam loslegen konnte. Nach gut einer Stunde kamen wir (Paar aus Auckland und ich) bei der Passage an. Aber die war harmlos. Kurz die Schuhe ausgezogen ging das Ruck-Zuck.
Inzwischen regnete es schon intensiver und als wir bei der Awaroa Hütte ankamen, waren wir auch schon angenehm nass. Kalt war es nicht, aber nass. Die Hütte war vollgestopft mit Leuten und der Ofen an, also so richtig aufgewärmt.
Ja, der heutige Tag war nicht sehr spektakulär. Wenn die Sonne nicht da ist, dann gibt es kein Gold und kein Türkis an den Beaches und der Himmel ist nicht blau. Alles was bleibt ist der grüne Regenwald. =)
Der Wetterbericht des Hüttenwartes sagte 100mm Regen für die Nacht voraus, was wohl ziemlich viel ist. Aber es war auch ziemlich heftig. Es stürmte. Einige nahegelegene Zeltbewohner zogen es vor, in der Hütte am Boden zu übernachten anstatt die Überreste des Zeltes zu suchen.
Flut anstatt Ebbe
Es regnete am Morgen noch immer. Die heikle Passage, die es direkt neben der Hütte zu überqueren galt war voller Wasser. Das Lustige daran, es war Ebbe. Die beiden „Bächlein“, die wohl eher ein Fluss waren, brachten so viel Wasser von den Hügeln, dass eben das ganze Becken voll war anstatt leer. So ging dann bald die Nachricht um, dass wir nicht queren können.
Für die Einen war das doof, für die Anderen weniger schlimm. Für mich war es nicht akzeptabel. Für mich war klar: Great Walk beenden. Viele hatten ein Wasser-Taxi von der nächsten „Ortschaft“ gebucht. Für diese gab es dann eine andere Option. Am ganzen Tag fuhr genau EIN Boot auf dem ganzen Track. Zur Erinnerung: An anderen Tagen wären es Hunderte. Dieses Boot fuhr aber erst am Nachmittag, wenn sich das Wetter bzw. das raue Meer etwas erholt hat. Die Option war vorhanden, dass man im nächsten Ort landen könnte, aber keine Garantie. Ich wäre lieber eine Nacht länger in der Hütte geblieben, als den Track vorzeitig zu beenden.
So kam es, dass ich das machte, was sonst niemand machte. Ich querte die Passage mit Hilfe eines DOC-Hüttenwartes, der zum nahegelegenen Parkplatz wollte. Die tiefste Passage war Bauchnabel-tief (eben, bei Ebbe, versteht sich) und ich musste den Rucksack über dem Kopf tragen. Aber eine Strömung war nicht vorhanden und die Wellen hatten sich in der letzten Stunde genug abgeflacht. Also, es war kein Problem.
Sonne ja, Wind auch
Der Tag präsentierte sich dann bald wieder sonniger. Aber windig blieb es bis zum Schluss. So richtig schöne Beaches wie am ersten Tag habe ich keine mehr gesehen, aber goldiger Sand zu Hauf. Nördlich dieser Ortschaft, an den Namen ich mich gerade nicht erinnern kann, wurden die Leute weniger. Viele hören frühzeitig auf und nehmen das Wassertaxi, das weiter nördlich nicht mehr fährt. Mir gefiel das, so hatte ich den breiten Wanderweg für mich. Bei der Mutton Cove Beach habe ich dann die ersten zwei Seehunde (Seals) gesehen. Die waren aber beide sehr müde und ausser mich anfauchen hatten sie nichts auf dem Programm.
Ich machte dann noch einen Abstecher zum Separation Point, wo man normalerweise auch Seehunde beobachten kann. Ich sah leider nur zwei dort, aber immerhin. Aber die wollten mir auch kein interessanteres Programm bieten. Es war extrem windig hier. Zwei Meere fliessen hier zusammen und man konnte es an den Farben im Meer irgendwie erkennen.
Eine Stunde später war ich bei der letzten Hütte – Whariwharangi (ausgesprochen: Färifärängi) angekommen. Eine aussergewöhnlich historische Hütte. Richtig altertümlich. Diese Hütte diente mal als Haus für ein paar Siedler. Nachdem das Feuer endlich brannte, spielte ich mit Tim (Australier) eine Runde Schach. Dass er gelegentlich als Schach-Trainer fungierte, sagte er mir erst während dem Spiel. Erwartungsgemäss habe ich verloren.
Perfekter Tag zum Schluss
Der letzte Tag war super sonnig und ohne Wolken. Nur waren es nur noch gut eine Stunde zu laufen von der Hütte. Tim und ich machten zwar noch einen Abstecher zum Taupo Point aber nichts Erwähnenswertes dort. Wir fanden noch zwei Geocaches auf dem Weg. In der Nähe des Parkplatzes habe ich noch mit einem Kiwi geredet, der dort mit seinem Boot ankerte. Sein Mast hat es gestern gebrochen – also es hat wohl ziemlich gestürmt. Um 11.30 Uhr fuhr der Bus zurück nach Nelson – mit zwei Mal umsteigen. ;)
Mein Begleiter
Ich reise anscheinend nicht mehr allein. Nach Tongariro und Nelson Lakes habe ich es wieder mal geschafft, einen groben Regentag einzufangen. Der zweite Tag präsentierte sich grau. Dennoch regnete es zu Beginn noch nicht. Aber die „schwarze Wand“ mit Regenbogen war ersichtlich. Da man auf dem Abel Tasman Track sich nicht nach Gemüt auf die Wanderung begibt, sondern eher nach dem Zeitplan der Gezeiten, war eine Ebbe-Querung um ca. 08.00 – 09.00 Uhr nach der Hütte erforderlich. Weil dies nicht die letzte Passage des Tages war, musste ich mir überlegen, was ich denn innerhalb dieser ca. 12 Stunden denn alles so tun soll. Ich begab mich auf einen Side-Trip. Der „Falls River Track“ tönte zwar gut, aber entsprach bei Weitem nicht meinen Erwartungen. Für die angegeben 3 Stunden brauchte ich zwar nur 2, aber am Ende des Weges war nicht viel zu sehen. Leider. Zum Glück konnte ich unterwegs noch ein paar Überwachsene-Steine-im-Fluss-mit-Regenwald-im-Hintergrund-Fotos machen. Somit war es wenigstens nicht ganz ein Reinfall.
Zurück zum Regen. Inzwischen hat es angefangen zu nieseln und das ist ja ganz angenehm. Aber ich befand mich im Regenwald und kombiniert mit etwas Sonne verwandelte sich das in eine Sauna. Ich machte mit meinem Schweiss dem Regen in Anzahl Tropfen wohl Konkurrenz. Nach zwei Stunden kam ich zur Bark Bay Hütte, wo ich meinen verlängerten Lunch-Stopp einlegte. Verlängert deshalb, weil ich auf die Flut warten musste. Ich spielte ein bisschen „Canasta“ mit einem tschechischen Paar. Das ist wohl dort ein bekanntes Spiel.
Etwas lesen (aber nicht zu viel, nicht dass das Buch zu früh fertig ist) und schlafen und dann war es dann etwa 16.00 Uhr, so dass ich langsam loslegen konnte. Nach gut einer Stunde kamen wir (Paar aus Auckland und ich) bei der Passage an. Aber die war harmlos. Kurz die Schuhe ausgezogen ging das Ruck-Zuck.
Inzwischen regnete es schon intensiver und als wir bei der Awaroa Hütte ankamen, waren wir auch schon angenehm nass. Kalt war es nicht, aber nass. Die Hütte war vollgestopft mit Leuten und der Ofen an, also so richtig aufgewärmt.
Ja, der heutige Tag war nicht sehr spektakulär. Wenn die Sonne nicht da ist, dann gibt es kein Gold und kein Türkis an den Beaches und der Himmel ist nicht blau. Alles was bleibt ist der grüne Regenwald. =)
Der Wetterbericht des Hüttenwartes sagte 100mm Regen für die Nacht voraus, was wohl ziemlich viel ist. Aber es war auch ziemlich heftig. Es stürmte. Einige nahegelegene Zeltbewohner zogen es vor, in der Hütte am Boden zu übernachten anstatt die Überreste des Zeltes zu suchen.
Flut anstatt Ebbe
Es regnete am Morgen noch immer. Die heikle Passage, die es direkt neben der Hütte zu überqueren galt war voller Wasser. Das Lustige daran, es war Ebbe. Die beiden „Bächlein“, die wohl eher ein Fluss waren, brachten so viel Wasser von den Hügeln, dass eben das ganze Becken voll war anstatt leer. So ging dann bald die Nachricht um, dass wir nicht queren können.
Für die Einen war das doof, für die Anderen weniger schlimm. Für mich war es nicht akzeptabel. Für mich war klar: Great Walk beenden. Viele hatten ein Wasser-Taxi von der nächsten „Ortschaft“ gebucht. Für diese gab es dann eine andere Option. Am ganzen Tag fuhr genau EIN Boot auf dem ganzen Track. Zur Erinnerung: An anderen Tagen wären es Hunderte. Dieses Boot fuhr aber erst am Nachmittag, wenn sich das Wetter bzw. das raue Meer etwas erholt hat. Die Option war vorhanden, dass man im nächsten Ort landen könnte, aber keine Garantie. Ich wäre lieber eine Nacht länger in der Hütte geblieben, als den Track vorzeitig zu beenden.
So kam es, dass ich das machte, was sonst niemand machte. Ich querte die Passage mit Hilfe eines DOC-Hüttenwartes, der zum nahegelegenen Parkplatz wollte. Die tiefste Passage war Bauchnabel-tief (eben, bei Ebbe, versteht sich) und ich musste den Rucksack über dem Kopf tragen. Aber eine Strömung war nicht vorhanden und die Wellen hatten sich in der letzten Stunde genug abgeflacht. Also, es war kein Problem.
Sonne ja, Wind auch
Der Tag präsentierte sich dann bald wieder sonniger. Aber windig blieb es bis zum Schluss. So richtig schöne Beaches wie am ersten Tag habe ich keine mehr gesehen, aber goldiger Sand zu Hauf. Nördlich dieser Ortschaft, an den Namen ich mich gerade nicht erinnern kann, wurden die Leute weniger. Viele hören frühzeitig auf und nehmen das Wassertaxi, das weiter nördlich nicht mehr fährt. Mir gefiel das, so hatte ich den breiten Wanderweg für mich. Bei der Mutton Cove Beach habe ich dann die ersten zwei Seehunde (Seals) gesehen. Die waren aber beide sehr müde und ausser mich anfauchen hatten sie nichts auf dem Programm.
Ich machte dann noch einen Abstecher zum Separation Point, wo man normalerweise auch Seehunde beobachten kann. Ich sah leider nur zwei dort, aber immerhin. Aber die wollten mir auch kein interessanteres Programm bieten. Es war extrem windig hier. Zwei Meere fliessen hier zusammen und man konnte es an den Farben im Meer irgendwie erkennen.
Eine Stunde später war ich bei der letzten Hütte – Whariwharangi (ausgesprochen: Färifärängi) angekommen. Eine aussergewöhnlich historische Hütte. Richtig altertümlich. Diese Hütte diente mal als Haus für ein paar Siedler. Nachdem das Feuer endlich brannte, spielte ich mit Tim (Australier) eine Runde Schach. Dass er gelegentlich als Schach-Trainer fungierte, sagte er mir erst während dem Spiel. Erwartungsgemäss habe ich verloren.
Perfekter Tag zum Schluss
Der letzte Tag war super sonnig und ohne Wolken. Nur waren es nur noch gut eine Stunde zu laufen von der Hütte. Tim und ich machten zwar noch einen Abstecher zum Taupo Point aber nichts Erwähnenswertes dort. Wir fanden noch zwei Geocaches auf dem Weg. In der Nähe des Parkplatzes habe ich noch mit einem Kiwi geredet, der dort mit seinem Boot ankerte. Sein Mast hat es gestern gebrochen – also es hat wohl ziemlich gestürmt. Um 11.30 Uhr fuhr der Bus zurück nach Nelson – mit zwei Mal umsteigen. ;)
Samstag, 25. Dezember 2010
Magnifique, formidable, merveilleux!
Der 23. Dezember präsentierte sich vom feinsten Wetter. Ein krasser Kontrast zum Vorabend. Wir freuten uns riesig auf unsere 3-Tages-Wanderung. Wir fuhren hoch bis zum Mt Robert Parkplatz. Von dort starteten wir die Wanderung und wählten die Route über den Rücken um zur Angelus Hütte zu gelangen. Ich war im ersten Anstieg vor allem mit Geocaching beschäftigt. Als wir dann die Steigung mehr oder weniger überwältigt hatten und auf dem Rücken unterwegs waren, genossen wir die grandiose Aussicht über die Region und die Wolkenspiele am Himmel.
Um 12.31 Uhr legten wir einen Lunch-Stopp ein wo ich mich vor allem über meinen neuesten Brot-Kauf ärgerte. Es war irgendwie nicht so toll. Mit Salami gings aber gut runter.
Der Weg wurde immer interessanter und bald ging es mehr um Steine-hüpfen als eigentliches Wandern. Deswegen benötigte man auch einiges länger um an Distanz zu gewinnen. Aber die Aussicht entschädigte immer wieder. An einem Punkt beobachteten wir ein Segelflugzeug das in der Nähe ein paar Kurven drehte. Nach Stunden kamen wir rauf auf einen Hügel und dann konnten wir erstmals zur Hütte sehen und das war irgendwie ein toller Moment. Erstens war es gutes Wetter, zweitens war die Hütte direkt am See platziert und drittens war es einfach ein tolles Bild. Zu alledem spielte sich irgendwie etwas Komisches um die Sonne herum ab. Die Sonne war umgeben von einem Ring, irgendwie sah es aus wie ein Regenbogen, war es aber nicht – ein perfekter Kreis. So was habe ich noch nie zuvor gesehen.
Eine halbe Stunde später wurden wir in der Hütte freundlich begrüsst von Jungs aus Israel und einem Kanadier. Ziemlich lustige Truppe, wie sich heraus stellte. ;=) Es war ja so herrlich sonnig und der See lud fast ein zu einem Bad. Ich überredete dann noch Philippe und so gab es auch für mich kein Zurück mehr. Ruck zuck waren wir im See und genau so schnell auch wieder draussen. Erfrischend war es allemal, aber zum länger Baden definitiv zu kalt.
Danach war ich wieder mal mit Holz spalten beschäftigt und das Feuer in Betrieb nehmen. Ich bekam Unterstützung vom Kanadier, der sich aber zuerst mit einer Spielzeug-Axt versuchte, bevor ich die richtige Waffe doch noch fand.
Den Abend verbrachten wir mit Pasta essen, UNO und „Arschloch“ spielen.
Erinnerungen kamen hoch
Der Wetterbericht für den 24. war nicht gut. Und am Morgen zeigte sich das dann auch! Regen und Wind und das ziemlich stark. Und auf 1650 M.ü.M. war es auch nicht sonderlich warm. Es war etwa das Bild, das ich von der Tongariro Crossing in Erinnerung hatte. Mich brachten eigentlich keine zehn Pferde da raus. Ich war dann sehr schnell damit einverstanden, nochmals eine Nacht in der gleichen Hütte zu verbringen.
Um die Zeit ein bisschen zu vertreiben, habe ich ein eigenes Schachbrett mit Spaghetti, Zundhölzern und UNO-Karten gebastelt. Es schien mir jedenfalls Glück zu bringen. Ich gewann einmal und das zweite Mal erreichten wir ein Unentschieden.
Das Wetter blieb bis am Mittag sehr, sehr schlecht. Ab dann liess der Wind ein bisschen nach und zwischendurch konnte man sogar blauen Himmel sehen. Das reichte, dass wir doch noch unsere Beine bewegen konnten. Wir gingen raus in den immer noch starken Wind. Ich hatte einen Geocache als Ziel. Julie zog aber den Weg zurück zur Hütte vor. Philippe machte sich derweil auf, einen Gipfel zu erklimmen. Ich folgte dann später Philippe und traf ihn ganz zuoberst. Die Aussicht hielt sich auch in Grenzen, aber wenigstens regnete es nicht. Die schwarzen Wolken luden aber nicht auf eine grosse Wanderung ein und so zogen wir es vor, so schnell wie möglich zurück zur Hütte zu kommen.
Weisse Weihnachten
Wie sich das gehört, muss es auch Schnee geben am 24. Dezember. Und so war es auch dieses Mal. Jedenfalls bin ich zufrieden damit es Schnee nennen zu können, obwohl es nicht ganz richtig ist. ;) Weiss war es allemal.
Ich hatte dann für den Abend noch Weihnachts-Schokolade für jedermann dabei, Weihnachtshüte für Julie und Philippe und drei Steaks für unser Abendessen. Es war ja schliesslich Weihnachten. Eine Bratpfanne konnten wir glücklicherweise vom Hüttenwart ausleihen. :=) Mit Kerzenlicht und „Arschloch“ spielen endete auch dieser Abend.
Langer Weg zurück
Da wir sozusagen einen Tag ausgesetzt hatten, mussten wir heute dementsprechend mehr laufen. Wir wählten den Cascade Track runter zum See. Innert kürzester Zeit ging es viele Höhenmeter runter, über Stock, Wasser und Stein. Einmal unten wurde dann auch der Weg besser und es ging dann mehr um Distanz zurücklegen. Den Lunch-Stopp legten wir bei der Coldwater-Hut und den millionen Sandfliegen ein. Dies wäre eigentlich die Hütte gewesen, wo wir am Vortag übernachten wollten. Wir fahren aber froh, in der Angelus Hütte geblieben zu sein, denn diese hier war sehr klein und eben, voller Sandfliegen.
Von hier dauerte es nochmals zweieinhalb Stunden bis zum Van/Auto und wir waren alle froh, als wir dort ankamen. Es war eine sehr tolle Wanderung und vor allem noch mit einem anspruchsvollen Wanderweg, keine Autobahn wie auf den meisten Great Walks.
Erkenntnisse
- Ich habe viel von meinem Französisch vergessen. Aber mit der Zeit gings immer besser. ;=)
- Philippe’s 12-24mm Objektiv ist einfach genial!
- Ein Ruhetag vor der nächsten Wanderung wäre toll.
Um 12.31 Uhr legten wir einen Lunch-Stopp ein wo ich mich vor allem über meinen neuesten Brot-Kauf ärgerte. Es war irgendwie nicht so toll. Mit Salami gings aber gut runter.
Der Weg wurde immer interessanter und bald ging es mehr um Steine-hüpfen als eigentliches Wandern. Deswegen benötigte man auch einiges länger um an Distanz zu gewinnen. Aber die Aussicht entschädigte immer wieder. An einem Punkt beobachteten wir ein Segelflugzeug das in der Nähe ein paar Kurven drehte. Nach Stunden kamen wir rauf auf einen Hügel und dann konnten wir erstmals zur Hütte sehen und das war irgendwie ein toller Moment. Erstens war es gutes Wetter, zweitens war die Hütte direkt am See platziert und drittens war es einfach ein tolles Bild. Zu alledem spielte sich irgendwie etwas Komisches um die Sonne herum ab. Die Sonne war umgeben von einem Ring, irgendwie sah es aus wie ein Regenbogen, war es aber nicht – ein perfekter Kreis. So was habe ich noch nie zuvor gesehen.
Eine halbe Stunde später wurden wir in der Hütte freundlich begrüsst von Jungs aus Israel und einem Kanadier. Ziemlich lustige Truppe, wie sich heraus stellte. ;=) Es war ja so herrlich sonnig und der See lud fast ein zu einem Bad. Ich überredete dann noch Philippe und so gab es auch für mich kein Zurück mehr. Ruck zuck waren wir im See und genau so schnell auch wieder draussen. Erfrischend war es allemal, aber zum länger Baden definitiv zu kalt.
Danach war ich wieder mal mit Holz spalten beschäftigt und das Feuer in Betrieb nehmen. Ich bekam Unterstützung vom Kanadier, der sich aber zuerst mit einer Spielzeug-Axt versuchte, bevor ich die richtige Waffe doch noch fand.
Den Abend verbrachten wir mit Pasta essen, UNO und „Arschloch“ spielen.
Erinnerungen kamen hoch
Der Wetterbericht für den 24. war nicht gut. Und am Morgen zeigte sich das dann auch! Regen und Wind und das ziemlich stark. Und auf 1650 M.ü.M. war es auch nicht sonderlich warm. Es war etwa das Bild, das ich von der Tongariro Crossing in Erinnerung hatte. Mich brachten eigentlich keine zehn Pferde da raus. Ich war dann sehr schnell damit einverstanden, nochmals eine Nacht in der gleichen Hütte zu verbringen.
Um die Zeit ein bisschen zu vertreiben, habe ich ein eigenes Schachbrett mit Spaghetti, Zundhölzern und UNO-Karten gebastelt. Es schien mir jedenfalls Glück zu bringen. Ich gewann einmal und das zweite Mal erreichten wir ein Unentschieden.
Das Wetter blieb bis am Mittag sehr, sehr schlecht. Ab dann liess der Wind ein bisschen nach und zwischendurch konnte man sogar blauen Himmel sehen. Das reichte, dass wir doch noch unsere Beine bewegen konnten. Wir gingen raus in den immer noch starken Wind. Ich hatte einen Geocache als Ziel. Julie zog aber den Weg zurück zur Hütte vor. Philippe machte sich derweil auf, einen Gipfel zu erklimmen. Ich folgte dann später Philippe und traf ihn ganz zuoberst. Die Aussicht hielt sich auch in Grenzen, aber wenigstens regnete es nicht. Die schwarzen Wolken luden aber nicht auf eine grosse Wanderung ein und so zogen wir es vor, so schnell wie möglich zurück zur Hütte zu kommen.
Weisse Weihnachten
Wie sich das gehört, muss es auch Schnee geben am 24. Dezember. Und so war es auch dieses Mal. Jedenfalls bin ich zufrieden damit es Schnee nennen zu können, obwohl es nicht ganz richtig ist. ;) Weiss war es allemal.
Ich hatte dann für den Abend noch Weihnachts-Schokolade für jedermann dabei, Weihnachtshüte für Julie und Philippe und drei Steaks für unser Abendessen. Es war ja schliesslich Weihnachten. Eine Bratpfanne konnten wir glücklicherweise vom Hüttenwart ausleihen. :=) Mit Kerzenlicht und „Arschloch“ spielen endete auch dieser Abend.
Langer Weg zurück
Da wir sozusagen einen Tag ausgesetzt hatten, mussten wir heute dementsprechend mehr laufen. Wir wählten den Cascade Track runter zum See. Innert kürzester Zeit ging es viele Höhenmeter runter, über Stock, Wasser und Stein. Einmal unten wurde dann auch der Weg besser und es ging dann mehr um Distanz zurücklegen. Den Lunch-Stopp legten wir bei der Coldwater-Hut und den millionen Sandfliegen ein. Dies wäre eigentlich die Hütte gewesen, wo wir am Vortag übernachten wollten. Wir fahren aber froh, in der Angelus Hütte geblieben zu sein, denn diese hier war sehr klein und eben, voller Sandfliegen.
Von hier dauerte es nochmals zweieinhalb Stunden bis zum Van/Auto und wir waren alle froh, als wir dort ankamen. Es war eine sehr tolle Wanderung und vor allem noch mit einem anspruchsvollen Wanderweg, keine Autobahn wie auf den meisten Great Walks.
Erkenntnisse
- Ich habe viel von meinem Französisch vergessen. Aber mit der Zeit gings immer besser. ;=)
- Philippe’s 12-24mm Objektiv ist einfach genial!
- Ein Ruhetag vor der nächsten Wanderung wäre toll.
Mittwoch, 22. Dezember 2010
Und plötzlich war wieder was los!
Manchmal geht es schneller als man denkt. Kurz nachdem ich meinen Bericht geschrieben hatte, trudelte ein E-Mail von Philippe ein. Ich hatte die Beiden schon mehrmals per SMS versucht zu erreichen und schlussendlich ein E-Mail geschrieben. Ohne lange zu überlegen, sass ich 5 Minuten später im Van und fuhr zum Ort, wo sich die Beiden befanden. Auf dem Queen Charlotte Scenic Drive regnete es noch immer in Strömen und die Strasse sah auch dementsprechend aus – nämlich so, dass sie für Regen nicht vorbereitet ist...
Es stellte sich dann heraus, dass Philippe mir die falsche Nummer aufgeschrieben hat. Kein Wunder haben sie nie ein SMS erhalten. ;)
Auf dem Campingplatz angekommen, habe ich sie dann getroffen und alles war wieder gut – sogar die Sonne zeigte sich wenig später. Ende der Regenzeit?
Zu Fuss unterwegs auf dem Queen Charlotte Track
Am Nachmittag fuhren wir mit meinem Van zum „Ende“ des Queen Charlotte Track von dort sind wir zu Fuss etwa eine Stunde gelaufen zu einem Beach. Der Wanderweg dort war wortwörtlich überflutet und es ergaben sich einige spektakuläre Bilder, die man wohl nie beobachten kann (denn es regnet normalerweise nicht so, wie in den letzten Tagen).
Ich habe dann, wie sich das langsam gehört, Philippe und Julie ins Geocaching eingeführt. Philippe hat den Cache als Erster gefunden. Wir fanden auf dem Weg zurück zum Campingplatz noch 2 mehr. ;=)
Glühwürmer
Es gab auf diesem Zeltplatz wie eine Attraktion. Einen Wanderweg zu einem Wasserfall und Glühwürmer. Philippe und ich dachten wir könnten da schnell hingehen. Aber glücklicherweise bekamen wir Unterstützung von Einem, der den Abend vorher schon war. Mit Stirnlampen ausgerüstet wanderten wir auf dem fast nicht existenten Wanderweg los. Eben, es regnete die letzten Tage und das merkte man auch hier, so blieben die Füsse nicht trocken. Den Weg musste man kennen, sonst hätte man keine Chance gehabt. Dann kamen zu den Glühwürmer. Ziemlich eindrücklich, wie viele sich da an den Felsen rumtummelten. Wenn man mit dem Finger ran ging, bewegten sich die Würmer und der „Leuchtpunkt“ mit ihnen. Ziemlich lustig. Den Weg zum Wasserfall ersparten wir uns, wäre in Dunkelheit und mit den Wassermassen zu gefährlich gewesen. Auf dem Weg zurück machten wir noch ein paar Foto-Experimente.
Mit dem Bike unterwegs auf dem Queen Charlotte Track
Das Wetter hielt sich in Grenzen. Es sah eigentlich nach einem guten Tag aus, aber die Sonne wollte dann trotzdem nie so richtig kommen. Eines war aber sehr gut, es regnete nicht! Wie auch immer, wir mieteten direkt vom Zeltplatz drei Bikes.
Fachmännisch am Van befestigt und eines auf der Matratze platziert, fuhren wir auf der wasserbeschädigten Strasse zu einem neuen Teilstück des Queen Charlotte Tracks. Dort sind wir mit unseren Bikes gestartet.
Joa, also, es war ganz schön steil. Und der Boden war von den nassen Tagen zuvor derart aufgeweicht, dass man das Bike mehr den Berg hoch stossen musste als fahren. Die Wanderer hinter uns waren jedenfalls schneller. Was man rauf geht, muss man auch wieder runter und diese Abfahrten waren auch ganz interessant. Julie war gar keine Bikerin (ich im Vergleich schon) und fand es irgendwann nicht mehr so lustig. Zur Entschädigung hatten wir zwischendurch aber wieder eine ganz nette Sicht auf die Marlborough Sounds.
Wir waren dann nach 2-3 Stunden froh, als wir wieder zu einer richtigen Strasse kamen. Dort haben wir Lunch eingelegt und eine Schachpartie mit Philippe mit den überdimensionalen Figuren durfte auch nicht fehlen.
Der Weg zurück zum Van machten wir auf der richtigen Strasse und waren natürlich etwas schneller. Cancellara hat Armstrong mehrmals ohne Probleme abgehängt.
Umbuchen, wegen mir
Die Beiden hatten für die nächsten Tage (Weihnachten) geplant, im Nelson Lakes Nationalpark eine Wanderung zu machen und hatten dementsprechend die Hütte schon gebucht gehabt. Ich wollte ja eigentlich dasselbe machen, nur hatte ich noch nicht gebucht. Jedenfalls konnte ich sie überreden, ihre Pläne einen Tag vorzuverlegen, damit es in mein grösseres Programm passt. :=) Somit war klar, dass wir am 23./24./25. Dezember im Nationalpark wandern würden.
Regen, was sonst?
Doch nicht Ende der Regenzeit. Als wir das sonnige Picton verliessen und uns aufmachten in Richtung Nelson Lakes bahnte sich das Unvermeidbare an. Eine riesige schwarze Wand war genau dort, wo wir hinfuhren. Der kleine Mietwagen legte die Strecke etwas schneller zurück und als ich am See ankam hatten sie ihr Zelt bereits aufgestellt und sassen im Auto. Es regnete auch wieder. Eine halbe Stunde später waren wir alle in meinem Van, sassen am Tisch, kochten und genossen die trockene Umgebung. ;) Eine Stunde später war aber vorbei mit dem Spass und wir wurden weggeschickt, weil wir dort nicht übernachten durften. Zelt abbauen, in den Van schmeissen, 700m fahren, Zelt aufbauen, schlafen...
Es stellte sich dann heraus, dass Philippe mir die falsche Nummer aufgeschrieben hat. Kein Wunder haben sie nie ein SMS erhalten. ;)
Auf dem Campingplatz angekommen, habe ich sie dann getroffen und alles war wieder gut – sogar die Sonne zeigte sich wenig später. Ende der Regenzeit?
Zu Fuss unterwegs auf dem Queen Charlotte Track
Am Nachmittag fuhren wir mit meinem Van zum „Ende“ des Queen Charlotte Track von dort sind wir zu Fuss etwa eine Stunde gelaufen zu einem Beach. Der Wanderweg dort war wortwörtlich überflutet und es ergaben sich einige spektakuläre Bilder, die man wohl nie beobachten kann (denn es regnet normalerweise nicht so, wie in den letzten Tagen).
Ich habe dann, wie sich das langsam gehört, Philippe und Julie ins Geocaching eingeführt. Philippe hat den Cache als Erster gefunden. Wir fanden auf dem Weg zurück zum Campingplatz noch 2 mehr. ;=)
Glühwürmer
Es gab auf diesem Zeltplatz wie eine Attraktion. Einen Wanderweg zu einem Wasserfall und Glühwürmer. Philippe und ich dachten wir könnten da schnell hingehen. Aber glücklicherweise bekamen wir Unterstützung von Einem, der den Abend vorher schon war. Mit Stirnlampen ausgerüstet wanderten wir auf dem fast nicht existenten Wanderweg los. Eben, es regnete die letzten Tage und das merkte man auch hier, so blieben die Füsse nicht trocken. Den Weg musste man kennen, sonst hätte man keine Chance gehabt. Dann kamen zu den Glühwürmer. Ziemlich eindrücklich, wie viele sich da an den Felsen rumtummelten. Wenn man mit dem Finger ran ging, bewegten sich die Würmer und der „Leuchtpunkt“ mit ihnen. Ziemlich lustig. Den Weg zum Wasserfall ersparten wir uns, wäre in Dunkelheit und mit den Wassermassen zu gefährlich gewesen. Auf dem Weg zurück machten wir noch ein paar Foto-Experimente.
Mit dem Bike unterwegs auf dem Queen Charlotte Track
Das Wetter hielt sich in Grenzen. Es sah eigentlich nach einem guten Tag aus, aber die Sonne wollte dann trotzdem nie so richtig kommen. Eines war aber sehr gut, es regnete nicht! Wie auch immer, wir mieteten direkt vom Zeltplatz drei Bikes.
Fachmännisch am Van befestigt und eines auf der Matratze platziert, fuhren wir auf der wasserbeschädigten Strasse zu einem neuen Teilstück des Queen Charlotte Tracks. Dort sind wir mit unseren Bikes gestartet.
Joa, also, es war ganz schön steil. Und der Boden war von den nassen Tagen zuvor derart aufgeweicht, dass man das Bike mehr den Berg hoch stossen musste als fahren. Die Wanderer hinter uns waren jedenfalls schneller. Was man rauf geht, muss man auch wieder runter und diese Abfahrten waren auch ganz interessant. Julie war gar keine Bikerin (ich im Vergleich schon) und fand es irgendwann nicht mehr so lustig. Zur Entschädigung hatten wir zwischendurch aber wieder eine ganz nette Sicht auf die Marlborough Sounds.
Wir waren dann nach 2-3 Stunden froh, als wir wieder zu einer richtigen Strasse kamen. Dort haben wir Lunch eingelegt und eine Schachpartie mit Philippe mit den überdimensionalen Figuren durfte auch nicht fehlen.
Der Weg zurück zum Van machten wir auf der richtigen Strasse und waren natürlich etwas schneller. Cancellara hat Armstrong mehrmals ohne Probleme abgehängt.
Umbuchen, wegen mir
Die Beiden hatten für die nächsten Tage (Weihnachten) geplant, im Nelson Lakes Nationalpark eine Wanderung zu machen und hatten dementsprechend die Hütte schon gebucht gehabt. Ich wollte ja eigentlich dasselbe machen, nur hatte ich noch nicht gebucht. Jedenfalls konnte ich sie überreden, ihre Pläne einen Tag vorzuverlegen, damit es in mein grösseres Programm passt. :=) Somit war klar, dass wir am 23./24./25. Dezember im Nationalpark wandern würden.
Regen, was sonst?
Doch nicht Ende der Regenzeit. Als wir das sonnige Picton verliessen und uns aufmachten in Richtung Nelson Lakes bahnte sich das Unvermeidbare an. Eine riesige schwarze Wand war genau dort, wo wir hinfuhren. Der kleine Mietwagen legte die Strecke etwas schneller zurück und als ich am See ankam hatten sie ihr Zelt bereits aufgestellt und sassen im Auto. Es regnete auch wieder. Eine halbe Stunde später waren wir alle in meinem Van, sassen am Tisch, kochten und genossen die trockene Umgebung. ;) Eine Stunde später war aber vorbei mit dem Spass und wir wurden weggeschickt, weil wir dort nicht übernachten durften. Zelt abbauen, in den Van schmeissen, 700m fahren, Zelt aufbauen, schlafen...
Montag, 20. Dezember 2010
Ich sitze im Regen fest
Seit meinem letzten Eintrag bin ich rasch auf die Fähre gehüpft und schreibe nun meinen ersten Eintrag von der Südinsel. :=) Ich war gestern kurz in Wellington und dort hat es den ganzen Tag geregnet und habe nicht mal EIN Foto von der Hauptstadt Neuseelands gemacht. Tja, wie die Städte halt eben so sind ... ich habe dann ein bisschen Zeit im Internet verbracht und irgendwann hatte ich genug und fuhr zur Fähre und dachte mal, man kann dort sicher auch noch etwas Zeit vertreiben.
Aber als ich beim Check-In war, merkte ich schon, dass es dort nicht noch irgendwie einen Aufenthaltsort gab. Es kam dann so, dass ich auf die frühere Fähre durfte, weil jemand nicht aufkreuzte und so war ich das allerletzte Fahrzeug auf der Fähre. Im Rückspiegel fingen sie an die Klappe hochzufahren...
Anstatt mitten in der Nacht, fuhr ich nun am Abend nach Picton. Dort um ca. 22.00 Uhr angekommen bin ich noch auf einen Caravan Park gefahren und habe dort übernachtet.
Und heute, regnet es immer noch. Und morgen auch noch. :( Und was ist doofer beim Reisen, als schlechtes Wetter? Tja, jetzt weiss ich noch nicht genau was ich so mache, als auf gutes Wetter hoffen. Am 26. Dezember beginne ich einen weiteren Great Walk und bis dahin werde ich eventuell noch einen Tag biken gehen auf dem Queen Charlotte Track und 2-3 Tage Wandern im Nelson Lakes Nationalpark... aber mal schauen, was das Wetter so bringt.
Regenbogen auf dem Weg nach Wellington
Aber als ich beim Check-In war, merkte ich schon, dass es dort nicht noch irgendwie einen Aufenthaltsort gab. Es kam dann so, dass ich auf die frühere Fähre durfte, weil jemand nicht aufkreuzte und so war ich das allerletzte Fahrzeug auf der Fähre. Im Rückspiegel fingen sie an die Klappe hochzufahren...
Anstatt mitten in der Nacht, fuhr ich nun am Abend nach Picton. Dort um ca. 22.00 Uhr angekommen bin ich noch auf einen Caravan Park gefahren und habe dort übernachtet.
Und heute, regnet es immer noch. Und morgen auch noch. :( Und was ist doofer beim Reisen, als schlechtes Wetter? Tja, jetzt weiss ich noch nicht genau was ich so mache, als auf gutes Wetter hoffen. Am 26. Dezember beginne ich einen weiteren Great Walk und bis dahin werde ich eventuell noch einen Tag biken gehen auf dem Queen Charlotte Track und 2-3 Tage Wandern im Nelson Lakes Nationalpark... aber mal schauen, was das Wetter so bringt.
Sonntag, 19. Dezember 2010
Whanganui Journey
Es ging Schlag auf Schlag und ich war nicht mehr mit Wanderschuhen sondern mit Badehose und Sandalen im Kayak... um Morgens um 09.00 Uhr war ich dort, wo ich das Kayak mietete (Blazing Paddles) und habe angefangen, meine sieben Sachen in wasserdichte Säcke abzupacken. 5 Säcke waren voll und ich fragte mich, wie ich das alles ins Kayak bringe. Aber diese Frage beantwortete sich bald, als alles verstaut wir, inklusive Zelt und Matratze (die ich mietete).
Ich habe an diesem Morgen noch einem Schweizer Päärchen geschrieben (Damaris und Samuel), die ich bei den Emerald Lakes (Tongariro) getroffen hatte. Sie schrieben zurück, dass sie bald für eine Tagestour mit dem Kayak unterwegs sein würden. Tja, es ging dann noch 10 Minuten, bis sie direkt neben mir aus ihrem Campervan ausstiegen. ;=) Neuseeland ist halt klein. Und somit war auch klar, mit wem ich den Tag verbringen würde, weil sie mich nicht alleine auf den Fluss liessen.
Es gesellte sich dann noch ein zweites Päärchen aus Frankreich dazu (Julie + Philippe), die ebenfalls mit uns fuhren. Alle startklar wurden wir in Cherry Grove ausgeladen und unserem Schicksal überlassen.
Tag 1
Es ging erstmal darum, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Erste Stromschnellen liessen nicht lange auf sich warten. Aber alle Stromschnellen (das gilt für alle Tage), waren ziemlich flach und einfach zu befahren. Also überhaupt keine Gefahr. Der Fluss ist zu 90% sehr ruhig und man ist ständig mit Paddeln beschäftigt. Die Landschaft am ersten Tag war cool, Regenwald auf beiden Wasserseiten, abwechselnd mit Farmland. Daher haben wir auch Kühe, Schafe und Ziegen direkt am Ufer begrüssen und lautstark nachahmen können. ;)
Damaris und Samuel haben es dennoch geschafft, bei einer Stromschnelle rauszufallen (sie waren aber in einem Kanu). Ich habe dann angehalten und versucht, das Boot aus der Strömung zu ziehen.
Irgendwann hielten wir irgendwo bei einem Baum (wo es ein bisschen trockener war, weil es regnete leicht) und hatten Lunch. Bei mir gabs Toastbroat mit Salami und Ketchup.
Nach 4 Stunden oder so kamen wir beim ersten Zeltplatz an, dort wo ich die Nacht verbrachte. Lustigerweise war ich schon einmal dort, vor gut einer Woche oder so, als ich dort einen Geocache fand. ;) Ich kannte mich jedenfalls bestens aus. Die anderen 4 wurden hier wieder aufgeladen und zu ihrem Auto zurück gebracht. Philippe und Julie meinten, dass sie auch hier übernachten würden und noch was zum Abendessen mitbringen. :)
Nach einiger Zeit kamen sie wieder an und brachten Chips und Steak. Ich habe unterdessen ein bisschen Feuerholz gesammelt (weil es eine fast-offizielle Feuerstelle gab) und das hat sich natürlich super getroffen. Wir haben dann die Steak auf dem Feuer gebraten und es war richtig köstlich, wieder mal richtiges Fleisch zu haben!
Tag 2
Bevor ich startete, gingen vier Andere aufs Wasser, die 4 Tage absolvieren. Und nach mir kamen noch zwei Deutsche Mädels. Und so war ich mittendrin und somit abgesichert, wenn was passieren würde. Ich war den ganzen Tag eigentlich alleine unterwegs und bin so richtig auf Erkundungstour gegangen. Wenn immer möglich versuchte, ich in kleine Flüsse reinzufahren und einmal fand ich eine enge Schlucht mit einem kleinen Wasserfall weiter hinten.
Ein anderer Wasserfall war direkt am Fluss und war super anzusehen. Heute war mehrheitlich ein sehr sonniger Tag und dementsprechend auch warm auf dem Wasser, wenn die Sonne so richtig herunter brennt. Ich startete irgendwann so um 10.00 Uhr und kam dann irgendwann so um 18.00 Uhr endlich am Ziel an. Man ist also ziemlich lange auf dem Wasser und am Paddeln. Zwischendurch habe ich einfach nichts gemacht und mich einfach treiben lassen. Das war auch sehr schön. Landschaftlich hat sich vor allem verändert, dass es kein Farmland und Strassen mehr hatte. Nur noch Regenwald. Und meistens hatte es richtige grüne Wände oder gar riesige Felswände direkt am Ufer. Der Fluss schlängelt sich einfach so durch den Nationalpark...
Übernachtet haben ich und die beiden Mädels in einer Hütte die sogar Licht hatte. :) Sie hatten noch nie eine solche Hütte mit Matratzen gesehen und waren auch dementsprechend überrascht. Ich war noch so nett und habe ihnen beim Herauftragen ihrer Boxen vom Kayak zur Hütte geholfen. Es war auch ein ziemlich langer Weg (so ca. 300-500m), aber mit so viel Gewicht und Säcke/Boxen, die man kaum halten konnte war es schon mühsam.
Das Abendrot war sehr schön und mit Schäfchenwolken bestückt. Die Frage war nun, ob das Abendrot ein gutes Zeichen für gutes Wetter war oder die Schäfchenwolken Anzeichen für Regen...
Tag 3
Ich fuhr heute mehrheitlich mit Isabel und Tersa (habe sie dann doch noch nach dem Namen gefragt). Es fing dann irgendwann auch an zu regnen und somit wäre die obige Frage beantwortet. Ich fand auch heute einige kleinen Schluchten zum Reinfahren, aber nichts, das mich vom Hocker haute. Aber es war dennoch lustig, ab und zu den Hauptfluss zu verlassen und mal was Anderes zu machen.
Sobald man mal irgendwo anhielt, war der grösste Kampf, gegen die Sandfliegen bestehen zu können. Das war ein Problem, das sich über alle 5 Tage hinzog. Aber mit ein bisschen Spray und Nicht-Kratzen-Praxis geht das relativ gut. Aber mühsam und ärgerlich sind sie allemal.
Wir waren dann mehr als froh, dass die nächste Übernachtsmöglichkeit ebenfalls aus einer Hütte bestand und wir das Zelt nicht auf nassem Grund aufstellen musste. Eine Hütte ist vielleicht für Weicheier, aber dazu stehe ich. :) Es ist einfach toll, wenn nicht ganz alles nass ist und man im Trockenen kochen kann.
Es gab dann am Abend noch ein paar Runden UNO mit internationaler Beteiligung: Israel, Australien, Kanada, Deutschland und Schweiz.
Tag 4
Es regnete heute nur einmal - nämlich den ganzen Tag. Und zwischendurch war es so stark und mit Wind kombiniert, dass man kaum mehr vorwärts kam auf dem Fluss. Und es wurde auch entsprechend kalt. Die Temperatur des Wassers war jedenfalls angenehm warm im Vergleich. Wir machten dann einmal Lunchpause und wir schlotterten nur noch. Ich fand dann, dass dies der richtige Moment für eine heisse Suppe ist. Nach kurzer Überzeugungsarbeit nahmen auch Isabel und Teresa davon und wenig später waren wir frisch gestärkt und ohne blaue Lippen zurück auf dem Wasser.
Der "Höhepunkt" des heutigen Tages war die "Bridge to Nowhere" (übersetzt: Brücke ins Niemansland). Eine stündige Wanderung führte dorthin und wieder zurück. Wir haben unsere Kayak gekonnt in einem Schlamm-Platz angebunden. Wir waren dann ziemlich froh, als es auch mal nicht regnete und wir bei der Brücke sogar Sonne hatten. Die Brücke war ziemlich imposant anzusehen, vor allem wenn man denkt, dass die Leute diese vor 70-80 Jahren gebaut hatten (betoniert). Aber es war ebenfalls interessant, warum sie dort so eine massive Brücke hatte, irgendwo im Nirgendwo... nur Regenwald rundherum.
Zurück auf dem Wasser ging es 5 Minuten und es regnete wieder... aber auch an diesem Tag war eine Hütte das Ziel und alles war halb so schlimm.
Tag 5
Und dann kam auch schon der letzte Tag ... alle "grossen" Stromschnellen sollten an diesem Tag folgen. Aber neben leichtem Regen und fanden wir nie so richtig heraus, welche nun die grossen Stromschnellen sein sollten. Es war war ein paar Mal schon ein bisschen "interessanter" trocken durchzukommen, aber grosse Probleme bekundeteten wir keine. Nicht mal Teresa (3 Wasserlandungen) konnte ihre Statistik aufbessern. Wir mussten um 13.00 Uhr am Ziel sein und so blieb nicht sehr viel Zeit für grosse Erkundungstouren in andere Flüsse.
Am Ziel hatte es eine Bootsrampe und als wir am Ufer waren und unsere Säcke/Boxen von den Kayak entfernten, hörten wir Donner und dann konnten wir auf dem ruhigen Fluss beobachten, wie die Regenfront auf uns zu kommt... und dann kübelte es so richtig wie aus Eimern. Alles spielte keine Rolle mehr, weil wir eh keinen trockenen Ort mehr hatten...
Eine 150km lange Kayak-Tour durch eindrückliche, mäjestätische und wunderbare Landschaft ging zu Ende. Nach 5 Tagen hat man es sicher langsam gesehen, aber es machte trotzdem jeden Tag immer Spass weiter zu fahren und alles zu erkunden das es gab. Manchmal wünschte man sich, dass nach der nächsten Kurve nicht wieder ein ruhiges Stück wäre sondern wieder mal eine Stromschnelle, aber meistens passierte das Erste. :)
Ich habe an diesem Morgen noch einem Schweizer Päärchen geschrieben (Damaris und Samuel), die ich bei den Emerald Lakes (Tongariro) getroffen hatte. Sie schrieben zurück, dass sie bald für eine Tagestour mit dem Kayak unterwegs sein würden. Tja, es ging dann noch 10 Minuten, bis sie direkt neben mir aus ihrem Campervan ausstiegen. ;=) Neuseeland ist halt klein. Und somit war auch klar, mit wem ich den Tag verbringen würde, weil sie mich nicht alleine auf den Fluss liessen.
Es gesellte sich dann noch ein zweites Päärchen aus Frankreich dazu (Julie + Philippe), die ebenfalls mit uns fuhren. Alle startklar wurden wir in Cherry Grove ausgeladen und unserem Schicksal überlassen.
Tag 1
Es ging erstmal darum, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Erste Stromschnellen liessen nicht lange auf sich warten. Aber alle Stromschnellen (das gilt für alle Tage), waren ziemlich flach und einfach zu befahren. Also überhaupt keine Gefahr. Der Fluss ist zu 90% sehr ruhig und man ist ständig mit Paddeln beschäftigt. Die Landschaft am ersten Tag war cool, Regenwald auf beiden Wasserseiten, abwechselnd mit Farmland. Daher haben wir auch Kühe, Schafe und Ziegen direkt am Ufer begrüssen und lautstark nachahmen können. ;)
Damaris und Samuel haben es dennoch geschafft, bei einer Stromschnelle rauszufallen (sie waren aber in einem Kanu). Ich habe dann angehalten und versucht, das Boot aus der Strömung zu ziehen.
Irgendwann hielten wir irgendwo bei einem Baum (wo es ein bisschen trockener war, weil es regnete leicht) und hatten Lunch. Bei mir gabs Toastbroat mit Salami und Ketchup.
Nach 4 Stunden oder so kamen wir beim ersten Zeltplatz an, dort wo ich die Nacht verbrachte. Lustigerweise war ich schon einmal dort, vor gut einer Woche oder so, als ich dort einen Geocache fand. ;) Ich kannte mich jedenfalls bestens aus. Die anderen 4 wurden hier wieder aufgeladen und zu ihrem Auto zurück gebracht. Philippe und Julie meinten, dass sie auch hier übernachten würden und noch was zum Abendessen mitbringen. :)
Nach einiger Zeit kamen sie wieder an und brachten Chips und Steak. Ich habe unterdessen ein bisschen Feuerholz gesammelt (weil es eine fast-offizielle Feuerstelle gab) und das hat sich natürlich super getroffen. Wir haben dann die Steak auf dem Feuer gebraten und es war richtig köstlich, wieder mal richtiges Fleisch zu haben!
Tag 2
Bevor ich startete, gingen vier Andere aufs Wasser, die 4 Tage absolvieren. Und nach mir kamen noch zwei Deutsche Mädels. Und so war ich mittendrin und somit abgesichert, wenn was passieren würde. Ich war den ganzen Tag eigentlich alleine unterwegs und bin so richtig auf Erkundungstour gegangen. Wenn immer möglich versuchte, ich in kleine Flüsse reinzufahren und einmal fand ich eine enge Schlucht mit einem kleinen Wasserfall weiter hinten.
Ein anderer Wasserfall war direkt am Fluss und war super anzusehen. Heute war mehrheitlich ein sehr sonniger Tag und dementsprechend auch warm auf dem Wasser, wenn die Sonne so richtig herunter brennt. Ich startete irgendwann so um 10.00 Uhr und kam dann irgendwann so um 18.00 Uhr endlich am Ziel an. Man ist also ziemlich lange auf dem Wasser und am Paddeln. Zwischendurch habe ich einfach nichts gemacht und mich einfach treiben lassen. Das war auch sehr schön. Landschaftlich hat sich vor allem verändert, dass es kein Farmland und Strassen mehr hatte. Nur noch Regenwald. Und meistens hatte es richtige grüne Wände oder gar riesige Felswände direkt am Ufer. Der Fluss schlängelt sich einfach so durch den Nationalpark...
Übernachtet haben ich und die beiden Mädels in einer Hütte die sogar Licht hatte. :) Sie hatten noch nie eine solche Hütte mit Matratzen gesehen und waren auch dementsprechend überrascht. Ich war noch so nett und habe ihnen beim Herauftragen ihrer Boxen vom Kayak zur Hütte geholfen. Es war auch ein ziemlich langer Weg (so ca. 300-500m), aber mit so viel Gewicht und Säcke/Boxen, die man kaum halten konnte war es schon mühsam.
Das Abendrot war sehr schön und mit Schäfchenwolken bestückt. Die Frage war nun, ob das Abendrot ein gutes Zeichen für gutes Wetter war oder die Schäfchenwolken Anzeichen für Regen...
Tag 3
Ich fuhr heute mehrheitlich mit Isabel und Tersa (habe sie dann doch noch nach dem Namen gefragt). Es fing dann irgendwann auch an zu regnen und somit wäre die obige Frage beantwortet. Ich fand auch heute einige kleinen Schluchten zum Reinfahren, aber nichts, das mich vom Hocker haute. Aber es war dennoch lustig, ab und zu den Hauptfluss zu verlassen und mal was Anderes zu machen.
Sobald man mal irgendwo anhielt, war der grösste Kampf, gegen die Sandfliegen bestehen zu können. Das war ein Problem, das sich über alle 5 Tage hinzog. Aber mit ein bisschen Spray und Nicht-Kratzen-Praxis geht das relativ gut. Aber mühsam und ärgerlich sind sie allemal.
Wir waren dann mehr als froh, dass die nächste Übernachtsmöglichkeit ebenfalls aus einer Hütte bestand und wir das Zelt nicht auf nassem Grund aufstellen musste. Eine Hütte ist vielleicht für Weicheier, aber dazu stehe ich. :) Es ist einfach toll, wenn nicht ganz alles nass ist und man im Trockenen kochen kann.
Es gab dann am Abend noch ein paar Runden UNO mit internationaler Beteiligung: Israel, Australien, Kanada, Deutschland und Schweiz.
Tag 4
Es regnete heute nur einmal - nämlich den ganzen Tag. Und zwischendurch war es so stark und mit Wind kombiniert, dass man kaum mehr vorwärts kam auf dem Fluss. Und es wurde auch entsprechend kalt. Die Temperatur des Wassers war jedenfalls angenehm warm im Vergleich. Wir machten dann einmal Lunchpause und wir schlotterten nur noch. Ich fand dann, dass dies der richtige Moment für eine heisse Suppe ist. Nach kurzer Überzeugungsarbeit nahmen auch Isabel und Teresa davon und wenig später waren wir frisch gestärkt und ohne blaue Lippen zurück auf dem Wasser.
Der "Höhepunkt" des heutigen Tages war die "Bridge to Nowhere" (übersetzt: Brücke ins Niemansland). Eine stündige Wanderung führte dorthin und wieder zurück. Wir haben unsere Kayak gekonnt in einem Schlamm-Platz angebunden. Wir waren dann ziemlich froh, als es auch mal nicht regnete und wir bei der Brücke sogar Sonne hatten. Die Brücke war ziemlich imposant anzusehen, vor allem wenn man denkt, dass die Leute diese vor 70-80 Jahren gebaut hatten (betoniert). Aber es war ebenfalls interessant, warum sie dort so eine massive Brücke hatte, irgendwo im Nirgendwo... nur Regenwald rundherum.
Zurück auf dem Wasser ging es 5 Minuten und es regnete wieder... aber auch an diesem Tag war eine Hütte das Ziel und alles war halb so schlimm.
Tag 5
Und dann kam auch schon der letzte Tag ... alle "grossen" Stromschnellen sollten an diesem Tag folgen. Aber neben leichtem Regen und fanden wir nie so richtig heraus, welche nun die grossen Stromschnellen sein sollten. Es war war ein paar Mal schon ein bisschen "interessanter" trocken durchzukommen, aber grosse Probleme bekundeteten wir keine. Nicht mal Teresa (3 Wasserlandungen) konnte ihre Statistik aufbessern. Wir mussten um 13.00 Uhr am Ziel sein und so blieb nicht sehr viel Zeit für grosse Erkundungstouren in andere Flüsse.
Am Ziel hatte es eine Bootsrampe und als wir am Ufer waren und unsere Säcke/Boxen von den Kayak entfernten, hörten wir Donner und dann konnten wir auf dem ruhigen Fluss beobachten, wie die Regenfront auf uns zu kommt... und dann kübelte es so richtig wie aus Eimern. Alles spielte keine Rolle mehr, weil wir eh keinen trockenen Ort mehr hatten...
Eine 150km lange Kayak-Tour durch eindrückliche, mäjestätische und wunderbare Landschaft ging zu Ende. Nach 5 Tagen hat man es sicher langsam gesehen, aber es machte trotzdem jeden Tag immer Spass weiter zu fahren und alles zu erkunden das es gab. Manchmal wünschte man sich, dass nach der nächsten Kurve nicht wieder ein ruhiges Stück wäre sondern wieder mal eine Stromschnelle, aber meistens passierte das Erste. :)
Montag, 13. Dezember 2010
Tongariro in allen möglichen Wetterlagen
Ich mache jetzt mal einen kleinen Sprung in der Berichterstattung lasse mal den Teil weg von New Plymouth bis zum Tongariro Nationalpark. Ich hatte einige Tage Zeit bis ich mit der Wanderung loslegte und so war ich mehrheitlich damit beschäftigt, einige Geocaches zu finden. Unter anderem legte ich auch den gesamten „Forgotten World Highway“ zurück, was einige Stunden dauerte...
So, nun aber zum Interessanten teil. Ich plante meine 4-Tages-Wanderung von Freitag bis Montag, weil ich am Samstag mit Chris und Vera die berühmteste Ein-Tages-Wanderung absolvieren wollte. Für mich hiess dies, am Freitag starten und zur ersten Hütte zu wandern, wo ich dann die Beiden am Morgen treffen würde.
Tag 0
Aber wie man plant, so kommt es ja meistens nicht heraus. Chris machte mich freundlicherweise darauf aufmerksam, dass es am Ende der Tongariro Crossing noch einige Geocaches zu finden gibt, die ich verpassen würde, wenn ich meine 4-Tages Wanderung mache. So entschied mich eben, am Tag 0, diese Caches zu finden und einfach vom Parkplatz hoch zu laufen und wieder runter. Das Wetter war sehr gut und ich war nur mit Kamera und Stativ relativ schnell unterwegs. Es kamen mir schon etliche Leute entgegen, als ich hoch stieg. Diese überholte ich dann wieder als ich runter rannte. Bilanz Geocaches: 5/5.
Tag 1
Es war ein herrlicher sonniger Tag und deshalb hatte ich bereits grössere Pläne im Kopf, als nur bis zur nächsten Hütte zu gelangen. Ich startete relativ früh zum Wandern und war dann auch schon nach 2 Stunden bei der Hütte angekommen, wo ich die Nacht verbrachte. Eben, zu meinem grossen Plan. Ich dachte, ich könnte doch den Vulkun „Mt Ngauruhoe“ schnell besteigen. Ich wusste natürlich, dass ich schon einen Teil der Tongariro Crossing zurücklegen würde, aber das opferte ich gerne für das gute Wetter. Denn der Wetterbericht für den nächsten Tag war nicht sehr rosig. Ich packte nur meine Kamera, Stativ, Wind/Regenjacke, Wasser und 2 Riegel ein und ging los. Ich benötigte nur gut eine Stunde bis zur Abzweigung zum Berg, wo es einfach heisst: „3 Stunden hin und zurück“. Ich legte den Aufstieg schlussendlich in 1h 6 Minuten zurück und war anscheinend ziemlich schnell. ABER, der Aufstieg war alles Andere als nur einfach. Es war sau steil und der grösste Teil ziemlich rutschig (Gravel) und ja, nicht ohne. Krass ist einfach, wie viele Leute da einfach hochsteigen. Ich bin dafür, dass man bei der Abzweigung noch eine Warnung hin stellt… Wie auch immer, ich kam heil oben an und genoss die gute Rundumsicht mit Sicht bis zum Mt Taranaki.
Der Abstieg war dann wieder ein anderes Thema. Der Abstieg bestand eigentlich nur aus Gravel und war dann etwa so, wie man im Tiefschnee einen Hang hinunter geht. Dumm nur, dass man ständig eine Kieslawine vor sich herschiebt und somit vor allem die Leute weiter unten in Gefahr setzt... aber auch hier, ging alles rund und ich war wohl in einem Drittel der Zeit wieder unten. Auf dem Weg zurück zur Hütte fingen an meine Beine richtig müde zu werden und war schlussendlich froh, zurück zu sein, damit ich auch wieder etwas Trinken konnte.
Tag 2
Diesen Tag werde ich wohl nie mehr vergessen. Der Wetterbericht war nicht gut und sagte vor allem Wind voraus, bis zu 85 km/h. Gestern hatte ich bereits 40-50 km/h zuoberst auf dem Vulkan und das war schon heftig. Trotz allem traf ich Chris und Vera am Morgen um 07.00 bei der Verzweigung zur Hütte und sie hatten noch mehr Freunde dabei, so dass wir eine Gruppe von 11 Personen waren. Es war neblig, bewölkt und man konnte eigentlich nicht viel sehen. Chris und Vera hatten die Tongariro Crossing schon einmal gemacht und hatten ebenfalls schlechte Sicht… ich hatte wenigstens den ersten Teil gestern schon bei super Wetter gesehen und wusste, wie es aussehen könnte. Bevor wir die erste richtige Steigung (Devil’s Staircase) absolvierten, windete es schon zügig. Den Einen Geocache konnten wir auch zu Viert nicht finden. ;) Während dem Aufstieg fing es zusätzlich zum Wind noch an leicht zu regnen. Aber bei dem Wind, kann auch leichter Regen schon einen grossen Unterschied ausmachen. Spätestens auf dem Sattel angekommen (wo ich gestern zum Berg abzweigte), waren alle schon ordentlich durchnässt.
Ein Teil der Gruppe war irgendwo voraus und wartete nicht. So bestand schlussendlich die ganze Gruppe aus drei Teilgruppen, was in diesen Bedingungen gar nicht gut war. Die Sicht war nun schon so schlecht, dass wir froh waren, den nächsten Pfahl im Boden zu sehen, der den Weg weist. Wir hatten einfach nur eine weisse Wand vor uns. Auf dem Sattel (South Crater), war es fast windstill. Doch dies sollte nicht lange währen. Der nächste Teil, war das kniffligste Teilstück (Red Crater). Man steigt dabei über einen „Rücken“ hoch, wo man sehr exponiert ist und Wind nicht gerade toll ist. Vor allem nicht wenn es 85 km/h sind. Mitten auf dem Rücken, fanden dann endlich alle der Gruppe wieder zusammen. Dies endete vor allem in einer heftigen Diskussion, wo jeder den andern anschrie um zu erklären, dass man einfach zusammen bleiben muss. In diesen Bedingungen sollte man eigentlich nicht in den Bergen sein… jedenfalls, hier ging es darum zu entscheiden, ob wir zurück zur Hütte (evtl. 3-4 Stunden) oder weiter gehen zur nächsten Hütte (evtl. 2-3 Stunden). Problem war, dass wir noch nicht über den höchsten Punkt der Wanderung (Red Crater) waren. Wir entschieden uns weiter zu gehen, weil der Abstieg genauso gefährlich gewesen wäre. Wir blieben alle dicht beisammen und stoppten praktisch alle 10 Minuten und duckten uns, damit wir nicht von der Kante geblasen wurden. Ich war ja der Einzige mit grossem Rucksack und hatte zusätzliche Angriffsfläche für den Wind, dafür etwas mehr Gewicht...
Ich hatte seit dem Sattel kein Bild mehr geschossen und habe dies auch nicht wieder gemacht bis wir bei der Hütte ankamen. Meine Finger waren einfach nur sehr, sehr kalt. Ich hatte ja schon oft kalte Finger, aber dies war krasser. Ich hatte 3x meine Finger für rund 15 Minuten gerieben und reingehaucht um sie überhaupt noch zu bewegen… wie auch immer, wir kamen gut über den Red Crater und die anschliessende Gravel-Tiefschnee-Abfahrt runter an den Emerald Lakes vorbei. Von diesen „grünen“ Seen konnte man ja ganz knapp etwas erkennen. Ansonsten sah man gar nichts von der Landschaft. Die nächsten 2 Stunden ging es in Richtung Hütte und der Wind blies noch immer sehr stark und wenn es nach mir geht, nahm der Regen zu. Es war schon lange kein Genuss mehr zu laufen, sondern nur noch ein Kampf. Eine Erfahrung, die zwar gut ist, aber ich nicht jedem wünsche.
Dann endlich, war die Hütte in Sicht. Ich war ja der Einzige, der dort blieb. Die Anderen sind nach einer kurzen Pause weiter in Richtung Parkplatz gelaufen. Ich hatte grösste Mühe meine Schuhe mit den Fingern zu öffnen und mich umzuziehen, aber als ich schlussendlich in der warmen Hütte sass war ich einfach nur froh da zu sein.
Nachdem alle Tages-Wanderer die Hütte verliessen blieb nur meine Wenigkeit, die dort übernachtete. Ich genoss die warme Hütte (24°) in vollen Zügen.
Grossen Respekt für Chris und Vera und alle Anderen in der Gruppe, die diesen Tag heil überstanden haben.
Tag 3
Während der ganzen Nacht und am Morgen hörte es nie auf zu winden. Aber als ich dann mit Marika (Hüttenwärtin) zurück in Richtung Emerald Lakes hochwanderte, liess der Wind immer mehr nach und die Sonne zeigte sich allmählich. Marika fand dann auch noch ihren ersten Geocache unterwegs und das nur 100 Meter von der Hütte entfernt. Einmal bei der Abzweigung angekommen , wo ich abbiegen müsste, war aber klar, dass ich nochmals hoch muss zu den Emerald Lakes und Red Crater um die verpasste Aussicht vom Vortag nachzuholen. Ich hatte Tränen in den Augen, als ich es sah. Ich dachte vor allem an Chris und Vera, die das nun schon zum 2. Mal nicht so richtig sehen konnten. Ich war dankbar dafür, dass ich es sehen durfte. Einfach nur eindrücklich, einmalig, speziell und halt einfach anders, als man sich gewohnt ist. Das ganze Vulkanzeugs gibt halt der Landschaft einen speziellen Charakter, den man nicht einfach so beschreiben kann. Als ich dann einmal auf dem Red Crater war, entschied ich mich, auch noch zum Mt Tongariro zu laufen, wenn ich ja schon mal da war. Die Aussicht von da oben war toll. Lustig war, dass es genau auf dem Gipfel und nur dort, ganz viele Mücken hatte. Erklären konnte ich mir dies allerdings nicht, was diese Dinger auf 1900 Metern verloren haben…
Zurück bei der Abzweigung sattelte ich meinen Rucksack und ging weg von all den Tages-Touristen. Der Weg führte bergab in eine neue und andere Landschaft. Unten angekommen war es mehrheitlich flach, alles Kieslandschaft mit ein paar Büschen. Man hätte es vielleicht mit dem Mond verwechseln können. Nach einiger Zeit erreichte ich eine Hütte, wo ich aber noch nicht übernachtete. Von hier folgte ich kurz einem Schild zu einem Bach. Ich war dann schon etwas überrascht, dort einen schönen Wasserfall vorzufinden, den ich irgendwie gar nicht erwartet hatte in dieser Landschaft.
Von dieser Hütte zu meiner Hütte lief ich mit der Hüttenwärtin meiner Hütte. ;) Diese traf irgendwie die anderen Hüttenwärte zum Lunch und musste nun zurück. Ich habe sie dann wohl etwas überrascht mit meiner Geschwindigkeit. Sie liess mich nach vorne, weil ich den grossen Rucksack hatte und sie nur den Tagesrucksack. Aber es war wohl nicht die beste Idee. Wir hätten jedenfalls fast ihre Bestzeit geschlagen. ;) Diese Hütte (Waihohonu Hut), wurde erst vor 2 Monaten neu eröffnet und war brandneu und riesig. Es gab sogar heisses Wasser dort (dank an Solar). In der Hütte lernte ich dann noch Mara (aus den USA) kennen, mit der ich den nächsten Tag laufen würde.
Tag 4
Heute ging es mehrheitlich darum, zurück zum Van zu gelangen. Ich habe Mara auf dem Weg noch ins Geocaching eingeführt und haben auch 4 Caches auf dem Weg gefunden. :=) Wir kamen relativ schnell vorwärts und so entschieden wir, noch den Abstecher zum Lower und Upper Tama See zu machen. Das Wetter sah zwar ziemlich bedrohlich aus und es windete auch wieder ordentlich, aber es begann glücklicherweise nicht zu regnen. Die beiden Seen war echt ein Hingucker, aber bei gutem Wetter wäre es wohl noch spektakulärer und wäre ein idealer Lunch-Stopp.
Auf dem Weg zurück kamen wir noch am Taranaki Wasserfall vorbei, der auch ganz nett zum ansehen war. Von hier dauerte es nur 30 Minuten zurück zum Whakapapa Village, wo mein Van geparkt war. Ich war sehr froh angekommen zu sein, weil sich meine Wade während den ganzen 5 Stunden etwas gemeldet hatte...
Ich fuhr dann Mara noch zu ihrem Hostel, von wo sie noch irgendwo rumreist, weil sie nur noch 6 Tage hat, bis sie nach Hause fliegt für Weihnachten.
Ich fuhr weiter nach Taumarunui, wo ich mich startklar machte für mein nächstes Abenteuer, die 5-Tages-Kayaktour, welche in 11 Stunden startet.
So, nun aber zum Interessanten teil. Ich plante meine 4-Tages-Wanderung von Freitag bis Montag, weil ich am Samstag mit Chris und Vera die berühmteste Ein-Tages-Wanderung absolvieren wollte. Für mich hiess dies, am Freitag starten und zur ersten Hütte zu wandern, wo ich dann die Beiden am Morgen treffen würde.
Tag 0
Aber wie man plant, so kommt es ja meistens nicht heraus. Chris machte mich freundlicherweise darauf aufmerksam, dass es am Ende der Tongariro Crossing noch einige Geocaches zu finden gibt, die ich verpassen würde, wenn ich meine 4-Tages Wanderung mache. So entschied mich eben, am Tag 0, diese Caches zu finden und einfach vom Parkplatz hoch zu laufen und wieder runter. Das Wetter war sehr gut und ich war nur mit Kamera und Stativ relativ schnell unterwegs. Es kamen mir schon etliche Leute entgegen, als ich hoch stieg. Diese überholte ich dann wieder als ich runter rannte. Bilanz Geocaches: 5/5.
Tag 1
Es war ein herrlicher sonniger Tag und deshalb hatte ich bereits grössere Pläne im Kopf, als nur bis zur nächsten Hütte zu gelangen. Ich startete relativ früh zum Wandern und war dann auch schon nach 2 Stunden bei der Hütte angekommen, wo ich die Nacht verbrachte. Eben, zu meinem grossen Plan. Ich dachte, ich könnte doch den Vulkun „Mt Ngauruhoe“ schnell besteigen. Ich wusste natürlich, dass ich schon einen Teil der Tongariro Crossing zurücklegen würde, aber das opferte ich gerne für das gute Wetter. Denn der Wetterbericht für den nächsten Tag war nicht sehr rosig. Ich packte nur meine Kamera, Stativ, Wind/Regenjacke, Wasser und 2 Riegel ein und ging los. Ich benötigte nur gut eine Stunde bis zur Abzweigung zum Berg, wo es einfach heisst: „3 Stunden hin und zurück“. Ich legte den Aufstieg schlussendlich in 1h 6 Minuten zurück und war anscheinend ziemlich schnell. ABER, der Aufstieg war alles Andere als nur einfach. Es war sau steil und der grösste Teil ziemlich rutschig (Gravel) und ja, nicht ohne. Krass ist einfach, wie viele Leute da einfach hochsteigen. Ich bin dafür, dass man bei der Abzweigung noch eine Warnung hin stellt… Wie auch immer, ich kam heil oben an und genoss die gute Rundumsicht mit Sicht bis zum Mt Taranaki.
Der Abstieg war dann wieder ein anderes Thema. Der Abstieg bestand eigentlich nur aus Gravel und war dann etwa so, wie man im Tiefschnee einen Hang hinunter geht. Dumm nur, dass man ständig eine Kieslawine vor sich herschiebt und somit vor allem die Leute weiter unten in Gefahr setzt... aber auch hier, ging alles rund und ich war wohl in einem Drittel der Zeit wieder unten. Auf dem Weg zurück zur Hütte fingen an meine Beine richtig müde zu werden und war schlussendlich froh, zurück zu sein, damit ich auch wieder etwas Trinken konnte.
Tag 2
Diesen Tag werde ich wohl nie mehr vergessen. Der Wetterbericht war nicht gut und sagte vor allem Wind voraus, bis zu 85 km/h. Gestern hatte ich bereits 40-50 km/h zuoberst auf dem Vulkan und das war schon heftig. Trotz allem traf ich Chris und Vera am Morgen um 07.00 bei der Verzweigung zur Hütte und sie hatten noch mehr Freunde dabei, so dass wir eine Gruppe von 11 Personen waren. Es war neblig, bewölkt und man konnte eigentlich nicht viel sehen. Chris und Vera hatten die Tongariro Crossing schon einmal gemacht und hatten ebenfalls schlechte Sicht… ich hatte wenigstens den ersten Teil gestern schon bei super Wetter gesehen und wusste, wie es aussehen könnte. Bevor wir die erste richtige Steigung (Devil’s Staircase) absolvierten, windete es schon zügig. Den Einen Geocache konnten wir auch zu Viert nicht finden. ;) Während dem Aufstieg fing es zusätzlich zum Wind noch an leicht zu regnen. Aber bei dem Wind, kann auch leichter Regen schon einen grossen Unterschied ausmachen. Spätestens auf dem Sattel angekommen (wo ich gestern zum Berg abzweigte), waren alle schon ordentlich durchnässt.
Ein Teil der Gruppe war irgendwo voraus und wartete nicht. So bestand schlussendlich die ganze Gruppe aus drei Teilgruppen, was in diesen Bedingungen gar nicht gut war. Die Sicht war nun schon so schlecht, dass wir froh waren, den nächsten Pfahl im Boden zu sehen, der den Weg weist. Wir hatten einfach nur eine weisse Wand vor uns. Auf dem Sattel (South Crater), war es fast windstill. Doch dies sollte nicht lange währen. Der nächste Teil, war das kniffligste Teilstück (Red Crater). Man steigt dabei über einen „Rücken“ hoch, wo man sehr exponiert ist und Wind nicht gerade toll ist. Vor allem nicht wenn es 85 km/h sind. Mitten auf dem Rücken, fanden dann endlich alle der Gruppe wieder zusammen. Dies endete vor allem in einer heftigen Diskussion, wo jeder den andern anschrie um zu erklären, dass man einfach zusammen bleiben muss. In diesen Bedingungen sollte man eigentlich nicht in den Bergen sein… jedenfalls, hier ging es darum zu entscheiden, ob wir zurück zur Hütte (evtl. 3-4 Stunden) oder weiter gehen zur nächsten Hütte (evtl. 2-3 Stunden). Problem war, dass wir noch nicht über den höchsten Punkt der Wanderung (Red Crater) waren. Wir entschieden uns weiter zu gehen, weil der Abstieg genauso gefährlich gewesen wäre. Wir blieben alle dicht beisammen und stoppten praktisch alle 10 Minuten und duckten uns, damit wir nicht von der Kante geblasen wurden. Ich war ja der Einzige mit grossem Rucksack und hatte zusätzliche Angriffsfläche für den Wind, dafür etwas mehr Gewicht...
Ich hatte seit dem Sattel kein Bild mehr geschossen und habe dies auch nicht wieder gemacht bis wir bei der Hütte ankamen. Meine Finger waren einfach nur sehr, sehr kalt. Ich hatte ja schon oft kalte Finger, aber dies war krasser. Ich hatte 3x meine Finger für rund 15 Minuten gerieben und reingehaucht um sie überhaupt noch zu bewegen… wie auch immer, wir kamen gut über den Red Crater und die anschliessende Gravel-Tiefschnee-Abfahrt runter an den Emerald Lakes vorbei. Von diesen „grünen“ Seen konnte man ja ganz knapp etwas erkennen. Ansonsten sah man gar nichts von der Landschaft. Die nächsten 2 Stunden ging es in Richtung Hütte und der Wind blies noch immer sehr stark und wenn es nach mir geht, nahm der Regen zu. Es war schon lange kein Genuss mehr zu laufen, sondern nur noch ein Kampf. Eine Erfahrung, die zwar gut ist, aber ich nicht jedem wünsche.
Dann endlich, war die Hütte in Sicht. Ich war ja der Einzige, der dort blieb. Die Anderen sind nach einer kurzen Pause weiter in Richtung Parkplatz gelaufen. Ich hatte grösste Mühe meine Schuhe mit den Fingern zu öffnen und mich umzuziehen, aber als ich schlussendlich in der warmen Hütte sass war ich einfach nur froh da zu sein.
Nachdem alle Tages-Wanderer die Hütte verliessen blieb nur meine Wenigkeit, die dort übernachtete. Ich genoss die warme Hütte (24°) in vollen Zügen.
Grossen Respekt für Chris und Vera und alle Anderen in der Gruppe, die diesen Tag heil überstanden haben.
Tag 3
Während der ganzen Nacht und am Morgen hörte es nie auf zu winden. Aber als ich dann mit Marika (Hüttenwärtin) zurück in Richtung Emerald Lakes hochwanderte, liess der Wind immer mehr nach und die Sonne zeigte sich allmählich. Marika fand dann auch noch ihren ersten Geocache unterwegs und das nur 100 Meter von der Hütte entfernt. Einmal bei der Abzweigung angekommen , wo ich abbiegen müsste, war aber klar, dass ich nochmals hoch muss zu den Emerald Lakes und Red Crater um die verpasste Aussicht vom Vortag nachzuholen. Ich hatte Tränen in den Augen, als ich es sah. Ich dachte vor allem an Chris und Vera, die das nun schon zum 2. Mal nicht so richtig sehen konnten. Ich war dankbar dafür, dass ich es sehen durfte. Einfach nur eindrücklich, einmalig, speziell und halt einfach anders, als man sich gewohnt ist. Das ganze Vulkanzeugs gibt halt der Landschaft einen speziellen Charakter, den man nicht einfach so beschreiben kann. Als ich dann einmal auf dem Red Crater war, entschied ich mich, auch noch zum Mt Tongariro zu laufen, wenn ich ja schon mal da war. Die Aussicht von da oben war toll. Lustig war, dass es genau auf dem Gipfel und nur dort, ganz viele Mücken hatte. Erklären konnte ich mir dies allerdings nicht, was diese Dinger auf 1900 Metern verloren haben…
Zurück bei der Abzweigung sattelte ich meinen Rucksack und ging weg von all den Tages-Touristen. Der Weg führte bergab in eine neue und andere Landschaft. Unten angekommen war es mehrheitlich flach, alles Kieslandschaft mit ein paar Büschen. Man hätte es vielleicht mit dem Mond verwechseln können. Nach einiger Zeit erreichte ich eine Hütte, wo ich aber noch nicht übernachtete. Von hier folgte ich kurz einem Schild zu einem Bach. Ich war dann schon etwas überrascht, dort einen schönen Wasserfall vorzufinden, den ich irgendwie gar nicht erwartet hatte in dieser Landschaft.
Von dieser Hütte zu meiner Hütte lief ich mit der Hüttenwärtin meiner Hütte. ;) Diese traf irgendwie die anderen Hüttenwärte zum Lunch und musste nun zurück. Ich habe sie dann wohl etwas überrascht mit meiner Geschwindigkeit. Sie liess mich nach vorne, weil ich den grossen Rucksack hatte und sie nur den Tagesrucksack. Aber es war wohl nicht die beste Idee. Wir hätten jedenfalls fast ihre Bestzeit geschlagen. ;) Diese Hütte (Waihohonu Hut), wurde erst vor 2 Monaten neu eröffnet und war brandneu und riesig. Es gab sogar heisses Wasser dort (dank an Solar). In der Hütte lernte ich dann noch Mara (aus den USA) kennen, mit der ich den nächsten Tag laufen würde.
Tag 4
Heute ging es mehrheitlich darum, zurück zum Van zu gelangen. Ich habe Mara auf dem Weg noch ins Geocaching eingeführt und haben auch 4 Caches auf dem Weg gefunden. :=) Wir kamen relativ schnell vorwärts und so entschieden wir, noch den Abstecher zum Lower und Upper Tama See zu machen. Das Wetter sah zwar ziemlich bedrohlich aus und es windete auch wieder ordentlich, aber es begann glücklicherweise nicht zu regnen. Die beiden Seen war echt ein Hingucker, aber bei gutem Wetter wäre es wohl noch spektakulärer und wäre ein idealer Lunch-Stopp.
Auf dem Weg zurück kamen wir noch am Taranaki Wasserfall vorbei, der auch ganz nett zum ansehen war. Von hier dauerte es nur 30 Minuten zurück zum Whakapapa Village, wo mein Van geparkt war. Ich war sehr froh angekommen zu sein, weil sich meine Wade während den ganzen 5 Stunden etwas gemeldet hatte...
Ich fuhr dann Mara noch zu ihrem Hostel, von wo sie noch irgendwo rumreist, weil sie nur noch 6 Tage hat, bis sie nach Hause fliegt für Weihnachten.
Ich fuhr weiter nach Taumarunui, wo ich mich startklar machte für mein nächstes Abenteuer, die 5-Tages-Kayaktour, welche in 11 Stunden startet.
Montag, 6. Dezember 2010
Vom Schnee zum Beach
Seit dem letzten Bericht ist einiges passiert. Ich bin nach der Insel in Richtung Rotorua aufgebrochen und dann aber kurz vorher bei einem See (Lake Okataina) übernachtet. Es war irgendwie ein idyllischer Ort, sehr wenig los. Ein riesiger Parkplatz und eine Toilette nur für mich. Das Schild „No Overnight Camping“ musste ich irgendwie übersehen haben...
Mittwoch, 1. Dezember
Wieder zurück in Rotorua habe ich dann die wichtigsten Dinge (Einkaufen, Internet, Tanken) erledigt und bin dann in Richtung Westen aufgebrochen. Ich wählte die Überlandroute, weil ich nicht wirklich Lust auf viel Verkehr hatte. Unterwegs habe ich noch ein paar Geocaches gefunden. Mein Tagesziel war New Plymouth an der Westküste. Dort angekommen besuchte ich natürlich zu allererst die Touristen-Information und habe mich mit meinem Wanderziel, dem Mt. Taranaki (oder Egmont) Nationalpark auseinandergesetzt. Ich konnte aber an diesem Abend nicht mehr viel bewerkstelligen und so entschied ich mich noch den Sonnenuntergang zu begutachten. Ich fuhr dann Richtung Sonne, bis mir ein riesiger Fels auffiel direkt neben dem Hafen. Ich kletterte dann da rauf und genoss einen tollen Sonnenuntergang. Ich habe somit innert 3 Tagen den Sonnenaufgang (an der Ostküste) und jetzt den Sonnenuntergang (Westküste) begutachten können. :)
Donnerstag, 2. Dezember
Ich fuhr heute zum Visitor Centre im Egmont Nationalpark und dort lernte ich einiges Interessantes. Einerseits, war ein Wanderweg gesperrt, den ich benötigt hätte um um den Berg zu wandern. Also fiel mal diese 4-Tages-Wanderung aus. Zudem wollte ich auf den Gipfel – und der beste Tag dazu ist der Freitag, also morgen. Und somit änderten sich meine Pläne ein bisschen. Ich habe aber schon in der Stadt einen Eis-Pickel gemietet und war somit ausgerüstet für den Gipfel.
Erwähnenswert ist noch, dass ich den Berg noch immer nicht gesehen hatte (seit 2 Tagen...), weil es immer bewölkt war. Und auch heute, gingen die Wolken nie weg. Und irgendwie wollte ich noch wandern gehen und irgendwie doch nicht. Schlussendlich bin ich den ganzen Tag auf dem Parkplatz gestanden und habe einen faulen Tag eingelegt.
Es wurde schon dunkel und langsam verzogen sich die Wolken – ist noch ein Van auf dem Parkplatz eingetroffen. Hilde (32) aus Deutschland. Man könnte sie auch glatt mit „Heidi“ verwechseln (blonde Zöpfchen). Ein richtiges Aktivbündel – sie klettert, surft, kite-surft, ... ja, halt alles so Dinge die man eher Männern zuschreiben würde. ;) Jedenfalls, wollte sie auch auf den Berg rauf und das traf sich gut. Sie war erfahren aber nicht organisiert/vorbereitet, ich dafür war das Zweite dafür das Erste nicht. So ergab sich dann, dass wir dann beschlossen, zusammen den Vulkan zu besteigen.
Freitag, 3. Dezember
Es war richtig ein sonniger Tag – perfekt um unser Ziel zu erreichen. Um etwa 07.00 Uhr begannen wir, die 1500 Meter Steigung zu meistern. Wir merkten bald, dass wir ziemlich zügig unterwegs waren und wir die angegebenen 8-10 Stunden rauf und runter nie und nimmer gebrauchen würden. Der Weg am Anfang war so ein breiter Karrweg, der einfach nur langweilig war. Nach halber Strecke verwandelte sich der Weg in einen richtigen Bergweg. Daraufhin folgte so ein Gravel-Feld, so Kieselstein-Artig, das halt ziemlich rutschig war. Von dort ging es weiter auf Felsen direkt Richtung Gipfel. Dies war auch das steilste Stück. Wir konnten von hier auch sehen, dass die Wolken immer weiter nach oben drücken, wir aber noch immer in der Sonne waren. Wir konnten den Felsbrocken-Weg bis nach fast ganz oben nehmen, bis wir im schneebedeckten Krater waren. Nach kurzer Karten-Konsultation war klar, wie wir zum Gipfel kommen. Hier setzten wir dann unsere Eis-Pickel ein, einfach zur Sicherheit. Der Schnee war schon genug weich, um immer einen guten Stand zu haben. Oben angekommen war es dann einfach nur geil, sehr geil. Die Rundumsicht gigantisch. Unter dem Berg gab es einfach ein riesiges Wolkenmeer – 360°. Es war ein gutes Gefühl, da oben zu stehen.
Nach einem kurzen Lunch-Stopp beschlossen wir, bald wieder abzusteigen, bevor die Wolken ganz oben waren. Nach etwa 30 Minuten im Abstieg kamen wir dann in die Wolken und die Sicht verschlechterte sich auch dementsprechend.
Nach diesem Effort, ging es zurück in die Stadt und ins Internet. Danach fuhren wir zum Beach und plötzlich sah Hilde ein paar Kite-Schirme über dem Wasser. Dann gab es kein Halten mehr und sie musste dahin. Also fuhren wir mit unseren Vans zu diesem Beach. 15 Minuten später war Hilde startklar mit ihrem eigenen Kite. Ich hatte dem ja noch nie so richtig zugeschaut und habe dann an dem Beach einige Zeit verbracht und versucht, einige gute Fotos zu machen. Ja, so waren wir nun echt direkt vom Schnee ans Meer gefahren. So was ist eben auch nicht überall auf der Welt möglich.
Samstag, 4. Dezember
Hilde blieb am Beach und hoffte auf Wind. Ich entschied mich derweil wieder zum Berg hoch zu fahren und noch eine 2-Tages-Wanderung zu absolvieren – den Pouakai Track. Von diesem Wanderweg hat man eine ziemlich gute Sicht auf den Taranaki, weil dieser Weg nicht direkt am Berg selber ist. Ein zweiter Grund war das Frontbild auf dem Lonely Planet Reiseführer. Das war ein kleiner See, mit dem Spiegelbild des Mt. Taranaki und ich musste einfach an diesen Ort kommen. Und nachdem ich gründlich die Karte studiert hatte, war klar, dass dies auf diesem Wanderweg sein musste.
Die erste Stunde führte der Weg gerade aufwärts und war ziemlich steil. Dann wurde es aber flächer als der Weg dem Berg entlang führte. Der Track wurde dann so gut, dass es meistens alles mit Brettern ausgestattet war und Stufen hatte. So ging es eigentlich bis zur ersten Hütte (Holly Hut) – wo ich aber nur Lunch-Stopp machte. Dumm war hier, dass ich merkte, dass ich das Brot, das ich dabei hatte, schon am faulen war. So war dann mein Sandwich etwas anders aufgebaut. Salami – Käse-Scheibe – Salami, das wars dann auch.
Von dieser Hütte machte ich noch einen stündigen Trip zu einem Wasserfall. Schade, dass der Wanderweg nicht bis zum Wasserfall führte und etwa 200m vorher aufhörte. Ich musste dann halt noch etwas „arbeiten“ bis ich davor stand.
Von der der Hütte bis zu meiner Hütte waren es dann nochmals 2 Stunden. Zuerst musste ich einen Sumpf durchqueren von wo man eine sensationelle Sicht auf den Vulkan hätte (Konjunktiv). Vom Flachen gings dann in das Steile und das alles mit Treppenstufen. Und das tötet mich einfach. Die Stufen wollten fast nicht aufhören und ich hatte fast zu kämpfen... als es dann flacher wurde, wusste ich, es ist nicht mehr weit. Ich konnte dann in der Ferne bereits die Hütte (Pouakai Hut) sehen.
Ich war dann etwas überrascht, dass die Leute, die schon da waren, hauptsächlich am Schlafen waren. Na ja, ich legte dann eine Lese-Pause ein und fing an, Holz zu spalten und Feuer zu machen, bevor ich dann meine 250g Pasta ass. Vor dem Sonnenuntergang packte ich mein Stativ und Kamera und zog los auf die Ebene, rund 5 Minuten oberhalb der Hütte. Hier hatte man ebenfalls eine sehr gute Sicht auf den Vulkan, wenn er denn nicht in den Wolken gewesen wäre. Aber jetzt fing auch das Pokern an, denn mein Ziel war ein anderes. Ich folgte dem Wanderweg für rund 15 Minuten zu dem kleinen See (vom Lonely Planet). Ich merkte schon, dass die Wolken langsam wegzogen und sich der Berg zeigt. Und dann hatte ich die 15 perfekten Minuten mit dem See, dem Spiegel und dem Berg. Das Licht war ideal. Ein super Ort.
Als sich dann die Sonne hinter dem Berg verkroch zog ich wieder zurück in Richtung Hütte und habe dann auf der Ebene oben noch einige gute Fotos machen können mit Abendröte und wolkenfreiem Vulkan. Das Wetter ist schon lustig an diesem Berg. Die Wolken verziehen sich meistens jeden Abend!
Sonntag, 5. Dezember
HAPPY BIRTHDAY MAMI!
Ich startete bei der Hütte mit der Hoffnung, dass die Wolken nicht so dicht sind und sich das bald auflöst. Aber leider war ich nur in den Wolken, dazu ein giftiger Wind und keine Sicht. Zum Glück habe ich gestern Abend alle „wichtigen“ Fotos schon gemacht. Beim See gab es auch keinen Grund längere Zeit zu verbringen. Es ging dann weiter zu einem weiteren Berg (Mt Henry), natürlich mit vielen Stufen, bevor der Weg auf dem Abstieg im Wald endete und die Stufen weniger wurden und sich ein richtig toller Wanderweg durch richtigen Busch, mit vielen Bach-Überquerungen entpuppte. Das war ein richtig toller Abschluss von dieser Wanderung.
Gegen Abend fuhr ich wieder zum Beach wo sich Hilde aufhielt und wir haben dann wieder zusammen Abendessen gekocht.
Weitere Aussichten
So, nun war ich genügend lange in New Plymouth und denke, dass ich den Berg genügend lange gesehen habe. Trotzdem werde ich wohl nochmals in diese Richtung fahren um einen Wasserfall zu sehen. Ich werde aber anschliessend in Richtung Taupo/Tongariro Nationalpark aufbrechen, wo ich am Freitag eine 4-Tages-Wanderung (Great Walk #3) anfange. Gleich darauf folgt nächste Woche eine 5-Tages-Kajaktour (Great Walk #4). Am 20. Dezember geht’s mit der Fähre auf die Südinsel wo ich dann erstmals wahrscheinlich in Nelson stationiert sein werde.
Mittwoch, 1. Dezember
Wieder zurück in Rotorua habe ich dann die wichtigsten Dinge (Einkaufen, Internet, Tanken) erledigt und bin dann in Richtung Westen aufgebrochen. Ich wählte die Überlandroute, weil ich nicht wirklich Lust auf viel Verkehr hatte. Unterwegs habe ich noch ein paar Geocaches gefunden. Mein Tagesziel war New Plymouth an der Westküste. Dort angekommen besuchte ich natürlich zu allererst die Touristen-Information und habe mich mit meinem Wanderziel, dem Mt. Taranaki (oder Egmont) Nationalpark auseinandergesetzt. Ich konnte aber an diesem Abend nicht mehr viel bewerkstelligen und so entschied ich mich noch den Sonnenuntergang zu begutachten. Ich fuhr dann Richtung Sonne, bis mir ein riesiger Fels auffiel direkt neben dem Hafen. Ich kletterte dann da rauf und genoss einen tollen Sonnenuntergang. Ich habe somit innert 3 Tagen den Sonnenaufgang (an der Ostküste) und jetzt den Sonnenuntergang (Westküste) begutachten können. :)
Donnerstag, 2. Dezember
Ich fuhr heute zum Visitor Centre im Egmont Nationalpark und dort lernte ich einiges Interessantes. Einerseits, war ein Wanderweg gesperrt, den ich benötigt hätte um um den Berg zu wandern. Also fiel mal diese 4-Tages-Wanderung aus. Zudem wollte ich auf den Gipfel – und der beste Tag dazu ist der Freitag, also morgen. Und somit änderten sich meine Pläne ein bisschen. Ich habe aber schon in der Stadt einen Eis-Pickel gemietet und war somit ausgerüstet für den Gipfel.
Erwähnenswert ist noch, dass ich den Berg noch immer nicht gesehen hatte (seit 2 Tagen...), weil es immer bewölkt war. Und auch heute, gingen die Wolken nie weg. Und irgendwie wollte ich noch wandern gehen und irgendwie doch nicht. Schlussendlich bin ich den ganzen Tag auf dem Parkplatz gestanden und habe einen faulen Tag eingelegt.
Es wurde schon dunkel und langsam verzogen sich die Wolken – ist noch ein Van auf dem Parkplatz eingetroffen. Hilde (32) aus Deutschland. Man könnte sie auch glatt mit „Heidi“ verwechseln (blonde Zöpfchen). Ein richtiges Aktivbündel – sie klettert, surft, kite-surft, ... ja, halt alles so Dinge die man eher Männern zuschreiben würde. ;) Jedenfalls, wollte sie auch auf den Berg rauf und das traf sich gut. Sie war erfahren aber nicht organisiert/vorbereitet, ich dafür war das Zweite dafür das Erste nicht. So ergab sich dann, dass wir dann beschlossen, zusammen den Vulkan zu besteigen.
Freitag, 3. Dezember
Es war richtig ein sonniger Tag – perfekt um unser Ziel zu erreichen. Um etwa 07.00 Uhr begannen wir, die 1500 Meter Steigung zu meistern. Wir merkten bald, dass wir ziemlich zügig unterwegs waren und wir die angegebenen 8-10 Stunden rauf und runter nie und nimmer gebrauchen würden. Der Weg am Anfang war so ein breiter Karrweg, der einfach nur langweilig war. Nach halber Strecke verwandelte sich der Weg in einen richtigen Bergweg. Daraufhin folgte so ein Gravel-Feld, so Kieselstein-Artig, das halt ziemlich rutschig war. Von dort ging es weiter auf Felsen direkt Richtung Gipfel. Dies war auch das steilste Stück. Wir konnten von hier auch sehen, dass die Wolken immer weiter nach oben drücken, wir aber noch immer in der Sonne waren. Wir konnten den Felsbrocken-Weg bis nach fast ganz oben nehmen, bis wir im schneebedeckten Krater waren. Nach kurzer Karten-Konsultation war klar, wie wir zum Gipfel kommen. Hier setzten wir dann unsere Eis-Pickel ein, einfach zur Sicherheit. Der Schnee war schon genug weich, um immer einen guten Stand zu haben. Oben angekommen war es dann einfach nur geil, sehr geil. Die Rundumsicht gigantisch. Unter dem Berg gab es einfach ein riesiges Wolkenmeer – 360°. Es war ein gutes Gefühl, da oben zu stehen.
Nach einem kurzen Lunch-Stopp beschlossen wir, bald wieder abzusteigen, bevor die Wolken ganz oben waren. Nach etwa 30 Minuten im Abstieg kamen wir dann in die Wolken und die Sicht verschlechterte sich auch dementsprechend.
Nach diesem Effort, ging es zurück in die Stadt und ins Internet. Danach fuhren wir zum Beach und plötzlich sah Hilde ein paar Kite-Schirme über dem Wasser. Dann gab es kein Halten mehr und sie musste dahin. Also fuhren wir mit unseren Vans zu diesem Beach. 15 Minuten später war Hilde startklar mit ihrem eigenen Kite. Ich hatte dem ja noch nie so richtig zugeschaut und habe dann an dem Beach einige Zeit verbracht und versucht, einige gute Fotos zu machen. Ja, so waren wir nun echt direkt vom Schnee ans Meer gefahren. So was ist eben auch nicht überall auf der Welt möglich.
Samstag, 4. Dezember
Hilde blieb am Beach und hoffte auf Wind. Ich entschied mich derweil wieder zum Berg hoch zu fahren und noch eine 2-Tages-Wanderung zu absolvieren – den Pouakai Track. Von diesem Wanderweg hat man eine ziemlich gute Sicht auf den Taranaki, weil dieser Weg nicht direkt am Berg selber ist. Ein zweiter Grund war das Frontbild auf dem Lonely Planet Reiseführer. Das war ein kleiner See, mit dem Spiegelbild des Mt. Taranaki und ich musste einfach an diesen Ort kommen. Und nachdem ich gründlich die Karte studiert hatte, war klar, dass dies auf diesem Wanderweg sein musste.
Die erste Stunde führte der Weg gerade aufwärts und war ziemlich steil. Dann wurde es aber flächer als der Weg dem Berg entlang führte. Der Track wurde dann so gut, dass es meistens alles mit Brettern ausgestattet war und Stufen hatte. So ging es eigentlich bis zur ersten Hütte (Holly Hut) – wo ich aber nur Lunch-Stopp machte. Dumm war hier, dass ich merkte, dass ich das Brot, das ich dabei hatte, schon am faulen war. So war dann mein Sandwich etwas anders aufgebaut. Salami – Käse-Scheibe – Salami, das wars dann auch.
Von dieser Hütte machte ich noch einen stündigen Trip zu einem Wasserfall. Schade, dass der Wanderweg nicht bis zum Wasserfall führte und etwa 200m vorher aufhörte. Ich musste dann halt noch etwas „arbeiten“ bis ich davor stand.
Von der der Hütte bis zu meiner Hütte waren es dann nochmals 2 Stunden. Zuerst musste ich einen Sumpf durchqueren von wo man eine sensationelle Sicht auf den Vulkan hätte (Konjunktiv). Vom Flachen gings dann in das Steile und das alles mit Treppenstufen. Und das tötet mich einfach. Die Stufen wollten fast nicht aufhören und ich hatte fast zu kämpfen... als es dann flacher wurde, wusste ich, es ist nicht mehr weit. Ich konnte dann in der Ferne bereits die Hütte (Pouakai Hut) sehen.
Ich war dann etwas überrascht, dass die Leute, die schon da waren, hauptsächlich am Schlafen waren. Na ja, ich legte dann eine Lese-Pause ein und fing an, Holz zu spalten und Feuer zu machen, bevor ich dann meine 250g Pasta ass. Vor dem Sonnenuntergang packte ich mein Stativ und Kamera und zog los auf die Ebene, rund 5 Minuten oberhalb der Hütte. Hier hatte man ebenfalls eine sehr gute Sicht auf den Vulkan, wenn er denn nicht in den Wolken gewesen wäre. Aber jetzt fing auch das Pokern an, denn mein Ziel war ein anderes. Ich folgte dem Wanderweg für rund 15 Minuten zu dem kleinen See (vom Lonely Planet). Ich merkte schon, dass die Wolken langsam wegzogen und sich der Berg zeigt. Und dann hatte ich die 15 perfekten Minuten mit dem See, dem Spiegel und dem Berg. Das Licht war ideal. Ein super Ort.
Als sich dann die Sonne hinter dem Berg verkroch zog ich wieder zurück in Richtung Hütte und habe dann auf der Ebene oben noch einige gute Fotos machen können mit Abendröte und wolkenfreiem Vulkan. Das Wetter ist schon lustig an diesem Berg. Die Wolken verziehen sich meistens jeden Abend!
Sonntag, 5. Dezember
HAPPY BIRTHDAY MAMI!
Ich startete bei der Hütte mit der Hoffnung, dass die Wolken nicht so dicht sind und sich das bald auflöst. Aber leider war ich nur in den Wolken, dazu ein giftiger Wind und keine Sicht. Zum Glück habe ich gestern Abend alle „wichtigen“ Fotos schon gemacht. Beim See gab es auch keinen Grund längere Zeit zu verbringen. Es ging dann weiter zu einem weiteren Berg (Mt Henry), natürlich mit vielen Stufen, bevor der Weg auf dem Abstieg im Wald endete und die Stufen weniger wurden und sich ein richtig toller Wanderweg durch richtigen Busch, mit vielen Bach-Überquerungen entpuppte. Das war ein richtig toller Abschluss von dieser Wanderung.
Gegen Abend fuhr ich wieder zum Beach wo sich Hilde aufhielt und wir haben dann wieder zusammen Abendessen gekocht.
Weitere Aussichten
So, nun war ich genügend lange in New Plymouth und denke, dass ich den Berg genügend lange gesehen habe. Trotzdem werde ich wohl nochmals in diese Richtung fahren um einen Wasserfall zu sehen. Ich werde aber anschliessend in Richtung Taupo/Tongariro Nationalpark aufbrechen, wo ich am Freitag eine 4-Tages-Wanderung (Great Walk #3) anfange. Gleich darauf folgt nächste Woche eine 5-Tages-Kajaktour (Great Walk #4). Am 20. Dezember geht’s mit der Fähre auf die Südinsel wo ich dann erstmals wahrscheinlich in Nelson stationiert sein werde.
Mittwoch, 1. Dezember 2010
Eine andere Welt
“There are some things in life that you must experience for yourself” hiess es auf dem Flyer und das trifft es eigentlich ziemlich genau. Übersetzt heisst das so viel wie “Es gibt Dinge im Leben die man selbst erlebt haben muss”.
Ich buchte heute eine Tour (das mache ich normalerweise eigentlich nicht) und fuhr mit dem Boot circa 2 Stunden entfernt von Whakatane zur Vulkaninsel „White Island“. Dies ist ein aktiver Vulkan.
Wir ankerten in einer Bucht und wurden dann mit einem Gummiboot auf die Insel gebracht. Dann setzte ich Fuss auf den Boden einer anderen Welt. Man konnte den Schwefel schon vom Boot aus riechen. Aus diesem Grund kriegten wir auch eine Gas-Maske (die allerdings angenehmer zu tragen war als die CH-Gasmaske). Ein Helm gehörte auch zur Ausrüstung. Am Anfang lachte ich noch über die Gasmaske, aber wenig später war klar, dass diese doch nicht so doof ist. Weil der Schwefel-Gestank wurde so extrem, dass man stark hustete. Da es leicht regnete kam auch immer wieder komisches Zeugs in die Augen, das nicht brannte, aber irgendwie komisch war.
Es war dann schon etwas kurios, als die Dame am Anfang der Tour erklärte, was zu tun ist, bei einer möglichen Eruption. Kurios deshalb, weil sie es fast humoristisch erzählte, obwohl das ja gar nicht so lustig war weil wir uns ja auf einem aktiven Vulkan befanden…
Wir trotteten dann durch das Vulkangestein in Richtung Rauch. Es ist schwierig zu erklären, aber wir befanden uns eigentlich im Krater. Es dampfte überall und blubberte und machte, das Gestein und die Farben liessen erkennen, dass einfach alles irreal ist, unvorstellbar. Es bebte nicht oder war gefährlich, es war einfach nur eindrücklich. Wir erreichten dann auch noch den Kratersee, der ganz schön grün gefärbt war. Wir konnten aber das alles nicht ganz so toll sehen, weil ja eben, das Wetter, ziemlich schlecht war.
Die letzte Station der kleinen Wanderung führte an den Überresten der „Werkstatt“ vorbei. Es gab also Leute, die haben dort auf der Insel Schwefel abgebaut, Schwefel erhitzt und somit vom Gestein gelöst, getrocknet und verschifft. Während der ganzen Wanderung hörte man alle diese Storys über irgendwelche Leute die auf der Insel beim Abbau oder sonstigen Entdeckungsmissionen umkamen. Einmal war eine Eruption und das einzige Lebewesen, das überlebt hatte, war eine Katze, die anscheinend, nach Legende, auf dem Wasser zum Boot gerannt sei, als die ersten "Retter" kamen.
Die Tour war nicht ganz billig, aber dennoch habe ich das Gefühl, es hat sich gelohnt. Es war speziell und irgendwie nicht ganz fassbar. Und einmal mehr, zeigte sich, was Neuseeland doch so viele komplett verschiedene Dinge zu bieten hat.
Ich buchte heute eine Tour (das mache ich normalerweise eigentlich nicht) und fuhr mit dem Boot circa 2 Stunden entfernt von Whakatane zur Vulkaninsel „White Island“. Dies ist ein aktiver Vulkan.
Wir ankerten in einer Bucht und wurden dann mit einem Gummiboot auf die Insel gebracht. Dann setzte ich Fuss auf den Boden einer anderen Welt. Man konnte den Schwefel schon vom Boot aus riechen. Aus diesem Grund kriegten wir auch eine Gas-Maske (die allerdings angenehmer zu tragen war als die CH-Gasmaske). Ein Helm gehörte auch zur Ausrüstung. Am Anfang lachte ich noch über die Gasmaske, aber wenig später war klar, dass diese doch nicht so doof ist. Weil der Schwefel-Gestank wurde so extrem, dass man stark hustete. Da es leicht regnete kam auch immer wieder komisches Zeugs in die Augen, das nicht brannte, aber irgendwie komisch war.
Es war dann schon etwas kurios, als die Dame am Anfang der Tour erklärte, was zu tun ist, bei einer möglichen Eruption. Kurios deshalb, weil sie es fast humoristisch erzählte, obwohl das ja gar nicht so lustig war weil wir uns ja auf einem aktiven Vulkan befanden…
Wir trotteten dann durch das Vulkangestein in Richtung Rauch. Es ist schwierig zu erklären, aber wir befanden uns eigentlich im Krater. Es dampfte überall und blubberte und machte, das Gestein und die Farben liessen erkennen, dass einfach alles irreal ist, unvorstellbar. Es bebte nicht oder war gefährlich, es war einfach nur eindrücklich. Wir erreichten dann auch noch den Kratersee, der ganz schön grün gefärbt war. Wir konnten aber das alles nicht ganz so toll sehen, weil ja eben, das Wetter, ziemlich schlecht war.
Die letzte Station der kleinen Wanderung führte an den Überresten der „Werkstatt“ vorbei. Es gab also Leute, die haben dort auf der Insel Schwefel abgebaut, Schwefel erhitzt und somit vom Gestein gelöst, getrocknet und verschifft. Während der ganzen Wanderung hörte man alle diese Storys über irgendwelche Leute die auf der Insel beim Abbau oder sonstigen Entdeckungsmissionen umkamen. Einmal war eine Eruption und das einzige Lebewesen, das überlebt hatte, war eine Katze, die anscheinend, nach Legende, auf dem Wasser zum Boot gerannt sei, als die ersten "Retter" kamen.
Die Tour war nicht ganz billig, aber dennoch habe ich das Gefühl, es hat sich gelohnt. Es war speziell und irgendwie nicht ganz fassbar. Und einmal mehr, zeigte sich, was Neuseeland doch so viele komplett verschiedene Dinge zu bieten hat.
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