Dort angekommen, stellte sich heraus, dass es auch ein Campingplatz ist. Direkt neben dem Wasserfall. Ich habe dann kurz den Geocache gefunden und mich dann entschieden, die Nacht dort zu verbringen. Es war ein perfekter Ort. Ich parkte meinen Van vielleicht 50 Meter neben dem Wasserfall neben einem Baum. Nun war es auch an der Zeit, meine Hängematte auszuprobieren. Gigi hatte mir zwar gesagt, man könne den Abschlepphaken nicht gebrauchen, weil er zu tief sei, aber ich wollte das selbst herausfinden. Es klappte und meine Hängematte war bereit. Perfekt. Sonne, Hängematte und einen Wasserfall neben dran, perfekt.
Dienstag, 23. November
Morgen früh machte ich mich auf zur Wanderung. Ich war ja relativ früh und so startete nach 08.00 Uhr schon mit der Wanderung. Der Wanderweg führte eigentlich immer dem gleichen Fluss entlang. Am Anfang nahm ich aber den Weg rechts vom Fluss, den „Waterfall Loop“, nur von Wasserfällen hatte ich nicht viel gesehen. Schlussendlich mündete der Loop wieder in den Hauptweg und ich lief (nun den Fluss auf der rechten Seite) und lief und lief … bis ich schlussendlich nach 16 Kilometern bei einer Hütte landete (Central Whirinaki Hut). Der Wanderweg war alles andere als nur flach dem Fluss entlang, es ging ständig auf und ab. Nicht krass, aber spürbar. Ansonsten war alles normaler Waldboden, was sehr angenehm war (vgl. Milford Track – meistens gekiest). Der Weg wurde meistens der Natur überlassen, was ich eigentlich ganz nett fand.
Es war nun Mittag und ich legte eine Pause ein. Ich wollte ja noch weiter bis zur „Upper Whirinaki Hut“. Gemäss Wegweiser würde das nochmals 3 Stunden dauern. So nach einer weiteren Stunde laufen, kam ich an den Wegweiser, wo der Wanderweg weiter geht zu meiner Hütte. Hier konnte man aber auch noch eine Cave anschauen gehen, die ich nach einer kleinen „Ich-kann-den-Weg-nicht-mehr-sehen“-Suchaktion doch noch fand. Ziemlich gross und eindrücklich. Zurück beim Wegweiser sollte mich ja nun nichts mehr zurück halten. Nach 10 Metern war klar, der Weg wurde tatsächlich der Natur überlassen, doch diesmal etwas zu wörtlich genommen. Es war alles überwachsen und ich konnte noch erahnen, wo der Weg sein sollte. Ich kämpfte mich von orangem Dreieck zu Dreieck doch nach 100 Metern war Schluss. Ich stellte mir dann den Wanderweg überall vor und kletterte und vor allem kämpfte ich durch den Busch bis ich 15 Minuten später irgendwie im Hang hing, mit grossem Rucksack auf dem Rücken und mir sagte, es geht nicht mehr, es hat keinen Sinn. Ich kehrte um, ich gab auf.
Es gab zwei Wege, um zu meiner Hütte zu kommen. Der Zweite war auf dem Rückweg zur ersten Hütte wo ich schon war. Also lief ich zurück und auf halbem Weg habe ich den Wegweiser gefunden. Neues Glück – alte Geschichte. Es sah noch gut aus, bevor ich dann den Bach überqueren musste und dann nochmals, die Schuhe schon totalnass, bis auch hier, das nächste kleine Dreieck nicht mehr sichtbar war. Ich war enttäuscht, wütend,… und so kehrte ich der ganzen Aktion den Rücken zu und lief uninspiriert zur ersten Hütte zurück. Zuerst wollte ich die 4 Stunden noch zurück zum Van laufen, entschied mich aber dagegen, da ich sicher schon 25 Kilometer gemacht hatte und es doch schon Nachmittag war. Ich wollte das Beste aus der Situation machen und fing an ein Feuer zu machen um die Hütte etwas aufzuwärmen.
Ich verlange ja überhaupt keinen perfekten Wanderweg, um himmelsgottswillen auch nicht. Da kann es „muddy“ sein, oder steil oder was auch immer, mir doch egal, solange der Wanderweg einfach existiert.
Späte Gesellschaft
Zu später Stunde, es war schon am Eindunkeln, trudelte noch Brynley und Conny aus Auckland in der Hütte ein. Sie waren erst an diesem Tag in Auckland gestartet und so dauerte es eben ein bisschen, bis sie hier ankamen (und sie waren nicht die Schnellsten): Was ich in 3 ½ Stunden erledigte, brauchten sie 5 ½ Stunden dafür. Sie waren sicher nicht unglücklich über die Tatsache, dass es bereits warm war in der Hütte.
Eher unglücklich waren sie aber über meine Berichterstattung über den Status des Wanderweges, den sie am nächsten Tag auch nehmen wollten. Sie haben eine 6-Tages Wanderung geplant und waren dann nicht mehr so überzeugt von der Idee…
Zurück zum Van
Ich habe es mir lange überlegt, ob ich mit den Beiden nochmals den anderen Wanderweg versuchen soll, aber habe dann entschieden, den gleichen Weg zurück zum Van zu laufen und das ist etwas, das ich gar nicht gerne mag. Ich bin gespannt, was aus den anderen Beiden geworden ist auf ihrer Wanderung. Habe mir dafür ihre E-Mail Adresse aufgeschrieben und werde mich dann erkundigen.
Zurück beim Van, habe ich noch eine 30-minütige Wanderung drangehängt um zu einem Wasserfall zu kommen. Das war aber nicht viel Spezielles, hätte ich auch bleiben lassen können. Müde genug war ich ja eigentlich schon.
Whakatane-Waikare, nein danke
Nach meinen Erfahrungen hier und der erneuten Auseinandersetzung mit der Wanderung „Whakatane-Waikare River Loop“ und der Feststellung, dass wahrscheinlich der halbe Wanderweg eben auch nicht wirklich aus einem Wanderweg besteht sondern einem dem Bach nach laufen und im Bach laufen, queren und Wanderweg-Suchen … wie auch immer, habe mich entschieden, diese Wanderung auszulassen und direkt zum Lake Waikaremoana zu fahren.
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