Samstag, 7. August 2010

Waiheke Island

Ich habe mir eine andere Insel angeschaut und diese war etwas mehr oestlich gelegen als Rangitoto Island. So brauchte die Faehre etwas laenger, circa 35 Minuten. Das Wetter versprach schoen zu sein und so kam es, dass ich auf der Insel wohl der einzige Kunde beim Bike-Vermieter war. Das zeigte sich zum Beispiel in dem, dass ich zuerst meine Lebensgeschichte erzaehlen durfte und versuchte ihm zu erklaeren, was Soft- und Hardware ist und was ich jetzt denn genau programmiere... und dann zeigte er mir mal das Formular, das ich ausfuellen musste. Die Bikes selber sahen vielversprechend aus, Rost hier, Rost da, Schaltung defekt. Es dauerte ein Weilchen bis ich mich fuer ein Bike entschieden hatte. Er pumpte dann noch die Reifen und erkannte selbst: "Probably some of the bikes need some maintenance." Das koennte ich unterschreiben. Ich buchte es gleich fuer 2 Tage, denn ich hatte vor auf der Insel zu uebernachten.

Die ganze Insel ist bewohnt, also es gibt Autos und Busse und im ersten Dorf gab es auch alle Laeden, also wenn man etwas vergessen haette, koennte man es kaufen. Ausgeruestet mit einer Karte folgte ich einer Strasse in Kuestennaehe. Es war huegelig, wirklich huegelig! Nach jeder Steigung hoffte ich, zoberst angekommen sein und wuenschte mir auch jedes Mal, dass es nicht wieder bergab ginge - doch das alles blieben Wuensche. Nach einigen Stopps fuer etwas zu Trinken machte ich auch einmal einen Stopp, um meinen beliebtesten Imbiss zu nehmen - Toastbrot mit Nutella. Ein paar Huegel spaeter kam ich beim Backpacker Hostel an, wo ich uebernachten wollte. Eingecheckt und Rucksack deponiert, machte ich mich auf eine laengere Bike-Tour. Ich hatte nur meine Kameratasche auf dem Ruecken, also nichts zu Trinken und nichts zu Essen. Obwohl es immer asphaltierte Strassen waren, kam ich kaum vorwaerts. Wenn es einmal bergab ging und ich Anlauf holen wollte, klappte das nicht sonderlich gut - das Bike schien eine unbeinflussbare Bremse zu haben. Es dauerte ewigs bis ich mal irgendwo hinkam und ich stellte mir manchmal die Frage "Was tue ich hier eigentlich"? Ich schaute auf die Karte und sah mein Ziel vor Augen - in Kombination mit einem Shop zum etwas Essen zu kaufen und etwas zu Trinken. Das war alles, was mich vorwaerts trieb. Zivilisation war schon lange keine mehr zu sehen, dafuer viele Schafe, saftig gruene Wiesen und natuerlich Huegel.

Ich kam dann endlich am Ziel an ... ausgepumpt, durstig und hungrig. Ausser einem Schiffssteg und Wasser konnte ich dort gar nichts sehen. :( Ein Auto war dort und die erzaehlten mir, dass ich vor 2min gerade die Delfine verpasst haette (Er kam hier fuer 6 Jahre und hat sie heute zum 2. Mal gesehen). Na toll...
Es hatte wenigstens eine Toilette mit funktionierendem Wasserhahn, also konnte ich immerhin etwas Trinken. Als ich an meine Fahrt ueber all diese Huegel dachte, hatte ich nicht mehr so ein gutes Gefuehl im Magen. Ich kam aber erstaunlich gut vorwaerts, weiss auch nicht warum. Ich brauchte wesentlich weniger lange fuer den Weg zurueck - ich war erstaunt. Anstatt zum Hostel fuhr ich zu einem Restaurant und goennte mir eine Portion Pouletfluegeli, richtig fettig, genau was ich jetzt brauchte. Ein Glas Cola bestellte ich gleich 2x. Anschliessend fuhr ich zur Tankstelle und kaufte mir Teigwaren und Ketchup (es hatte keine bessere Sauce), weil ich dachte, dass ich mehr Kohlenhydrate brauche als Toast und Nutella fuer das Abendessen.

Ein Kino zum Nachahmen
Nachdem ich mich etwas ausgeruht und gegessen hatte, entschied ich mich ins Kino zu gehen. Dafuer lief ich im Stockdunkeln 15 Minuten zur Bushaltestelle, wartete auf den Bus und war mir nicht mal sicher, ob dieser jemals kommen wuerde. Alles erschien mir ausgestorben und es war doch erst 1900 Uhr. Der Bus war leer und ich blieb bis ich ausstieg der einzigste Fahrgast. Ich schaute mir 'The Girl who played with fire' an, ein schwedischer Film, dr auch schwedisch ausgestrahlt wurde - mit englischen Untertiteln.
Ich kam ins Kino und dachte, ich befinde mich im Warteraum. Es dauerte ein Weilchen, bis ich realisierte, dass ich im eigentlichen Kino war. Ich sah nur bequeme Sofas und nicht wenige davon! Das waren die Sitze! Die Sofas! Wooow, das war echt genial und bequem!! Natuerlich hatte es auch Kissen. Mit einer Glace in der Hand machte ich mir es gemuetlich und genoss den Abend.
Nach dem Kino wartete ich 45 Minuten auf den Bus, was wiederum 30 Minuten dauerte um mich zum Hostel zu bringen. Da es der letzte Bus war, entlud mich der Chauffeur direkt vor dem Hostel - that's New Zealand, ey!

Regen, Regen und nochmals Regen
Der naechste Morgen versprach nichts Gutes, daran aenderten auch die 5-6 Nutella-Brote nichts. Es regnete. Und ich war mit dem Bike unterwegs, das von Schutzblechen noch nie etwas gehoert hat. Ich hatte definitiv keine Lust auf das Besuchen von irgendwelchen Beaches, ich wollte nur so schnell wie moeglich zur 12km entfernten Faehre-Anlegestation gelangen. Es war wirklich nass und ich konnte kaum aus den Augen schauen ... ich tropfte richtig, als ich beim Faehr-Terminal ankam und besetzte dafuer die Behinderten-Toilette fuer 15 Minuten, bis ich meine Kleider komplett gewechselt hatte. Nur eine Schwachstelle blieb - ich hatte keine trockenen Schuhe.

Die perfekte Fortsetzung
Als ich dann zu Hause ankam, entlud ich mal alle durchnaessten Kleider. Wenig spaeter informierte mich Jennifer ueber deren Plan, zu einem Hot Pool zu fahren. Ich haette mir echt nichts Schoeneres vorstellen koennen!!! So fuhren wir circa eine Stunde zu einem Schinznach-aehnlichem Hot Pool, der mit Chlor versetzt war. Aber es war heiss und einfach goettlich...

3 Kommentare:

  1. du bisch en spinner :] aber da isch au guet so :)
    wiiterhin no viel Spass & take care

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  2. so guet, s'gmüetlichschte kino woni je ha gseh :D
    hoffe, du hesch au de erschti film vode dere trilogie gseh, de hett mi nämli besser dünkt als de 2ti.

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  3. ich han leider de ersti ned gseh, aber das chamer ja nochehole. :)

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